Seitdem Gouverneure in den Bundesstaaten damit begonnen haben, im vergangenen Monat Einheiten der Nationalgarde anzufordern, war das Pentagon der Ansicht, dass diese Soldaten sich unter das strenge Kommando der einzelnen Gouverneure der Bundesstaaten, die diese militärischen Einheiten angefordert haben, gestellt sehen sollten.

Laut damaliger Aussage des Pentagons sähen sich diese Truppenverbände nicht in etwaige Planungen zu „Geheimmissionen“ oder einer potenziellen „Ausrufung des Kriegsrechts“ in der Heimat einbezogen, falls die Coronavirus-Krise außer Kontrolle geraten und die „Existenz der Regierung“ bedroht sein sollte.

In einem Newsweek-Bericht wird nachgewiesen, dass das Pentagon gelogen hat. Realität sei, dass eine 10.000 Mann starke Truppeneinheit der Nationalgarde in Washington D.C. und in der Umgebung der Hauptstadt aufgeboten wurde, die mit der „geheimen Aufgabe“ einer möglichen Verhängung des Kriegsrechts über Washington D.C. betraut worden sei.

In diesem Zuge soll es notfalls auch zu einer Evakuierung der parlamentarischen Gesetzgeber wie auch der hochrangigsten Regierungsoffiziellen kommen, falls die allgemeine Situation in der amerikanischen Heimat außer Kontrolle geraten sollte.

Die Aktivierung der militärischen Einheit mit dem Namen Joint Task Force National Capital Region geht zudem auch mit einer direkten Berichterstattung an Verteidigungsminister Esper einher. Einige Subeinheiten dieser militärischen Truppe seien bereits 24 Stunden am Tag im Einsatz.

Mitglieder des 106. Luftbataillons wurden in diesem Zuge ebenfalls der direkten Weisung des Pentagons unterstellt. Mit der Stationierung dieser Soldaten wurde im vergangenen Monat auch eine Reihe von Hubschraubern des Typs Black Hawk von Decatur, Illinois in die US-Hauptstadt verlagert.

Eckpunkte zu dieser „geheimen Mission“ fanden sich erstmals in einem Bericht einer im Bundesstaat Illinois veröffentlichten Lokalzeitung. Deren Berichterstattung drehte sich auch um Einsatzkräfte der Nationalgarde aus Illinois, die nach Fort Belvoir vor den Toren der Hauptstadt Washington verlegt worden sind.

Ergänzend zu den gewöhnlichen Aufgaben dieser militärischen Einheit hob dieser Bericht hervor, dass die entsprechende Einheit ebenfalls mit ungewöhnlichen Aufgaben betraut worden sei. Hierzu zählten wie folgt: Eine Evakuierung von hochrangigen Offiziellen der Regierung, der parlamentarischen Gesetzgeber und Mitgliedern des Justizwesens mittels der Helikopter des Typs Black Hawk des 106. Luftbataillons aus Illinois.

 

Der Bericht von Newsweek nimmt Bezug auf den Generalmajor, dem die Aufgabe einer militärischen Sicherung der Hauptstadt Washington zufiele, falls über diesen Bezirk das Kriegsrecht verhängt würde. Die Aktivierung der Soldaten des 106. Luftbataillons erfolgte im Zuge eines Title-10-Befehls, zu dem es normalerweise nur im Fall von Auslandseinsätzen wie im Irak oder in Afghanistan kommt – nicht so jedoch im Inland!

Es deutet also alles darauf hin, als ob es sich im Fall des auserkorenen Schlachtfelds nun um die Hauptstadt Washington selbst zu handeln scheint. Laut des Kommandostabs des 106. Luftbataillons seien dessen Soldaten auf eine gezielte Evakuierung von Personen mittels Hubschrauber spezialisiert.

Um die Funktionalität der amerikanischen Regierung im Fall der Verhängung des Kriegsrechts über die Hauptstadt Washington D.C. zu gewährleisten, würden deren hochrangige Offizielle unter einer solchen Voraussetzung an einen anderen Ort im Land verbracht. Die mit dieser Aufgabe betrauten Soldaten, wie auch deren Kommandanten, hätten gemeinsame Pläne zu Notevakuierungen von Regierungsoffiziellen und anderen Plänen zu einer Evakuierung von wichtigen Zivilpersonen studiert.    

Wer in diesen Tagen in die Hauptstädte einzelner Bundesstaaten in den USA blickt, könnte fast auf den Gedanken kommen, als ob Teile des Landes vor einer Revolution stünden. Da sich Einheiten der Nationalgarde bereits im gesamten Land stationiert sehen, würde einer solchen Entwicklung wahrscheinlich sehr schnell Einhalt geboten.

Es erweckt jedoch den Eindruck, als ob die innenpolitischen Spannungen massiv zunehmen würden. Zu einem dieser Beispiele zählen die jüngsten Ereignisse im Bundesstaat Michigan.  Tausende Demonstranten, die Gouverneurin Gretchen Whitmer zu einer sofortigen Aufhebung der Ausgangssperren und sonstigen Quarantänemaßnahmen aufriefen, blockierten mit ihren Fahrzeugen das State Capitol.

Schon im Zuge dieser Ereignisse waren auf diversen Bildern mit automatischen und halbautomatischen Waffen ausgerüstete Milizmitglieder zu sehen, die in Lansing auf offener Straße in einer Art Drohgebärde offen mit ihren Waffen hantierten. Inzwischen ist es im ganzen Land zu Nachahmungseffekten gekommen.

