(WKN:928624 / ISIN: IT0003128367)

Der italienische Aktienindex FTSE-MIB  konnte seit Anfang Juli über 12% zulegen. Die Enel Aktie hingegen konnte im gleichen Zeitraum nur ca. 8,6%  gut machen. Auch wenn die Aktie damit schon sehr gut gelaufen ist, ergibt sich noch ein gewisses Potential für weitere Kurssteigerungen.

Die Enel S.p.A ist ein italienischer Energieversorger, der aufgrund seiner Struktur als Holding zahlreiche Stromanbieter beinhaltet. Durch die hohe Produktdiversifikation deckt das Unternehmen alle Arten der Energieversorgung über Wasser-, Thermal-, Wind-, Kern- und Solarkraftwerken ab. Der Faktor, dass die Enel in 40 Ländern auf vier Kontinenten vertreten ist, erzeugt eine gewisse Unabhängigkeit vom italienischen Markt. Auch wenn sich die Länder in der Südperipherie langsam zu erholen scheinen, ist es jedoch ein starkes Argument, dass ein Großteil des Umsatzes im Ausland generiert wird.

Das Unternehmen in Zahlen:

-          Mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von lediglich 0,71 beträgt die Sicherheitsmarge zum inneren Wert stolze 29%.

-          Gemessen an einem KGV von 8,27 scheint die Enel im Peergroup-Vergleich als am günstigsten bewertet. (s. Tabelle)

-          Ebenso schneidet der italienische Versorger mit einem KCV von 2,41 am besten ab!

-          Die Eigenkapitalrentabilität gemessen am EBIT, also dem Ergebnis vor außerordentlichen Effekten wie Zins- und Steuerzahlungen beträgt stolze 24,90%!

-          Mit einer kontinuierlichen Dividendenzahlung von ca. 4,90% bietet das Unternehmen attraktive Möglichkeiten für langfristig orientierte Anleger. Die aktuellen am Markt handelbaren Anleihen des Unternehmens bietet im Schnitt sogar weniger Rendite! Mit 38,06% des Gewinns ist die Dividende weiterhin sehr gut gedeckt.

-          Bei einem Wachstumspotential von 4,40% p.a. gilt das Unternehmen als stark unterbewertet!

Peergroup-Vergleich

 

KGV

KBV

KCV

Enel S.p.A

8,27

0,71

2,41

Iberdrola SASHs

10,43

0,74

4,88

Eni S.p.A

11,45

1,16

5,03

E.ON

9,63

0,67

2,73

Allgemein wird davon ausgegangen, dass das Unternehmen seine Jahresprognose erreichen kann. E.ON hat hier heute bereits ein Erreichen der Prognosen angekündigt, woraufhin sich der Titel direkt an die Spitze des Dax gesetzt hat! Weiterhin lässt die Restrukturierung der Kostenstruktur positiv aufhorchen! Hier konnten die Ausgaben für die Tochter Endesa verringert und das Geschäft im Kernkraftwerk Flamanville zurückgefahren werden. Dadurch erhalten die Italiener von der französischen EDF 610 Millionen Euro womit das Flamanville-Geschäft bewertet wurde!

Einflussfaktoren kommen hingegen u.a. von der regulatorischen Seite der spanischen Regierung. Da Enel auch hier aktiv ist, könnte dies weitere Ergebnisse beeinflussen. Diese negativen Einflussfaktoren heißt es also weiterhin zu beobachten. Der allgemeine Aufschwung der Südperipherie, der langfristig gesehen kommen wird, bietet hingegen weiteres Potential für diesen Value-Titel!

Abschließend lässt sich daher sagen, dass die Enel S.p.A aufgrund ihrer fundamentalen Struktur noch deutliches Kurspotential hat. Die Analysten der großen Banken waren zu Beginn des Jahres noch durchgehend bearish gestimmt. Langsam jedoch verändert sich dieses Bild und erste „Halten“ sowie „Kaufen“ Empfehlungen werden veröffentlicht. Dies spricht für die allgemein positive Tendenz. Nun ist es am Anleger frühzeitig Chancen zu nutzen und ein Schnäppchen zu schlagen bevor sich der gesamte Mainstream darauf stürzt! Denn im Allgemeinen lässt sich sagen, dass unpopuläre Titel häufig die besten Anlageentscheidungen sind. Dies ist also die Zeit für hartgesottenen Hände, die nach gut gelaufenen Kursen und einem Erreichen des fairen Wertes wieder an die zittrigen Anleger verkaufen, die erst Aufmerksam werden, wenn Aktien bereits in den Fokus der Öffentlichkeit geraten sind.

Ihr Andreas Meyer

 

Quelle: Targobank, FactSet, Enel IR

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