Es ist schon verwunderlich, Cloud Computing gilt als die Zukunft unserer Arbeit, als die Zukunftschance für innovative Anbieter und als riesiges Geschäft der Zukunft und trotzdem gibt der zweite Konzern innerhalb weniger Wochen aufgrund seiner Cloud-Geschäfte eine negativ angepasste Wachstumsprognose heraus. Ist das Cloud-Computing-Geschäft vielleicht doch kein Heilsbringer für die IT-Konzerne in Zukunft? Nein, das wäre die falsche Schlussfolgerung. Vielmehr ist es so, dass Konzerne mit ihrem verhältnismäßigen jungen Cloud-Geschäft einen Wachstumskurs, gemessen an den Marktanteilen, verfolgen. Dafür verzichten Branchenriesen wie SAP und Co. auf ihre Marge und versuchen, ihr junges Geschäft in kurzer Zeit mit signifikanten Marktanteilen auszustatten. Andere Anbieter wie der auf Geschäftskunden spezialisierte Telekommunikationsdienstleister QSC setzen auf ganz neue Ansätze, welche sich in der Unternehmenswelt erst noch beweisen müssen. Daher verzichtet der Telekommunikationsanbieter aus Köln auf kurzfristige Gewinnsteigerungen, um langfristig eine starke Position im Cloud-Geschäft einzunehmen.

Neben der Subvention mit günstigen Cloud-Dienstleistungen, um Unternehmen den Umstieg oder Einstieg ins Cloud-Geschäft schmackhaft zu machen, bedeutet diese Ausrichtung auch erhebliche Investitionen in die IT, den Service und die Netze. Dieses lässt die Umstellung auf das Cloud-Computing-Geschäft für Investoren zunächst kurz- und mittelfristig unattraktiv erscheinen. Zusätzlich kommen neue Risiken ins Unternehmen hinein. Während die QSC mit der Vermietung von DSL-Leitungen und Telekommunikationsdienstleistungen berechenbare Risiken eingeht, enthält das Geschäft mit der „Wolke“ neue unbekannte Risiken. Feststeht: Das Unternehmen steht vor einem grundlegenden Wandel, Investoren, welche aufgrund des alten Geschäftsmodells mit dem Unternehmen verbunden sind, sollten aufgrund des tief greifenden Wechsels in der Firmenkultur ihre Positionen überdenken.

Das Cloud-Geschäft bietet aber neben neuen Risiken auch neue Chancen, dabei sollte abgewogen werden, wie sich diese Balance verhält. Bei der QSC ist diese mit Sicherheit positiv zu betrachten, denn der Markt für Telekommunikationsunternehmen ist in Europa und Deutschland weitestgehend gesättigt, neue Impulse können nur Skaleneffekte und innovative Technologien bringen. Diesem Trend kann sich auch ein auf Geschäftskunden spezialisierter Nischenanbieter nicht entziehen. Im Gegenteil, mit den neuen Veränderungen auf EU-Ebene werden große paneuropäische Mobilfunker und Telekommunikationsanbieter bevorzugt. Das Geschäftsmodell muss sich, soll es nachhaltig Wachstum einbringen, also bei den Kölnern verändern. Dabei ist die Idee, sich auf die drei Themen Home Automation, Smart Grid, Smart Home zu konzentrieren, ein guter und begrüßenswerter Schritt, denn QSC hat mit der Dienstleistung Kommunikation bereits einen großen Fuß in den Unternehmen und bei den IT-Abteilungen. Jetzt ist es Zeit, diesen Fuß in der Tür zu nutzen und auf die Trends einer zukünftigen neuen Arbeits-, Energie- und Haushaltswelt zu reagieren. So bietet das Unternehmen spannende Real-Time-Kommunikationssysteme auf Basis der Microsoft-Technologie Lync an und setzt auf das Thema Office überall, jederzeit auf jedem Gerät.

Es bleibt abzuwarten, wie die QSC ihre Chancen im Cloud Computing nutzen wird. Fest steht jedoch: Das Geschäftsmodell wird sich nach der aktuellen Planung verändern. Investoren sollten hierauf reagieren und ihre Positionen den angepassten Planungen angleichen. Für Investoren, die auf Cloud-Technologien aus Deutschland für mittelständische Unternehmen setzen, könnte die QSC eine hervorragende Zukunftschance sein. Investoren sollten jedoch Geduld und einen längeren Atem bis mindestens 2017 mitbringen.

 

Charttechnik:

Aktuell ist die Lage des QSC-Wertes angespannt, nach einer fulminanten Rally mussten die Aktien in letzter Zeit stark federn. Langfristig orientierte Anleger warten eine Bodenbildung ab, bevor sie sich zu einem Engagement in der Aktie entschließen.

 


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