Eine Wiederanlagen der Ausschüttungen ergibt langfristig einen tollen Renditeturbo. Immer mehr Börsen-AG´s bieten nach dem Vorbild der Deutschen Telekom wahlweise Dividenden in Form von Aktien an. Die Unternehmen ersparen dadurch Liquidität und möglicherweise eine Dividendenkürzung. Diese Transaktion ist also nicht für alle Unternehmen sinnvoll. Für den Aktionär gelten demgegenüber ganz andere Überlegungen. Er stockt – ohne Transaktionskosten - seine Aktiensubstanz sukzessive auf und kommt nicht in Gefahr, die Cash-Dividenden zu konsumieren.

 

Auf die Rekorddividenden vorbereiten soll nicht heißen, dass Anleger sich jetzt schon einmal überlegen, was sie mit den in wenigen Monaten zufließenden Beträgen kaufen wollen. Im Gegenteil. Der alte Trick. Eine sofortige Wiederanlage der Dividenden ergibt langfristig, also zum Beispiel zur Vermögensbildung oder als zusätzliches Bein der Altersvorsorge, einen unglaublichen Renditeturbo. Was aus 100 Euro monatlich in einem Aktiensparplan oder guten thesaurierenden Investmentfonds langfristig wird, hatte ich schon in dem Beitrag vom 28.2.2014 geschildert.

 

Die Intention der Unternehmen liegt auf der Hand

 

Jetzt ergeben sich sukzessive neue Möglichkeiten, um den Thesaurierungsturbo in der Aktienanlage kostenlos einzubauen. Immer mehr deutsche Börsengesellschaften bieten nach dem Startschuss durch die Deutsche Telekom 2013 ihren Aktionären die Dividende wahlweise klassisch in Form von cash oder Aktien – aus einer Kapitalerhöhung -  an. 2014 folgten diesem Beispiel zum Beispiel E.ON, Softing, GrenkeLeasing und Wüstenrot & Württembergische AG. Die Intention der Unternehmen ist klar: Es wird Liquidität eingespart für Wachstumsinvestitionen und möglicherweise eine Dividendensenkung vermieden. Für Unternehmen die im Geld schwimmen ist das also kaum sinnvoll.

 

Der Anleger muss seine Situation überdenken

 

Der Aktionär solcher Gesellschaften muss sich demgegenüber ganz andere Fragen stelle. Wie ist seine Liquiditätslage? Wenn er die Dividenden zum Bestreiten seines Lebensunterhalts benötigt, stellt sich diese Frage gar nicht. Ist dies nicht der Fall dann muss er sich fragen, obl er überhaupt in der betreffenden Gesellschaft noch weiteres Geld investieren will. Würde er also auch von sich aus dort noch weiteres Geld anlegen. Ist dies nicht der Fall, dann bezieht er auch keine weiteren Aktien. Ferner muss die betreffende Aktien auch in seinen Depotmix passen und es dürfen darüber hinaus auch keine Klumpenrisiken dadurch entstehen, das er eventuell mehrfach hintereinander Dividendenaktien an Stelle von Cash-Dividenden bezieht. Allerdings kann dieser Effekt dadurch vermieden oder minimiert werden, wenn immer mehr deutsche Börsengesellschaften zu dem Wahlrecht Cash oder Aktien übergehen und damit sein Depotbestand in der Breite wächst.

 

Dieser Aspekt spielt sicher auch in Bezug auf Altersvorsorgeüberlegungen eine Rolle. Wie gesagt handelt es sich bei diesen Aktiendividenden um ein Wahlrecht, keine Verpflichtung. Wenn der Aktiensparer und Altersvorsorger also später wieder Liquiditätszuflüsse haben möchte oder benötigt, dann schaltet er in seinem Wahlrecht wieder auf die Bardividende um. Wäre noch anzumerken, dass diese beiden Alternativen steuerlich gleichgeschaltet sind. Der Bezieher von Aktien bleibt also keineswegs steuerfrei, die Grafik der LBBW veranschaulicht die Zusammenhänge. Allerdings ist seine Reinvestition in weitere Aktien frei von Transaktionskosten.

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