Wer spart, ist meistens besser dran. Man kann ja mal in einer ruhigen Minute über den täglichen und vor allem überflüssigen Schnickschnack nachdenken. Was könnte man davon alles weglassen und diesen Teil für später im Leben sparen? Denn was man heute nicht ausgibt, muss man doch später nicht neu erarbeiten oder nacharbeiten. Zudem bringt es etwas an Ruhe in diese ohnehin hektische finanzielle Zeit. Der eine oder andere schläft sogar besser mit etwas in der Rückhand. Eine Definition von Freiheit lautet nicht von ungefähr so: Man kann, aber man muss nicht unbedingt
Konsumieren ist das neue Sparen – oder so ähnlich
Das Sparen ist dieser Tage so kompliziert geworden. Statt wie früher ein paar Scheine auf die hohe Kante zu legen oder eine Lebensversicherung zu besparen, muss man heute erfinderischer sein. Und wer in Zeiten des Mindestlohns noch etwas zur Seite legen kann, ist besser dran als die anderen, wo das Geld alle ist, aber der Monat noch nicht.
Die Nullzinspolitik zwingt die Sparer jetzt tiefer ins Risiko, ohne dass die meisten davon eine Ahnung haben. Die von oben erwünschte Reaktion ist: Ausgeben und die Konjunktur damit stützen. Als ob das heute eine Art von kollektiver Aufgabe wäre... KONSUM ist nicht aus Zufall die Abkürzung von „Kaufe Ohne Nachzudenken Schnell Unseren Mist!“
Aktien sind Anti-Geld!
Soll man das Überschüssige zum Teil an die Börse bringen? Euros gegen Aktien tauschen? Wenn der Preis stimmt, ja. Dort braucht man aber nicht nur Zeit und vor allem Geld, sondern auch ein gutes Händchen und ab und zu sogar Glück. Das Gezappel der Kurse und vermeintlicher Experten und diese seltsamen Prognosen aus den Abteilungen des Vertriebs von Produkten oder der Lobbyisten sind am nervigsten. Ein gehöriges Maß an gesundem Menschenverstand und Sturheit braucht man dann aber auch noch dazu.
Im Gegensatz zum herkömmlichen Sparen wird man vielleicht nicht steinreich, aber auch nicht bettelarm. Angeblich ist der DAX ein Maßstab für den Reichtum eines Landes. Unsinn! Eine Aktie oder auch ein Aktienfonds ist etwas anderes als Geld. Sie sind wie Gold oder auch Immobilien eine Art von Anti-Geld zum Euro. Vieles wird noch da sein, wenn man den Euro im Museum oder seine Kaufkraft nur noch unter der Lupe finden kann.
838,- € sind heute zu viel zum Sterben, aber zu wenig zum Leben
Sich aber allein auf den DAX zu verlassen, ist tückisch. Bei Licht betrachtet, hinkt er seit etlichen Jahren vielen seiner weltweiten Brüder hinterher. Warum? Weil sich das „D“ im DAX in mancher Hinsicht doch schleichend abschafft? Mit all dem muss man sich als Sparer befassen, um später nicht nackig in den Erbsen zu stehen, wie immer mehr Rentner, die auf Grundsicherung angewiesen sind. Ihre Zahl stieg 2018 um 1,9 Prozent auf rund 1,1 Millionen. Dabei ist es doch das wichtigste Menschenrecht, vor allem im Alter in Ruhe gelassen zu werden. Wer übrigens monatlich weniger als 838 Euro Einkommen hat, kann Grundsicherung beantragen. Das waren früher, bitte setzen Sie sich kurz, auskömmliche 1.639 D-Mark.
Kommentare
Bevor man kaufte hatte man gespart (Old School).
Heute kauft man ja nicht mehr, heute holt man nur noch, bis die Schuldenfalle zuschnappt ;—/.
wer keine Schulden hat ist nicht mitten im Leben drin
Schulden muss man machen
um zu zeigen dass man lebt, also lassen wir es krachen
wen interessieren schon die Schulden von Morgen
das Neuste, dass muß jedermann haben und auf Pump besorgen
man muss ja zeigen wer man ist
das Heute ist wichtig, das Morgen man am besten vergisst
man lebt ja nur einmal auf dieser Welt
nicht lernen, nicht arbeiten - man bekommt doch auch ohne das genügend Geld
wer denkt schon heute bereits an´s Morgen
bereitet doch nur Kopfzerbrechen und unnötige Sorgen
heute, heute und sofort will man haben
die Bank ermöglicht es doch reichlich mit entsprechenden Gaben
Schulden sind Nicht´s mehr was noch ernst genommen
das Geld ist schuld, ist es doch durch die Finger geronnen
in späteren Jahren erkennt man oh Schreck
Alles ist futsch, Alles ist weg
Schuld jedoch sind dann die Anderen - wie gehabt
sind Schuld weil gespart und den Konsum versagt!
WPT
dies ist ein Thema, welches gemeinsam mit Finanzbildung nicht gewollt ist positiv zu bearbeiten. Die Aufgaben von Bildung sollte es wohl sein, unseren Kindern Methoden zur Methodenfindung in die Hand zu legen, also Hilfe zur Selbsthilfe. Aber wie wir sehen, ist unserem Bildungssystem (aus der Zeit der Preußen / "Verdummt nochmal"- John Taylor Gatto) nicht daran gelegen mündige Menschen in ihre Gemeinschaft einzuladen. Es sieht so aus, als wären nur Befehlsempfänger eingeladen und jeder der nur ansatzweise versucht selbst zu denken, kritisch nachzufragen oder alleine nur zu sagen: "Halt, das verstehe ich nicht, bitte erklären sie ihre Ansätze und Methoden." wird ausgeschlossen und als was weiß ich auch immer betitelt.
Es scheint aber auch unmöglich zu, sein sich auf ernste und lebenswichtige Themen zu konzentrieren, wenn ich mir unsern "Bildschirm"-Konsum anschaue. Ich denke, als erwachsener Mensch sollte jeder zwischendurch inne halten und sich kritisch reflektieren und sich fragen, ob und welcher Philosophie er folgt. Um auch Herr Mausfeld ansatzweise zu zitieren: "treue Staatsdiener und fromme Kirchengänger" das war und ist (meiner Meinung nach) Leitbild unsere Schule, sind wohl eher gewollt als selbst denkende und wirtschaftlich unabhängige Gemeindemitglieder. Auch sind die meisten der in der "wohltätigen" Sozialindustrie-Tätigen nie in der Lage gewesen wirtschaftlich für ihren Lebensunterhalt zu sorgen, sie sitzen meisten in Bürogebäuden weit weg von den Themen, die sie "leiten & beschließen". Ich stelle zwischendurch mal die Fragen, wie Geld entsteht und frage das auch Pädagogen, wo denn ihr Gehalt her kommt. Die Antworten sind angsterregend. Fragen nach der "Schöpfung" von Geld sind tabu,.. geworden???
Vielen Dank für ihren Artikel
Grüße
Kurt