Die Krypto-Euphorie der letzten Jahre ist nun endgültig der allgemeinen Ernüchterung gewichen. Nach teils schwindelerregenden Gewinnzuwächsen bis Ende 2021 / Anfang 2022 haben die meisten Krypto-Anlagen seit einigen Monaten den Abwärtsmodus eingeschlagen.

Im Vergleich zu den Assetklassen Aktien, Anleihen sowie den Edelmetallen nehmen Krypto-Anlagen mit rund 0,5 Prozent der weltweiten Marktkapitalisierung einen deutlich untergewichteten Part ein. Im November 2021, zum bisherigen Scheitelpunk, hatte der Anteil noch knapp über einem Prozent gelegen. Die nachhaltigen Kursverluste und das nachlassende Interesse vieler Anleger und Investoren trug auch mit dazu bei.

 

Die beiden am meist beachtetsten Kryptos Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) machen zusammen rund zwei Drittel des gesamten Krypto-Markts aus. Dabei korreliert Ethereum wie die meisten anderen Krypto-Assets auch mit dem alles „in den Schatten stellenden“ Bitcoin. Der Gleichschritt ist dabei nicht zu übersehen.

BTC-USD

ETH-USD

 

Im November 2021 hatten Bitcoin und Ethereum ihre bisherigen Alltime-Highs gesehen. Seitdem ist das Platzen dieser Spekulationsblase nicht mehr zu beschönigen. Auf Jahressicht verloren die beiden Flaggschiffe mitunter bis zu 60 Prozent (Bitcoin) beziehungsweise knapp 70 Prozent (Ethereum).

Noch nicht vor allzu langer Zeit wurde vor allem dem Bitcoin (BTC) eine gewisse Unabhängigkeit zu den großen Aktienindizes nachgesagt. Er war (!) damit eine optimale Ergänzung für ein breit diversifiziertes Portfolio. Zudem ein „sicherer Hafen“ in drohenden Inflationszeiten. Inzwischen muss man sich von dieser Sichtweise verabschieden.

Der Bitcoin korreliert mit den wichtigsten Standardindizes im Aktienbereich eindeutig positiv. Vor allem aber mit den US-Indizes. Dies gilt insbesondere auf Jahressicht. Bei Öl und Gold zeigen sich ebenfalls positive Korrelationen.

Die Zentralafrikanische Republik hat nach El Salvador den Bitcoin jüngst als gesetzliches Zahlungsmittel zugelassen. Damit sind es jetzt schon zwei Staaten. Auch Panama schafft weiterhin die Grundlagen, um seinen Bürgern die Möglichkeit zu eröffnen, mit Kryptos deren Steuern zu bezahlen. In Südkorea sind die Tendenzen ebenfalls kryptofreundlich. Das deutsche Bundesfinanzministerium hatte ebenfalls vor einiger Zeit neue Steuerrichtlinien für die Anlage in Kryptos veröffentlicht.

So sind nach aktueller Auffassung Gewinne nach einer Haltefrist von mindestens zwölf Monaten steuerfrei. Ein eindeutiger Vorteil gegenüber Wertpapieren: Für Kursgewinne müssen hier in der Regel unabhängig von der Haltedauer Steuern abgeführt werden.

Fazit

Die aktuellen Chartbilder von Bitcoin und Ethereum sehen nach einer nachhaltigen charttechnischen Bodenbildung aus. Ethereum konnte zuletzt die 880 USD-Marke halten. Zudem wurde das „Doppel-W“ bei 1.279 USD überhandelt. Die 100-Tage-Linie sowie eine charttechnische Marke deckeln allerdings schon wieder bei rund 1.920 USD. Bitcoin kämpft nach ebenfalls erfolgreicher Bodenbildung mit seiner 38-Tage-Linie. Diese tendiert aktuell bei knapp unter 23.400 USD. Nichtsdestotrotz bleiben beide weiterhin hochvolatil (!)

Risikohinweis
Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken, bietet keine Anlageberatung und empfiehlt nicht den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Hinweis auf zukünftige Ergebnisse.

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