Gegenseitige Warnungen setzen sich fort

So warnte ein hochrangiger Offizieller der iranischen Revolutionsgarden kürzlich davor, dass die Teheraner Regierung über die militärische Fähigkeit zur Vernichtung von Israels Atom- und Nuklearanlagen verfüge, falls es zu einem israelischen Angriff auf die eigenen Fazilitäten kommen sollte.

Die Spannungen im Nahen und Mittleren Osten sind momentan so groß wie seit langer Zeit nicht mehr, nachdem die israelische Luftwaffe Anfang April ein iranisches Botschaftskonsulat in Syriens Hauptstadt Damaskus bombardierte.

In diesem Zuge kamen sieben hochrangige Offiziere von den Islamischen Revolutionsgarden – inklusive eines Generals der Quds-Spezialeinheit – zu Tode. Es war damit zu rechnen, dass es nach diesem Angriff zu einer Reaktion der Teheraner Regierung kommen würde, die dann im Beschuss Israels mit Kamikaze-Drohnen und Marschflugkörpern gipfelte.

Israelische Nuklearstandorte sind bekannt

Ahmad Haghtalab, Brigadegeneral der Islamischen Revolutionsgarden, hatte vor wenigen Tagen mitgeteilt, dass Israels Atomlager und Nuklearanlagen durch den Iran identifiziert worden sind.

Ferner läge eine ausreichende Anzahl von Geheimdienstinformationen vor, um im Ernstfall gegen all diese potenziellen Ziele militärisch vorzugehen. Der Iran verfüge über ein umfangreiches Arsenal an äußerst fortschrittlichen Raketen, um diese israelischen Ziele zu zerstören, wie es in lokalen Medien unter Bezugnahme auf Ahmad Haghtalab weiter hieß.

In der Zwischenzeit wird in Israel darüber beraten, auf welche Art und Weise auf die jüngste Gegenreaktion des Irans geantwortet werden soll. Vielerorts wird damit gerechnet, dass die israelische Armee eine militärische Aktion vorbereiten könnte, in deren Zuge es im schlimmsten Fall zu einem Angriff auf die iranischen Atom- und Nuklearfazilitäten kommen würde.

Was die israelische Atomindustrie anbelangt, so setzt diese sich sowohl aus einer zivilen als auch einer militärischen Komponente zusammen. Es war in der Vergangenheit stets Doktrin der israelischen Regierung, die Verfügbarkeit von eigenen Atomwaffen weder zu bestätigen noch zu negieren.

Bezug auf das in der schwedischen Hauptstadt Stockholm beheimatete International Peace Research Institute nehmend, verfüge Israel laut aktuellen Schätzungen über rund achtzig Atomwaffen, darunter in etwa fünfzig Atomsprengköpfe, die durch Mittelstreckenraketen transportiert werden können.

Ahmad Haghtalab, der für die Sicherheit der iranischen Nuklearfazilitäten verantwortlich ist, gab in seiner Erklärung nicht bekannt, welche Angriffsziele der Iran im Fall einer weiteren Konflikteskalation in Israel aufs Korn nehmen würde.

Die iranische Nukleardoktrin überdenken

Die israelische Regierung wirft Teheran nun schon seit geraumer Zeit das Betreiben eines geheimen Atomprogramms vor, in dessen Zuge der Iran mit dem Bau einer Atombombe beschäftigt sei.

So erklärte Gilad Erdan, Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen, vor Kurzem, dass der Iran nur noch wenige Wochen vom Erreichen dieses Zieles entfernt sei. Doch dieser Vorwurf wurde durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) entkräftet.

Die Teheraner Regierung hatte bislang wiederholt nach außen hin bekräftigt, dass ein Besitz von Massenvernichtungswaffen nicht mit den islamischen Prinzipien vereinbar sei. Ahmad Haghtalab machte in seinen jüngsten Erklärungen hingegen deutlich, dass Teheran die eigene Nukleardoktrin überdenken wird, falls Israel damit fortfahre, die eigenen Nuklearfazilitäten zu bedrohen.

In diesem Zuge machte Ahmad Haghtalab auch darauf aufmerksam, dass Nuklearstandorte für gewöhnlich aus militärischen Planungen und Aktionen ausgenommen werden. Doch der israelische Angriff auf die iranische Konsulatseinrichtung in der syrischen Hauptstadt Damaskus habe gezeigt, dass sich Israel nicht an etablierte Normen und Gesetze halte.

Gegenseitige Reaktionsspirale dreht sich

Der Iran beruft sich in der Zwischenzeit darauf, drei israelische Quadrokopter innerhalb des eigenen Staatsgebietes abgeschossen zu haben. Gleichzeitig soll es zu Explosionen in und um syrische Militäranlagen gekommen sein.

Hierbei könnte es sich um eine israelische Vergeltungsaktion nach den jüngst erfolgten Drohnen- und Raketenangriffen durch den Iran gehandelt haben. Die israelischen Quadrokopter sollen laut verschiedenen Medien in der iranischen Zentralprovinz Isfahan abgeschossen worden sein.

