Die Autorin Monika Hausammann wurde 1974 in Bern geboren und studierte nach einer kaufmännischen Ausbildung Betriebswirtschaftslehre. Danach spezialisierte sie sich auf Marketing und Public Relations und gründete eine Firma für Öffentlichkeitsarbeit. Seit 2012 lebt sie in Frankreich und ist seitdem als Schriftstellerin und Bloggerin tätig.

Von der Virus-Pandemie zu Geheimarmeen

Liest man die bisherigen Romane von Frank Jordan kommt man unweigerlich ins Grübeln, ob es sich hierbei nicht doch vielmehr um Sachbücher als um Fiktionen handeln könnte. Ging es im dritten Buch der Reihe mit dem Titel „Das Attentat“ (Erscheinungsdatum Mai 2019) unter anderem um ein geheimnisvolles hochansteckendes Virus, erinnert man sich bei „Ares“ unweigerlich an Daniele Gansers Sachbuch „Nato Geheimarmeen in Europa“.

Fast könnte man meinen, Frank Jordan besäße hellseherische Fähigkeiten. Wissen wir doch heute nur zu genau, welche politischen und wirtschaftlichen Folgen die Entdeckung eines neuartigen Virus für die Welt haben kann.

Der Plot von „ARES“ ist hier schon einen Schritt weiter als wir in unserer Realität am Ende des Jahres 2020: Das Virus ist eingedämmt und besiegt. In Berlin regiert ein neuer Bundeskanzler namens Eric Hessberg. Die deutsche Bundeswehr wurde absichtlich kaputtgespart und ist kaum einsatzfähig. Geheimarmeen werden hingegen mit Milliarden finanziert, ebenso Attentate unter falscher Flagge. Deutschland und Europa werden erschüttert von einer Serie brutaler Anschläge. Die Schweizer Regierung erhält über gehackte Telefonate brisante Informationen, die die Freiheit der Menschen in ganz Europa bedroht. Einmal mehr bitten der Schweizer Bundespräsident Oskar Ludwig und Jo Burger, die graue Eminenz des Schweizer Nachrichtendienstes, Carl Brun, um Hilfe.

Anleihen vom „Great Reset“

Im neuen Roman „Ares“ dient unter anderem die Krise einer absichtlich in ihrer Gefährlichkeit überzeichneten Pandemie als Vorwand für die Umstrukturierung der gesamten Welt. Und die Politiker aller Länder fügen sich und geben ihre Macht bereitwillig in die Hand einer neuen Macht, die ihre bis dato vorhandene Maske fallen lässt. Für den Leser ist es kaum vermeidbar einen Bezug zur Schwabschen Agenda des „Great Reset“ herzuleiten, auch wenn Frank Jordan diesen Begriff im Roman nicht verwendet.

Leser, die die heutige Politik, ihre Protagonisten und deren Handlungsweisen in unserer Realität unterstützen und gutheißen, werden sich wahrscheinlich über die Darstellung der Politiker in „Ares“ echauffieren und den Plot abfällig als Verschwörungstheorie abtun. Es ist ein gar jämmerliches Bild, das in „Ares“ von der Politik und seinen Darstellern gezeichnet wird. Für Autoren zieht das Konstruieren von Verschwörungstheorien zumindest in Romanen glücklicherweise bis dato noch keine rechtlichen oder gesellschaftlichen Konsequenzen nach sich.

Politik ist Lüge

So beginnt das Buch mit der Erkenntnis eines Protagonisten, die im Zuge dieses besonderen Jahres 2020 wahrscheinlich auch eine ganze Menge Menschen auf diesem Planeten gewinnen konnten: Dem Soldaten Benjamin Kramer wird am letzten Tag seines Lebens klar, dass in Wahrheit alles Lüge war. Und diese Lüge nannte sich Politik. Politik im Sinne einer langfristigen und tragfähigen Sicherung des Gemeinwesens gab es nicht mehr. Parteien, ob nun „rechts“ oder „links“ waren kein Bestandteil einer Demokratie, sondern vielmehr nur Bestandteile des Systems, des großen Spiels, bei dem es nur darum geht, dieses zu erhalten und maximal von ihm zu profitieren. 

Und dieses Spiel wurde über Jahrzehnte vorbereitet. „Ares“ ist Teil des Plans und mit dem Verschwinden von der globalen Agenda wurde eine Art Algorithmus in Bewegung gesetzt, dessen Handlungsanweisungen zwangsläufig zu allen weiteren Entscheidungen und Geschehnissen geführt hatten.

Die Abkürzung „ARES“ steht hierbei für „Armée Européenne Solidaire“ – Solidarische Europaarmee, wobei „Ares“ gleichzeitig in der griechischen Mythologie den Gott des schrecklichen Krieges, des Blutbades und Massakers bezeichnet.

Fazit

Der Roman verbindet in genialer Weise heutige Realitäten und bisher erforschten Wahrheiten mit überaus spannender Fiktion. Figuren und Handlungen werden in großartiger Weise genau beschrieben und entwickelt. Trotzdem oder gerade deswegen ist das Buch nichts für schwache Nerven. Brutalität und Morde sind in diesem Kriminal- und Politikthriller an der Tagesordnung.

Die Detailverliebtheit und das überaus genaue Beschreiben von Personen, Dingen und Handlungssträngen schmälert das Lesevergnügen nicht, sondern steigert es geradezu: Wenn eine Figur in „ARES“ schießt, feuert diese nicht einfach nur mit einer schnöden Pistole, sondern mit einer Springfield TRP Operator Kaliber 45 mittig in die Stirn. „Ares“ ist als Fiktion ein Volltreffer. Ein Roman, den man kaum aus der Hand legen mag.

Monika Hausammann beweist einmal mehr, dass sie eine großartige Erzählerin ist. Teils ist es seltsam, dass man sich beim Lesen immer wieder dabei ertappt, Bezüge zur heutigen fiktiven Realität der Meldungen unserer Qualitätsmedien herzustellen. Die Grenzen verschwimmen. Doch es gibt Hoffnung. Nicht nur in dieser großartigen Fiktion namens „ARES“.

 

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Produktinformation

•    Herausgeber : Lichtschlag Medien und Werbung; 1. Edition (20. Oktober 2020)
•    Sprache : Deutsch
•    Taschenbuch : 624 Seiten
•    ISBN-10 : 3948971021
•    ISBN-13 : 978-3948971021
•    Abmessungen : 12 x 4 x 18.3 cm

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