(WKN: A0YJQ2 / ISIN: US0846707026)

Star-Value Investor Buffett kauft weiter! Würde er jedoch auch seine eigenen Aktien erwerben?

Gerade erst hat die Invesmtentholding „Berkshire Hathaway“ um Warren Buffett wieder einmal alle Analysten überrascht und einen deutlich höheren Gewinn im 2.Quartal präsentiert.  Mit 4,5 Milliarden Dollar (ca. 3.4 Milliarden Euro) konnte er diesen fast verdoppeln.

Nachdem es Buffett mit Derivategeschäften, sowie höheren Erträgen aus seinen Rund 80 Tochterfirmen mal wieder allen gezeigt hat, fragen sich natürlich viele woher der Erfolg des Altmeisters kommt, und ob er nach seinen Kriterien auch in seine eigene Holding investieren würde.

Somit beträgt das aktuelle Kurs-Buchwert Verhältnis ca. 1,67 und ist damit eigentlich als günstig anzusehen. Jedoch erreicht es nicht die Kriterien, die Buffett an sich selbst stellt. Erst im Dezember 2012 hat dieser nämlich über 9000 Aktien seines eigenen Unternehmens zurück gekauft.  Damals lag das KBV aber auch bei lediglich 1,15. Die interne Schwelle bei Berkshire Hathaway wurde dafür extra von 1,1 auf 1,2 erhöht. Jedoch konnte die Aktie seit Jahresbeginn stolze 26,4% zulegen, sodass sich die Gelegenheit ein Schnäppchen zu machen vorerst zerschlagen hat. Ebenso ist die Ertragskraft pro Aktie, die sich im Cashflow wiederspiegelt, mit ca. 12 als nicht unbedingt günstig zu bewerten.

Jedoch beachtet Buffett neben den fundamentalen Daten ebenso die Wachstumsaussichten eines Unternehmens. Somit vereint er sozusagen neben dem Value-Faktor seines Mentors Benjamin Graham weiterhin  eine Growth-Strategie. Und eben in diesem Bereich gelang es dem Investment Team der Beteiligungsgesellschaft in der Vergangenheit immer wieder Unternehmen mit Potential in Ihrer Branche aufzuspüren. Daher machen diese Firmenbeteiligungen auch den Großteil (ca. 3.9 Milliarden Dollar im letzten Quartal) seiner Einnahmen aus.

Zur Aktie lässt sich abschließend sagen, dass diese weiterhin Interessant scheint und ins Blickfeld eines jeden Value-Investors gehört. Sollten sich Anleger den zurzeit mit 177.300 USD wohl teuersten Titel der Welt nicht leisten können besteht auch die Möglichkeit in die „B“ Tranche (WKN: A0YJQ2) für aktuell 118,23USD zu investieren. Denn vertraut man der Value-Strategie wäre es vermessen sich nicht an der Expertise des erfolgreichsten Value-Investors aller Zeiten zu beteiligen.  Einziges Manko dürfte die irgendwann unausweichliche personelle Umstrukturierung sein. Am 30. dieses Monats wird Buffett 83 Jahre alt, sodass ein Ende seiner Tätigkeit absehbar ist, auch wenn dies aktuell noch nicht den Anschein macht. Dann wird sich herausstellen, wie sehr er seine Philosophie an die Nachfolger weitergeben kann und inwiefern diese dann weiterhin umgesetzt wird. Dieser Faktor ist zu beachten und erst dann wird sich herausstellen, wie sehr der aktuelle Erfolg von der Person Warren Buffett selbst abhängt.

Wo liegt der Erfolg des Orakels von Omaha?  

Immer wieder wird Warren Buffett als Orakel von Omaha bezeichnet. Aufgrund seiner vielen Vorhersagen und präzisen Analysen hat er sich diesen Spitznamen in den vielen Jahren seiner Arbeit sicher auch verdient. Nach dem Motto „Value Investing is simple but not easy“ ist Buffett mit seinem Partner Charles Munger immer auf der Suche nach Beteiligungen, bei denen er den 1,00$ für 0,50$ erwerben kann. Dadurch konnte er bereits über 80 Firmen innerhalb seiner Holding aufkaufen oder maßgebliche Anteile erwerben. Ein Grund für die aktuellen Erfolge ist der Fakt, dass die USA sich langsam wieder auf einem zarten Erholungspfad befinden und das Gros seiner Beteiligungen in den USA aktiv ist. Den größten Teil seiner Gewinne machen dabei immer noch Beteiligungen an Versicherungen, sowie Rückversicherern aus. Dieses Steckenpferd verfolgt Buffett bereits seit Anfang seiner Karriere und nennt die Branche „Franchise“ mit der Garantie zum Gelddrucken. Daher verwundert es nicht, dass ihm nach der Übernahme der Kölner Rück auch hohe Anteile an der aktuell unterbewerteten Münchener Rück gehören. Neben den klassischen Unternehmensbeteiligungen erwies Buffett jedoch auch stets ein gutes Gespür für spekulativere Strategien in beispielsweise Zinsentwicklungen, Währungen oder Rohstoffen. Diese mit Derivaten verfolgten Einschätzungen waren auch für den Gewinnsprung im letzten Quartal verantwortlich.

Abschließend bleibt nur zu sagen, dass der Altmeister noch nicht müde zu sein scheint und immer noch hungrig auf neue Übernahmen und Beteiligungen ist. Sein einmaliges Gespür, sowie immer noch bestehender Tatendrang dürften dabei auch in Zukunft für weiterhin attraktive Renditen sorgen.

 

Ihr Andreas Meyer

Quellen: Targobank, finanzen.net, Factset

 


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