In Zeiten von Anschlägen aller Art ausgerechnet eine Fluglinie zu empfehlen ist schon gewagt. Besonders dann, wenn man generell wenig von Fluglinien hält. Einflussreiche Gewerkschaften, hohe Personalkosten, hohe Kapitalkosten, viel Konkurrenz - diese Faktoren machen Fluglinien zu einem wenig aussichtsreichen Investment. Ich glaube Warren Buffet sagte einmal, es sei einfach, mit einer Fluglinie eine Milliarde zu machen… man bräuchte nur vorher zwei Milliarden.
Geschäftsentwicklung
Dennoch: Lufthansa hält sich im schwachen Markt momentan gut. Und es fällt einem sofort der Grund ein: Niedrige Ölpreise. Kerosin ist ein - nun geringerer - Kostenfaktor für Lufthansa. Außerdem steigen bei langfristig stabilen Margen jüngst die Umsätze.
Bewertung der Aktie
Die Aktie ist an allen Kennzahlen gemessen günstig. Der Velten-Faktor liegt bei unter 11. Selbst das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt knapp unter 1. Das ist auch im historischen Vergleich zumindest nicht teuer. (Auch wenn Fluglinien aus den genannten Gründen eigentlich auch nicht viel teurer sein dürfen - bei den momentanen Zinsen ist das billig.)
Auf einen Blick:
Fazit:
Höchste Höhen sind bei der Aktie nicht zu erwarten. Aber es ist möglich, dass die Aktie weiterhin eine Outperformance gegenüber dem allgemeinen Markt hält. Zumindest in den nächsten Monaten ist das wahrscheinlich. Dafür sprechen die relativ gute Geschäftsentwicklung, die günstige Bewertung und die niedrigen Ölpreise. Ein Langfrist-Investment sollte eine Fluglinie wie Lufthansa aber niemals werden. Und auch kurzfristig kann es immer Turbolenzen geben.
Beste Grüße
Robert Velten
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Kommentare
Nur als Beispiele genannt: In der Holzklasse ist nur ein einziges Gepäckstück bei geringer Kilogramm-Anzahl erlaubt und die Media-Ausstattung der Flieger auf der Langstrecke entspricht nicht dem anderswo gebotenen Stand der Technik. Für mich kein Mercedes Benz am Himmel, also auch kein Investment.
at D: Nur weil ein Unternehmen nicht selbst genutzt wird muss das Investment nicht kategorisch ausgeschlossen werden. Sie sprechen außerdem langfristige Punkte an. Gegen eine kurz/mittelfristige Überperformance spricht das m.E. nicht.
Beste Grüße
RV
Auch ein Holzklasse Passagier sollte auf einen Mittelstreckenflugzeug einen Bildschirm vor sich haben und schauen wo er grade lang fliegt. Vielleicht sollte her Spohr mal mit Turkish Airlines von Frankfurt nach Istanbul fliegen und zurück mit Lufthansa um den Unterschied zu sehen.Hoffen wir das Lufthansa den turnaround schafft und demnächst mehr Service Orientiert ist mehr Sitzabstand im A380 schafft mehr Manager einspart und das die eingesparten Managergehalter dazufuhren den Wartungssrandard zu erhöhen wie er bei der Lufthansa einmal war.
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