Aufgebrachte Bürger ziehen vor die State Capitols ihrer bundesstaatlichen Hauptstädte, um dort zu Zehntausenden gegen die seitens der (vielerorts demokratischen) Lokalregierungen verhängten Ausgangssperren zu protestieren. Neben New Hampshire spielen sich solche Ereignisse auch gerade in den Bundesstaaten Indiana, Texas, Nevada, Maryland, Utah, Wisconsin, Washington und Colorado ab.

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, stellen einige Demonstranten ganz offen ihre Waffen zur Schau, darunter halbautomatische Maschinengewehre, Handfeuerwaffen aller Art und Flinten, während amerikanische Landesflaggen, Rebellenflaggen aus dem Bürgerkrieg sowie Betsy-Ross-Flaggen im Wind wehen und Trump-Plakate sowie Pappkartons mit der Aufschrift „Rollt nicht über mich drüber“ durch die Protestler in die Höhe gehalten werden.

Größtenteils handelt es sich um dem politischen Rechtslager zugehörige Organisatoren dieser Proteste, die es leid sind, ihre nationale Wirtschaft im Angesicht der Coronavirus-Krise den Bach runtergehen zu sehen. Die Protestler werfen ihren bundesstaatlichen Regierungen vor, die Wirtschaft der USA in eine ökonomische Depression getrieben zu haben.

Bis zum letzten Donnerstag haben sich 22,045 Millionen Amerikaner arbeitslos gemeldet, während mancherorts bereits Hungerkrisen ausgebrochen sein sollen. Anhaltende Unruhen samt zivilem Ungehorsam könnten sich in den USA über die nächsten Wochen verschärfen.

Zuletzt ließen sich Bilder zur Forderung von Demonstranten zu einer sofortigen Aufhebung der Ausgangssperren und einem Wiederhochfahren der Wirtschaft in Pennsylvania bestaunen. Am 20. April kulminierte der ganze Zorn der Protestler vor dem State Capitol in der Stadt Harrisburg.

The Daily Caller bezog sich in seiner Berichterstattung auf eine Reihe von Bildern von AFP, auf denen zu sehen ist, wie aus einem zu zivilen Gebrauchszwecken umfunktionierten Militärlastwagen des Typs M35 eine schwer bewaffnete Gruppe von Insassen abgesetzt wird.

 

 

Hierzu findet sich auch ein Video, in dessen Zuge sich beobachten lässt, wie Milizmitglieder aus Pennsylvania zu den Demonstranten stoßen.  

Harrisburg, Pennsylvania Militia shows up to the rally. #Harrisburg#libertarian#2A#NRApic.twitter.com/9M441Nfr3k

— TruthRaider (@TruthRaiderHQ) April 20, 2020

 

 

Schnell fand sich eine weitere schwer bewaffnete Gruppe ein.

— rebecca (@415rebecca) April 20, 2020

 

Die Proteste haben sich im ganzen Land über die letzten Tage intensiviert, nachdem US-Präsident Donald Trump seine Anhänger zur einem Wiederhochfahren der amerikanischen Wirtschaft mittels des Tweets: "LIBERATE MICHIGAN!," "LIBERATE MINNESOTA!," and "LIBERATE VIRGINIA and save your great 2nd Amendment. It is under siege!" aufgerufen hatte.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Bericht auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge und wurde durch Roman Baudzus inhaltlich ergänzt.

"Was heißt das konkret für mich?!"

Konkret heißt dies, dass sich viele Ereignisse, die sich mit einer wirtschaftlichen Depression zuvor in Verbindung haben bringen lassen, nun auch nahezu auf eben jene Weise entfalten. Am Donnerstag, wenn die neuesten Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den Vereinigten Staaten für die abgelaufene Woche publiziert werden, dürfte mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen in Richtung von 30 Millionen zu rechnen sein. Wie lange dürften die Vereinigten Staaten eine solche Situation, in Anbetracht der ohnehin starken innenpolitischen Spaltung des Landes durchhalten, bevor es zu einer ernsthaften Zerreißprobe kommen wird?

Am 12. Oktober letzten Jahres <link beitrag post usa-blackstone-chef-zieht-parallelen-zur-zeit-vor-ausbruch-des-buergerkriegs>berichtete ich Ihnen, dass BlackRocks Co-Gründer Stephen Schwarzman Parallelen zwischen der heutigen innenpolitischen Situation und jener vor dem Ausbruch des amerikanischen Bürgerkriegs zog.

Immer rauer, rüder, unbarmherziger und teils auch gewaltsamer hat sich der politische und gesellschaftliche Umgang, unter den sich politisch gegenüberstehenden Lagern in den USA über den Verlauf der letzten Jahre entwickelt. Eine scheibchenweise Enthüllung in Bezug auf eine mögliche Verhängung des Kriegsrechts über einzelne Landesteile rufen bei mir keine große Verwunderung mehr hervor.

Selbst ein Auseinanderbrechen des Staatswesens USA in einzelne und voneinander separierte Teile ist zwar derzeit unwahrscheinlich, ließe sich aber durchaus vorstellen, falls in den USA irgendwann, irgendwo der erste Schuss fallen und die Geldpolitik der Federal Reserve den US-Dollar das Zeitliche segnen lassen sollte.

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