Die Robotik-Technologie hat Sprünge gemacht. Durch die informationstechnologische Revolution werden immer mehr Anwendungen immer kostengünstiger möglich. Die Verbindung von mechanischen Elementen und Computertechnik verlangt nach hoher Präzision und Spezialisierung. Unternehmen, die hier die Nase vorn haben, werden nicht mal eben durch ein neues Facebook o.Ä. vom Markt verdrängt. Nur wenige Unternehmen haben die Kompetenz, hochwertige Robotik-Anlagen herzustellen. Die deutsche Industriekultur mit ihren traditionsreichen und innovativen Anlagebauern bietet den besten Nährboden für Unternehmen wie Dürr, das 1895 von Paul Dürr gegründet wurde.

Der Maschinenbauer aus dem baden-württembergischen Bietigheim-Bissingen stellt Lackiersysteme und Produktionstechnik für die Automobilindustrie her. Die Dürr Fertigungsanlagen werden auch für den Flugzeugbau eingesetzt.

Seit einigen Monaten zählt auch die übernommene Homag (Siehe meine Analyse vom Herbst 2014) mit ihren holzverarbeitenden Maschinen zum Dürr-Konzern. Somit ist das Unternehmen auf dem weltweiten Markt für präzise Produktionsmaschinen Made in Germany breit aufgestellt.

Dürr hat Standorte in 28 Ländern. Die Automobilindustrie ist für 65% der Umsätze verantwortlich. Die Hälfte der 14 Tausend Mitarbeiter arbeiten in Deutschland. Seit 2009 hat sich die Mitarbeiterzahl verdreifacht. 

Unternehmensdaten

Auch Umsatz und Gewinn sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Auch im letzten Quartal gab es einen Anstieg. Die Homag-Übernahme und Währungsgewinne sind da ein Extra. Die Marge ist durch die Übernahme ganz leicht zurückgegangen, befindet sich aber auf einem mittleren und mittelfristig deutlich gewachsenen Niveau. Die Kapitalrendite ist angesichts des Technologie-Vorsprungs und des positiven Marktumfelds stabil und hoch.

Kursentwicklung

Der Aktienkurs von Dürr ist lange Zeit nicht von der Stelle gekommen. In den letzten Jahren ist er mit den steigenden Gewinnen explodiert. Die Aktie ist dennoch nicht zu teuer, aber auch nicht mehr billig. Das Umsatzmultipel nähert sich von unten der 2, der Velten Faktor ist auf ein leicht überdurchschnittliches Niveau gesprungen.

Fazit

Dürr ist im Aufwind. In diesem ist weiterhin eine Überrendite möglich. Allerdings wird die Luft bei einem weiteren überdurchschnittlichen Anstieg dünn, so dass Portfoliooptimierer bereits nach relativ kurzer Zeit aussteigen sollten. Für ein langfristiges Investment eignet sich die Aktie ebenfalls, allerdings erst nach einem sehr starken Rückschlag im Zuge einer Rezession oder eines Börsencrashs.

Beste Investment-Grüße,

Robert Velten



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