Liebe Cashkurs-Leser,

in regelmäßigen Abständen stellen wir Ihnen Aktien aus dem Fondsdepot vor, um Sie im Sinne der Transparenz über unseren Ansatz und die Vorgehensweise beim Dirk Müller Premium Aktien Fonds zu informieren. In alphabetischer Reihenfolge haben wir Ihnen in den vergangenen Wochen bereits erste Analysen präsentiert. Eine Übersicht dazu finden Sie hier.

Die Betsson AB ist der nächste Titel aus unserem Portfolio, dem wir einen berechtigten Platz im Dirk-Müller-Premium-Aktienfonds zugeteilt haben. Das bereits vor über 50 Jahren gegründete Unternehmen startete 1963 mit einem ersten Casino im Palace Hotel in Göteborg. Seitdem bauten die Gründer Bill Lindwall und Rolf Lundstrom das Unternehmen aus Schweden heraus kontinuierlich aus. Heute erzielen die 1.800 Mitarbeiter einen Umsatz von über 3,7 Mrd. SEK (ca. 396 Mio. EUR), wobei der Fokus dabei voll und ganz auf dem effizienteren Markt der Online-Wetten und dem Glücksspiel über das Internet liegt. Sehr antizyklisch hat man nach dem Platzen der Dot-Com-Blase zu Beginn des 21 Jahrhunderts begonnen die Verfügbarkeit der angebotenen Wetten und Spiele online darzustellen.

Der Fokus liegt dabei auf Beteiligungen inklusive dem Management an Unternehmen aus dem Bereich der Online-Wetten und –Spiele.

Die Aktie des schwedischen Wettanbieters hat in den letzten drei Jahren eine wahre Erfolgsstory hingelegt. Im Vergleich zum EuroStoxx50 haben die Anteile der Betsson AB den Vergleichsindex deutlich hinter sich gelassen. In den vergangenen fünf Jahren steht sogar eine Performance von über 260% zu Buche. Auch aus diesem Grunde hat die Aktie im Zuge der Korrektur an den internationalen Kapitalmärkten, sowie der aktuell eingesetzten Erholung schwankungsanfälliger reagiert. Der grundlegende Tenor einer starken Outperformance gibt jedoch einen ersten Hinweis für die exzellente Arbeit, die das Unternehmen in den vergangenen Jahren geleistet hat.

Da es sich im Fonds um Qualitätsaktien handelt, ist vor allem der fundamentale Blick wichtig. Auf diesen möchten wir vorerst quantitativ und folgend qualitativ näher eingehen.

Highlights

  • Kapitalstruktur: Mit einer Eigenkapitalquote von über 55% und einer geringen Verschuldung steht die Bilanz auf einem stabilen Fundament. Beeindruckend ist hier, wie auch bei vielen anderen Unternehmen in unserem Fonds, einmal mehr die hohe Kontinuität, mit der der Vorstand agiert. In den vergangenen sechs Jahren schwankte die EK-Quote kaum und bewegte sich stets in einer Range zwischen 53% bis 59%. Eine stabile Kapitalstruktur ist weiterhin äußerst positiv, da somit nur geringfügige Abhängigkeiten zu Banken bestehen. Das Unternehmen ist somit in der Lage frei von Gläubigerforderungen Entscheidungen im Sinne des Unternehmens zu treffen.
  • Cash-Flow:  Weiterhin verfügt das Unternehmen über eine exzellente Ausstattung liquider Mittel. Der freie Cash-Flow (Geldfluss) betrug in den letzten 12 Monaten stolze 884 Mio. SEK und beziffert sich damit auf beinahe ¼ des Umsatzes. Diese Kerngröße verdeutlicht, dass das Management es versteht aus steigenden Erträgen bare Münze zu kreieren. Abgerundet wird dieses positive Merkmal auch von den wachsenden Cashflow-Beträgen. Lag dieser im Geschäftsjahr 2007 beispielsweise bei lediglich 201 Mio. SEK erreichte man in 2012 bereits 666 Mio. SEK und im abgelaufenen Geschäftsjahr schließlich 884 Mio. SEK, was mehr als eine Vervierfachung innerhalb der letzten neun Jahre darstellt.
  • Wachstum & Profitabilität: Betsson bewegt sich in einem Wachstumsmarkt und so ist das vom Unternehmen eigens ausgegebene Ziel vor allem eine überdurchschnittliche Steigerung der Erträge gegenüber dem Markt.  Dieses Ziel konnte man in den vergangenen fünf Jahren sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn beeindruckend erreichen. Während der Gesamtmarkt lediglich im einstelligen Bereich gewachsen ist, hat Betsson in Sachen Umsatz durchschnittlich um über 18% p.a. zugelegt.

Weiterhin ist beeindruckend auf welcher Effektivität das Geschäftsmodell aufgebaut ist. Die flache Kostenstruktur wird vor allem bei Betrachtung der Rentabilität bemerkbar. So schneidet die Netto-Marge mit 22,35% nur geringfügig niedriger ab als die operative Marge mit 23,82%.