In Isfahan befinden sich nicht nur iranische Militärbasen, sondern auch die primären Atom- und Nuklearfazilitäten nahe der Stadt Natanz. Seitens der IAEA wurde offiziell bestätigt, dass diese Nuklearfazilitäten nach diesem Zwischenfall unbeschadet geblieben sind.

Manche Medienberichte zu diesem Zwischenfall widersprachen sich, wenn beispielsweise in amerikanischen Medien über einen israelischen Raketenangriff gesprochen wurde, während sich andere mediale Berichte wiederum auf die Teheraner Regierung bezogen, welche einen angeblichen Raketenangriff durch Israel kategorisch ausschloss.

Vielmehr hätten die iranischen Streitkräfte kleinere Flugobjekte abgeschossen, worauf die israelische Regierung bislang keinen Kommentar abgegeben hat. Noch kristallisiert sich nicht klar heraus, ob Tel Aviv einen Angriff auf die iranischen Nuklearanlagen wagen wird.

Sollte es zu einem solchen Angriff kommen, wird die israelische Luftwaffe einen solchen Schlag unter Berücksichtigung der aktuellen Gegebenheiten wahrscheinlich eigenständig und auf sich allein gestellt durchführen müssen.

Die mit einem Angriff auf Irans Nuklearanlagen verbundenen Gefahren sind hoch

Zumindest bis dato haben die Vereinigten Staaten ihre Beteiligung an einem solch potenziellen Angriff ausgeschlossen, um öffentlich vor den mit einer solchen Entwicklung verbundenen Gefahren zu warnen.

Summa summarum lässt sich sagen, dass die iranischen Nuklearfazilitäten nicht nur stark durch militärische Waffensysteme geschützt werden, sondern dass sich einige dieser Anlagen auch in teils großer Tiefe unter der Erdoberfläche befinden, was es alles andere als leicht machen wird, diese Einrichtungen durch einen Militärschlag komplett auszuradieren.

Jüngst veröffentlichte Satellitenaufnahmen lassen auf weitere iranische Fortschritte in der Konstruktion von neuen Untergrundfazilitäten, welche gegen konventionelle Luftschläge geschützt sind, schließen.

Es erweckt zurzeit den Eindruck, als hätte die iranische Führung aus den in der Vergangenheit begangenen Sabotageakten ihre Lehren gezogen. Denn der Schutz dieser unterirdischen Einrichtungen hat sich im Verlauf der letzten Jahre wohl auf deutliche Weise verbessert.

Verärgerung unter Zionisten wächst, da weite Teile der Welt einfach nicht mitspielen

In Israel macht sich in der Zwischenzeit die Erkenntnis breit, bei Weitem nicht über jenen zuvor erhofften Grad der weltöffentlichen Zustimmung, wie vor dem Beginn des Gaza-Krieges erhofft, zu verfügen.

Ganz im Gegenteil wird der israelischen Armee durch immer mehr Nationen der Vorwurf gemacht, Hilfs- und Lebensmittellieferungen im Gaza-Streifen zu boykottieren, Mitarbeiter von ausländischen Hilfsorganisationen vorsätzlich unter Beschuss zu nehmen und an den palästinensischen Einwohnern des Gaza-Streifens einen Genozid zu verüben.

Unter manchen amerikanischen Politikern und Medien führt diese Entwicklung nun zu der grotesken Forderung nach einer Abschaffung des ersten Verfassungszusatzes. Es ist unter anderem NPR-Redakteur Uri Berliner, der neben dem FBI auch die New Yorker Polizei dazu auffordert, pro-palästinensische Aktivisten zukünftig auszuspionieren.

Für weitere Einschränkungen der Redefreiheit spricht sich unter anderem der Zionist Barak Ravid aus, der in öffentlichen Statements den Anschein zu erwecken versucht, als ob es sich im Fall der Palästinenser in deren Gesamtheit um Terroristen handeln würde.

In einem durch Uri Berliner am 9. April auf der Seite von NPR veröffentlichten Beitrag beklagte der Autor unter anderem, dass heutzutage zu viele Menschen auf der Welt die zionistischen Sichtweisen und Ziele ablehnten und sich offen dagegen aussprächen.

Mittlerweile wird deutlich, dass sich weite Teile der Welt gegen eine Fortführung des Gaza-Krieges aussprechen. Sollte es zu einer israelischen Großoffensive auf die letzte Gaza-Bastion Rafah kommen, lassen sich die hierauf weltweit einsetzenden Reaktionen kaum vorhersehen.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts von Roman Baudzus nimmt unter anderem Bezug auf einen Bericht auf der Seite al-monitor.com.

Furchtbar, auf welche Weise sich die Welt beständig radikalisiert! Mehr fällt mir hierzu nicht mehr ein.

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