Berichte über Pläne des Kremls Rohstoffe statt gegen USD künftig gegen Kryptos zu verkaufen

Russlands Staatssender Russia Today (RT)  berichtet, dass sich das eigene Land unter einer Reihe von Nationen befinde, die sich mit Plänen zu einer Abschaffung des US-Dollarhandels im internationalen Ölgeschäft beschäftigten.

Anstatt in der Zukunft auch weiterhin US-Dollars für den Export von russischem Rohöl und Erdgas zu akzeptieren, scheint der Kreml in absehbarer Zeit auf Kryptowährungen setzen zu wollen. Damit wäre ein großer Umbruch in Bezug auf die bisherigen Handelsgepflogenheiten verbunden. 

Wie ich Ihnen vor einigen Monaten berichtete, hat auch das Emirat Dubai eine durch Gold gedeckte Kryptowährung lanciert, die Haltern und Nutzern Transaktionsabläufe im Alltags- und Tagesgeschäft bedeutsam erleichtern sollen.  

Russland hat sich schnell von den US-Sanktionen erholt

Im Fall von Ländern wie Russland, Venezuela oder dem Iran sehen die Dinge hingegen ein wenig anders aus, allein schon aufgrund der Tatsache, dass sich alle genannten Nationen auf der Feindesliste Washingtons an exponierter Stelle befinden.

Noch erweisen sich diese Erdöl exportierenden Länder als abhängig vom US-Dollar, da das internationale Rohstoffhandelssystem auf Basis der aktuellen Weltreservewährung fakturiert wird und Lieferungen entsprechend in US-Währung abgerechnet werden.

Alle drei genannten und erklärten Feindstaaten der USA blicken zudem einer Verhängung oder Verschärfung von Sanktionen durch Washington ins Auge. Im Fall von Russland zeigt sich, dass die bislang durch Washington verhängten Sanktionen anfänglich einen gewissen Schockeffekt ausgelöst hatten, von dem sich Russlands Wirtschaft und Finanzmärkte jedoch recht schnell wieder erholt haben. 

Neuausrichtung gen China und Vereinfachung der Ölgeschäfte

Hauptgrund hierfür dürfte vor allem die durch Staatspräsident Putin und den Kreml offensiv propagierte Neuausrichtung des Landes in Richtung China und den Fernen Osten per se sein. Wie RT ausführt, läge in einer dezentralisierten Kryptowährung, die Transaktionen auf Basis der Blockchain-Technologie gewährleistet, eine riesige Chance.

Dies gelte nicht nur in Bezug auf eine zukünftige Vereinfachung von Zahlungstransaktionen, sondern gar der Möglichkeit auf eine bedeutsame Simplifizierung von Ölkontraktgeschäften als solche, die es den drei genannten Staaten wiederum erlauben würde, sich vom US-Dollar in internationalen Handelsgeschäften zu verabschieden.  

Aufstieg von Kryptowährungen der entscheidende Wendepunkt der Entwicklungen?

Laut eines durch CNBC zitierten Rohölanalysten könnte sich die Bitcoin-Mania tatsächlich als ein Wendepunkt in Bezug auf den internationalen Rohölhandel unter einigen der weltweit größten Exportnationen erweisen. Der US-Dollar würde dabei unter aller Voraussicht unter die Räder geraten.

CNBC nahm dabei Bezugauf eine Analysemitteilung von Stephen Brennock, Rohölanalyst in Diensten der Firma PVM Oil Associates. Laut Brennock erweise sich der rasante Aufstieg von Kryptowährungen für all jene Rohstoff produzierenden Länder, die Pläne verfolgten, dem US-Dollar im globalen Handel den Rücken zu kehren, als Katalysator für eine absehbare Umstellung der Fakturierung von Rohöl. 

Future-Handel könnte rasch zu höherer Akzeptanz führen

Brennock ging gar noch einen Schritt weiter, darauf insistierend, dass der Beginn des Futures-Handels im Bitcoin-Sektor völlig neue Realitäten schüfe. Denn Investoren müssten nun nicht mehr direkt in die Kryptowährung investieren, sondern sähen sich fortan dazu in der Lage, mit Sicht auf ein bis drei Monate auf die Preisentwicklung von Bitcoin zu wetten.

Kryptowährungen, so Brennock, dürfte auf diese Weise nicht nur zum absoluten Durchbruch verholfen werden, sondern es sei zudem auch absehbar, dass die allgemeine Akzeptanz von Kryptowährungen in der Zukunft massiv zunehmen werde. Diese Entwicklung werde sich in einer rasanten Geschwindigkeit abspielen. 

Kryptos als Bedrohung für das Weltfinanzsystem

Voraussichtliches Resultat werde sein, dass sich Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum & Co. ab einem gewissen Zeitpunkt zu einer Bedrohung für die Rolle des US-Dollars als Weltreservewährung entwickeln werden.

Nun, werte Leser, von der Hand zu weisen sind diese Prognosen von Brennock keineswegs. Verschiedene Gastautoren wie auch ich hatten Ihnen bereits über die vergangenen zwei bis drei Jahre die Möglichkeit an die Wand gemalt, dass sich Kryptowährungen wie Bitcoin und die Blockchain-Technologie per se zu einer großen Gefahr für das Weltfinanzsystem mausern könnten. 

Venezuela will rohstoffgedeckten „Petro“ auflegen

Ich sehe mich bis zum jetzigen Zeitpunkt mehr als bestätigt, dass es richtig gewesen ist, Sie zu einem noch sehr frühen Zeitpunkt auf diese Tatsache hinzuweisen. Wer einen Blick auf die Liste der Erdöl produzierenden Länder wirft, wird erkennen, dass die Liste von immer mehr Nationen gefüllt wird, deren Regierungen sich durchaus mit einer zukünftigen Abkehr vom US-Dollar anfreunden können.

Unter anderem hatte das in arger finanzieller Bedrängnis befindliche Venezuela vor Kurzem angekündigt, eine eigene Kryptowährung namens „Petro“ aus der Taufe heben zu wollen, die durch die immensen Rohstoffressourcen des südamerikanischen Landes abgesichert werden soll. 

Durch Ressourcen unterlegte Kryptos sind noch lange kein Ersatz für physische Bestände!

Aufgrund einer massiv wachsenden Nachfrage unter institutionellen Investoren blickt die Kryptowährung Bitcoin allein seit Beginn dieses Jahres auf einen Preiszuwachs von 1.600%. Falls es Schule machen sollte, dass Staatsregierungen durch Gold oder andere Ressourcen unterlegte Kryptowährungen zu lancieren gedenken, würden sich direkte Investments in Edelmetalle zu Systemabsicherungszwecken oberflächlich wohl erst einmal erledigt haben.

Trotz allem bleibe ich dabei, dass im Fall des Ausbruchs einer Systemkrise nichts so gut vor den daraus resultierenden Folgen einer allgemein voranschreitenden Verarmung schützen dürfte, wie das Halten von Gold und/oder Silber – und zwar in physischer Weise.

Durch Rohöl, Gold oder sonstige Ressourcen unterlegte Kryptowährungen stellen sich auf dem Papier als Anlagealternative zu Edelmetallen dar, sind es aus meiner Sicht jedoch nicht.

Im Falle einer Systemkrise würden dies wohl all jene zu spüren bekommen, die sich auf das Versprechen seitens Regierungen und Behörden im Hinblick auf eine physische Lieferung verlassen und dabei nachts beruhigt das Licht zum Schlafen ausmachen.      

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