Die qualitativen Argumente

  • Mobile Wetten: Ein besonders starker Wachstumsmarkt, dem gleichermaßen ein Zukunftstrend zu Grunde liegt, ist der Mobilfunkmarkt. Die kontinuierliche Verbreitung des Smartphones führt dazu, dass potentielle Kunden immer schneller und kostengünstiger erreicht werden können. Aus diesem Grund ist es aus unserer Sicht äußerst positiv, dass die Umsätze im mobilen Geschäft im vergangenen Geschäftsjahr um über 100% gestiegen sind und mittlerweile über 35% des Gesamtumsatzes ausmachen. An diesem Trend hat man demnach frühzeitig partizipiert, sodass sich aktuell die attraktiven Mehreinnahmen ernten lassen. Jedoch wird man auch nicht Müde weiter in dieses Segment zu investieren. Allein 21% des Umsatzes flossen im abgelaufenen Quartal in das Marketing.
  • B2C statt B2B: In diesem Zusammenhang stellt es eine weitere spannende Entwicklung dar, dass Betsson immer häufiger den Endkunden direkt erreicht. Kamen in 2013 nur 75,9% des Gewinns aus dem B2C (Business to Customer) Geschäft, so waren es Ende 2015 bereits 80,7%. Damit umgeht man das eher lästige B2B (Business to Business) Geschäft, wodurch auch die Margen höher ausfallen, da man weitere „Großhändler“ uslässt, die sich üblicherweise auch noch ein Stück vom Kuchen abschneiden. Aus diesem Grund wächst das B2C Geschäft auch deutlich stärker Q4/2015 + 34%) als das B2C Geschäft (Q4/2015 + 8%).
  • Endkundengeschäft: Umsatzdiversifikation und Zielregion: Aktuell stammen knapp 56% der Erträge aus Skandinavien und hier vornehmlich aus dem Heimatmarkt Schweden. Weitere 31% stammen aus dem Rest der Europäischen Union. Für Betsson ist vor allem Deutschland im besonderen Fokus. Mit über 80 Mio. Einwohnern bietet der deutsche Markt das größte Potential in Europa. Aus diesem Grund plant man in Deutschland die Glücksspiellizenz zu beantragen und diesen Markt verstärkt in den Mittelpunkt künftiger Expansionen zu stellen.
  • Geschäftskundengeschäft: Hier ist mit Abstand der wichtigste Markt für Betsson die Türkei. Daneben will man in Zukunft auch das Geschäft in China aufnehmen, dort ist das Unternehmen aber aktuell noch nicht operativ tätig.
  • Qualität und Benutzerfreundlichkeit: In Sachen Umsetzung der angebotenen Produkte lässt Betsson die Konkurrenz weit hinter sich. Gemessen an einem sogenannten „System Usability Scale Score“, welcher die Benutzerfreundlichkeit misst, erzielte Betsson einen Wert von 82,7%, wobei 100% das positive Maximum ausmacht. Die Branche hingegen kommt im Vergleich nur auf einen Wert von 65%. Somit lässt sich die Aussage treffen, dass Kunden bei der Nutzung die beste Bedienbarkeit erwartet, was dafür sorgen wird, dass diese Kunden bei Betsson bleiben.
  • Hohe Liquidität: Ende 2015 verfügte das schwedische Unternehmen über fast 525 Mio. SEK an liquiden Mitteln. Das macht fast 10% der gesamten Bilanzsumme aus. Diese finanzstarke Aufstellung ermöglicht demzufolge einen hohen Grad an Flexibilität und stellt künftige Finanzmittel für weitere Übernahmen oder Investitionen in organisches Wachstum bereit.

Im Fazit

Die aus unserer Sicht positiven Argumente für Betsson erscheinen vielfältig. Das Unternehmen steht auf einem stabilen Fundament und kann daher jederzeit äußerst flexibel agieren. Wir befinden uns mit Betsson in einem intakten und äußerst kontinuierlichen Wachstumstrend. Die heute angestoßenen Investitionen, die das Management tätigt, erscheinen sinnvoll und sollten dazu führen, dass es auch in Zukunft weiter bergauf gehen wird. Aus den vielfältigen positiven Argumenten hat sich die Betsson AB aus Schweden einen berechtigten Platz im Dirk-Müller-Premium-Aktienfonds verdient.

 


Quelle: www.am-capital.de, www.bloomberg.com, www.reuters.com, www.betssonab.com

Analyse erstellt von Focam AG in Zusammenarbeit mit A.M. Capital Management

Gem. WpHG § 31 Abs. 2 Nr. 2 machen wir hier folgende Angabe

Die hier dargestellten Einschätzungen bewerben nicht den Kauf/Verkauf der genannten Titel, Märkte oder Finanzinstrumente, sondern dienen der vertiefenden Darstellung zu den Anlagepositionierungen des Dirk Müller Premium Aktien Fonds. Nicht alle gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen sind erfüllt. Es besteht kein Handelsverbot vor der Veröffentlichung. Die Angaben stellen keine Anlageberatung dar, da sie ohne Ansehung persönlicher Verhältnisse und Anlageziele ausschließlich als Markteinschätzungen zu verstehen sind.

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