Wenn Sie meine Berichte verfolgen, wissen Sie wahrscheinlich, dass ich Aktieninvestments meist nur auf einer kurzen bis maximal mittelfristigen Zeitebene eingehe. Ich bin im aktuellen Umfeld kein Freund von langfristigen Strategien á la Buy and Hold, weil ich die Risiken an diesen durch billiges Geld artifiziell aufgeplusterten Märkten niemals aus den Augen verliere.

Hieran wird sich gewiss auch wieder einmal etwas ändern, nämlich zum Beispiel dann, falls die Aktienmärkte einen massiven Einbruch erleiden sollten. Hieraus ergäben sich Chancen, Anteile an Gewinnen erzielenden Unternehmen günstig(er) erwerben zu können.

Verschuldungsgrad und Cashflow beachten

Wenn Sie Ihre eigenen Analysen im Aktiensektor betreiben, werfen Sie bitte auch immer einen Blick auf den Verschuldungsgrad und den freien Cashflow eines Unternehmens, die zusammen einiges über die Zukunfts- und Überlebensfähigkeit einer Firma aussagen.

Der britische Reisekonzern Thomas Cook ist hierfür nur ein weiteres gutes Beispiel, dessen Kollaps sich bereits seit einiger Zeit abzuzeichnen begann. Wie sich wieder einmal gezeigt hat, müssen Banken und kreditgebende Investoren in den meisten Fällen weiter mitspielen, um die Operabilität eines Unternehmens oder Konzerns wie Thomas Cook aufrechtzuerhalten.

Airbnb ist international bekannt – Q2 mit einer Milliarde USD Umsatz

Aus Sicht von Thomas Cook hat sich diese Entwicklung nicht eingestellt. Kehren wir zurück zu airbnb.com. Das angekündigte IPO des Unternehmens wird sich im kommenden Jahr unter aller Voraussicht als einer der hochgradigsten Börsengänge erweisen. Im Fall von airbnb.com handelt es sich mittlerweile um eine Marke, die internationalen Bekanntheitsgrad erreicht hat.

Gleichzeitig teilte das Unternehmen in der letzten Woche mit, im zweiten Quartal einen Umsatz von mehr als einer Milliarde US-Dollar erwirtschaftet zu haben. Airbnb.com würde sich aus meiner persönlichen Sichtweise als interessantes Investment erweisen.

Simples, für alle Seiten weitgehend faires Geschäftsmodell

Wenn ich in ein Unternehmen mein privates Geld investiere, muss sich mir allem anderen voran zuerst einmal das Geschäftsmodell dieser Firma erschließen. Im Fall von airbnb.com gefällt mir dieses Geschäftsmodell ausgenommen gut, da es simpel und einfach ist, was wahrscheinlich der Grund sein dürfte, weswegen die Firma nicht nur rasant wächst, sondern auch erfolgreich ist.

Da ich airbnb.com selbst seit vielen Jahren aktiv und auch sehr gerne nutze, bin ich mit dem Buchungsablauf und Geschäftsmodell der Firma vertraut, der aus meiner persönlichen Sicht sowohl aus Perspektive von Vermietern als auch Mietern weitestgehend fair abläuft.

Vorauszahlung bringt Sicherheit

Im Fall von kurzfristigen Stornierungen durch Vermieter, die sich nicht allzu oft einstellen, lässt airbnb.com dem jeweiligen Mieter eine finanzielle Kompensation zukommen, die sich im Zuge einer Folgebuchung auch sogleich nutzen lässt.    

Für eine unkomplizierte Vermittlung von Wohnraum in aller Welt über das Internet (in allen erdenklichen Preiskategorien) behält sich airbnb.com die Berechnung einer Gebühr vor, die automatisch im Zuge einer Buchung über die zu hinterlegende Kreditkarte eines Wohnraumsuchenden einbehalten wird.

Bei airbnb.com wird es dementsprechend kaum bis überhaupt nicht vorkommen, ausstehende oder unbezahlte Rechnungen gerichtlich eintreiben zu müssen, da die fällig werdenden Mieten (inklusive der Vermittlungsgebühren) durch die Kunden bereits im Voraus mittels Kreditkarte bezahlt werden. Erst wenn der gebuchte Mietzeitraum abgelaufen ist, überweist airbnb.com den einbehaltenen Mietbetrag an die jeweiligen Vermieter.   

Gewinne in 2017 & 2018 - Uber und Lyft nicht vergleichbar

Manch andere Beobachter verweisen auf die diesjährigen Börsengänge von Uber und Lyft, deren Aktien sich nach dem Börsenstart bislang nur unterdurchschnittlich entwickelt haben. Uber und Lyft haben es bisher jedoch auch vermissen lassen, ihren Investoren konkrete Pläne vorzustellen, auf welche Weise diese Firmen in der Zukunft profitabel zu wirtschaften beabsichtigen.

Das Unternehmen The We Company hatte seinen im laufenden Monat geplanten Börsenstart zuletzt aufgrund einer nur sehr schleppenden Nachfrage unter Investoren verschoben. Im Fall von airbnb.com weiß man noch nicht, ob das Unternehmen bereits profitabel wirtschaftet oder nicht.

Allerdings gab airbnb.com kürzlich bekannt, in den Gesamtjahren 2017 und 2018 vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen jeweils einen Gewinn erwirtschaftet zu haben. Ich bin dazu geneigt, diesen Aussagen Glauben zu schenken, da ich mit offenen Augen durch die Welt laufe und davon überzeugt bin, dass airbnb.com ein erfolgreiches – und vor allem leicht verständliches –  Geschäftsmodell betreibt.

Gefahren durch Verbot? Es gibt immer Alternativen…

Auch wenn manche Kritiker des Unternehmens einwenden mögen, dass eine Nutzung von airbnb.com in einigen Städten oder vielleicht gar Ländern aufgrund einer astronomischen Nutzung – und den daraus resultierenden Folgewirkungen – eingeschränkt oder gar verboten werden könnte, so bin ich mir auch darüber im Klaren, dass unsere Welt ein großer Ort ist, der - aus dem Blickwinkel eines solchen Geschäftsmodells, das sich zudem reibungslos und kostensparend über das Internet betreiben lässt - stets Alternativen für einen prosperierenden Geschäftsverlauf bieten dürfte.

Ich würde airbnb.com aus diesem Grunde nicht mit Uber oder Lyft in einen Topf werfen wollen, auch wenn das Unternehmen wahrscheinlich stets der Wind selbstsüchtiger Eigeninteressen der Hotelbranchenlobbys entgegenwehen dürfte.

Ich werde aus eben jenem Grund die Börsenpläne von airbnb.com weiter verfolgen, um im Falle eines Börsenlistings im Jahr 2020 bei diesem Unternehmen mit von der Partie zu sein. Dies wird allerdings auch von den dann gültigen Rahmenbedingungen abhängen: Erstens dem Ausgabekurs, zweitens den in diesem Zuge bekanntzugebenden Zahlen und drittens dem dann an den globalen Börsen generell herrschenden Klima.     

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