Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1645 (07:29 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1602 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 112.76. In der Folge notiert EUR-JPY bei 131.31. EUR-CHFoszilliert bei 1.1638.

Zarte Ansätze für produktive Lösungen des von den USA initiierten Handelsstreits werden erkennbar. Im Hintergrund spielt das Radio "Winds of Change" von den Scorpions ...
Es zeigt sich, dass Trump mit seiner aggressiven Handelspolitik Politik gegen die Mehrheit der US-Unternehmen macht.

US-Unternehmen befürchten Schwierigkeiten für Zulieferer

Das wurde im Beige Book der Federal Reserve deutlich. In den 12 Bezirken der Federal Reserve sorgen sich die Unternehmen zunehmend bezüglich der kontraproduktiven Folgen der Zollpolitik Trumps. Belastende Preiseffekte stehen neben aus den Preiseffekten resultierenden Zulieferproblemen im Fokus.

Trumps Agenda bestand und besteht darin, die US-Wirtschaft zu stärken. Dieser Widerstand geht an ihm und dem Weißen Haus nicht vorbei. Eine Neuausrichtung wird bezüglich seiner Agenda und dem internen Widerstand der US-Wirtschaft zunehmend wahrscheinlicher.

Auch die Meldungen zum Handelsstreit mit der EU verlassen den martialischen Pfad. EU-Kommissionspräsident Juncker wird bei seinem Besuch in Washington in der kommenden Woche laut US-Wirtschaftsberater Kudlow ein Angebot in der Handelspolitik unterbreiten. Es handele sich gemäß Kudlow um eine sehr wichtige Freihandelsofferte. Dies könne er allerdings nicht bestätigen, sondern habe dies lediglich von Dritten erfahren.

Hier kann es sogar zu einer optimierten Grundlage im internationalen Austausch zwischen USA und der EU kommen.

Weltweite Folgen

Auch die Warnungen vom IWF dürfen als Ansatz von "Winds of Change" verstanden werden.
Die Warnungen des IWF liefern ein Indiz einer potentiellen Isolierung der USA zwischen den Zeilen. Eine derartige Isolierung würde dem Machtanspruch der USA übrigens voll zuwider laufen. "Food for throught!"

IWF-Chefin Lagarde warnte Donald Trump vor einer Eskalation des Handelsstreits. Sollten die angekündigten Sonderzölle umgesetzt werden, würde die Wirtschaftsleistung laut IWF weltweit 2020 um 0,1% gebremst.

Kämen die Zölle und Vergeltungsmaßnahmen zwischen den USA und China auf Waren im Wert von jeweils 200 Mrd. USD als auch US-Zölle auf importierte Autos hinzu und würde das die globale Wirtschaftsleistung in zwei Jahren um 0,5% gegenüber den bislang erwarteten Werten drücken.
Die Folgen würden alle Länder treffen. Die US-Wirtschaft sei besonders verwundbar. Sollte es zu einem breiten Vertrauensverlust bei Anlegern kommen, könnte sie sich um bis zu 0,8%im Jahr verlangsamen.

Zahlen statt Emotionen

Die aufstrebenden Länder Asiens müssten zeitweise mit einer Wachstumsdämpfung von 0,7% pro Jahr rechnen.

Der Effekt für die Eurozone läge bei maximal 0,3%, was recht überschaubar wäre. Wir danken dem IWF für die Quantifizierung des potentiellen Schadens aus der aktuellen noch im Raum stehenden US-Politik. Eine derartige Quantifizierung nimmt Emotionalität aus dem Markt und der Wirtschaft, die zuletzt ausgeprägt war.

Mehr noch hat auch ein Bündnis internationaler Wirtschaftsverbände, die Global Business Coalition (unter ihnen BDI, US-Handelskammer USCC), die führenden Industrie- und Schwellenländer im Rahmen der G-20 Veranstaltung aufgefordert, sich den Bedrohungen des freien Handels entgegenzustellen.

Fazit zum Thema "Winds of Change":

Es ist verfrüht, von Lösungen in dem Handelskonflikt zu sprechen. Das wäre unsachlich und unprofessionell.

Die von den USA ausgehende Disruption hat zunächst viel Unruhe und Risikoaversion, aber eben auch veränderte Handlungsmuster forciert. China öffnet sich schneller das ist gut. Der USA/China-Konflikt erscheint jedoch noch in einer kritischen Phase.

Das Bild in dem USA/EU-Handelsstreit ist ansatzweise entspannter. Wahrscheinlichkeiten optimierter Handelspraktiken zwischen USA und EU liegen noch nicht offen auf dem Tisch, sind aber zur Beilegung des Konflikts implizit fassbar.

Die jüngsten Reaktionen an den Finanzmärkten zu Gunsten der Risikoaktivaklasse Aktien darf man als ein Indiz des Ansatzes von "Winds of Change" interpretieren.

Datenveröffentlichungen der letzten 24 Handelsstunden:

Die Verbraucherpreise der Eurozone legten laut finaler Berechnung im Monatsvergleich um 0,1% und im Jahresvergleich um 2,0% zu. Das entsprach exakt den Markterwartungen.

Bei den US-Neubaubeginnen kam es per Juni zu einem nicht erwarteten Einbruch um 12,3% auf 1,173 Millionen Objekte (Prognose 1,32 Mio.) in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung (annualisiert). Damit wurde der geringste Wert seit September 2017 markiert. Der bis 1959 zurückgehende Chart belegt zwei Fakten: Das aktuelle Niveau ist bezüglich der Bevölkerungsentwicklung der USA von 1959 (180 Mio.) bis 2018 (320 Mio.) mindestens als unspektakulär zu titulieren.

Der aktuelle Einbruch ist hinsichtlich des erhöhten Zinsniveaus und der starken Konsumverschuldung kritisch zu bewerten.

Auch die US-Baugenehmigungen fielen per Juni. Hier kam es zu einem Rückgang von 1,301 auf 1,273 Millionen in der annualisierten Darstellung.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert, sofern das Unterstützungsniveau bei 1.1490 - 1.1520 nicht unterschritten wird.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH

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