Die Aktie von Staramba SE (WKN: A1K03W) ist ein besonderer Kandidat, der gleich mehrere spannende Aspekte mit sich bringt. Das essentielle Stichwort ist „Augmented Reality“, die erweiterte Realität, bei der man versucht, virtuelle Dinge zum Beispiel aus Computerspielen, dem TV oder sonstigen Erlebnissen in die reale Welt zu übertragen oder eben bereits existierende Dinge zu „virtualisieren“ und so für die Masse nutzbar zu machen.

So ist es nicht unwahrscheinlich, dass Menschen irgendwann mit einer Datenbrille umherspazieren und die Realität mit Virtuositäten kombinieren. Das können eben Daten zu Entfernungen, der Temperatur oder auch dem Stau hinter der nächsten Kurve sein, aber eben auch Menschen, Spielfiguren oder weitere virtuell gestaltete Gegenstände. Dies obliegt der Fantasie der Programmierer - und wie wir es von PC-Spielen kennen ist dieser kaum eine Hürde zu hoch.

Vermarktungsrechte - vom Fußballprofi bis zum Rockstar

Staramba ist nun in einem ganz besonderen Gebiet engagiert. Die Firma hat die Rechte von zahlreichen Prominenten -von Fußballprofis wie Cristiano Ronaldo bis hin zu Rockstars wie den Rolling Stones- erworben. Und für ihre Stars sind Fans bereit „alles“ zu zahlen. Wer will seinen nächsten Fernsehabend schließlich nicht mit Brad Pitt oder Julia Roberts verbringen, eine Cola mit Manuel Neuer trinken oder mit Usain Bolt joggen gehen.

Bei diesen Rechten handelt es sich um die Vermarktung der Spieler als Figuren. Initial war dies für bekannte und reale Spielfiguren gedacht. Dafür ist man umhergereist und hat die Maße der Personen mit Hilfe von 3D-Scannern vermessen und in eine große Datenbank eingespeist. Heute jedoch kann man diese Daten auch anders verwenden und der Bereich der erweiterten Realität bringt ganz neue Spielfelder. Ein Blick auf www.staramba.com offenbart, in welche Richtung sich der Konzern bewegen möchte.

Quelle: www.staramba.com

Die eingeworbenen Rechte sind für das Unternehmen in einer Welt, in der Rechte an Daten immer mehr wert sind von großer und vor allem wachsender Bedeutung.

Die Marktkapitalisierung hat sich auch aufgrund dieser Fantasien zuletzt von 26 Mio. Euro in 2016 auf über 100 Mio. Euro erhöht.

Die Aktie hat sich nach dem starken Run im Jahr 2016 seit nun ca. 5 Monaten eher seitwärts bewegt. Derzeit scheint der Titel weder überkauft noch überverkauft. Eine wichtige auch psychologisch geprägte Kursschwelle nach oben dürfte bei 50 Euro liegen. Nach unten wiederum darf man den Bereich zwischen 37-35 Euro definieren. Eine nachhaltige Positionierung darüber oder darunter könnte für ein Ausbrechen aus dem Trendkanal stehen.

Bei Staramba ist es jedoch viel mehr die Nachrichtenlage als der Chart, die das Aktienbild auch in Zukunft prägen dürfte.

Eine Wette auf die Zukunft der virtuellen Realität

Dass es sich dabei um eine Art Wette auf die Zukunft der virtuellen Realität handelt, zeigen die Zahlen. Während sich die Marktkapitalisierung in einem Jahr vervierfacht hat, ist der Umsatz von mageren 2,05 Mio. Euro auf 5,80 Mio. Euro geklettert - und das bei einem Verlust von fast 12 Mio. Euro aufgrund des expansiven Wachstums.

Der freie Cashflow lag bei -3,5 Mio. Euro. Somit liegt das Kurs-Umsatz-Verhältnis, welches oftmals dann genutzt wird, wenn noch kein oder nur ein geringer Gewinn vorhanden ist, bei ordentlichen 17x.

Worauf wird es in Zukunft also ankommen? Was die Zahlen angeht, so sollen im Jahresabschluss 2018 stolze 16 Mio. Euro stehen. Im Jahr 2020 sollen es dann bereits 85 Mio. Euro sein und in den Folgejahren dann sehr schnell über 200 Mio. Euro. Man darf demnach mit Fug und Recht von einem ambitionierten Modell sprechen.

Dies ist zurückzuführen auf den Gründer und Vorstand Christian Daudert. Bei ihm darf man sicherlich von einem Visionär sprechen. Visionen sind gut und hilfreich um unsere Gesellschaft weiterzuentwickeln. Natürlich bringt dies immer auch gewisse Scheuklappen mit sich, die es zu überwinden gibt. Zu einer guten Idee gehört eben auch eine gute Umsetzung.

Im Kern steht der Burggraben, den man sich damit schafft, immer weitere Partnerschaften einzugehen. Wenn man jedoch sieht, wo Daudert überall bereits aktiv war, so darf man mit Fug und Recht sagen, dass es keine vergleichbare Aufstellung gibt. Schließlich fragen sich auch neue Partner „bin ich da beim Besten, vermarktet der meine Rechte am breitesten“ etc. Folgend eine Übersicht:

Quelle: www.staramba.com

Heiß umworben!

Worauf Sie nun achten müssen, ist Folgendes: Daudert wird stark umworben u.a. von Herrn Bill Gates und Herrn Mark Zuckerberg. Beides keine ganz unbekannten Gesichter, wenn man sich in der Tech-Welt bewegt. Weiteres Wachstum soll also durch neue Partner finanziert werden. Auch eine Übernahme durch Microsoft oder Facebook will ich nicht ausschließen. Auch Alibaba rumort immer wieder durch die Gazetten. Derzeit scheint Daudert noch heiß genug zu sein, selbst wachsen zu wollen, jedoch wissen wir auch, wie es Snapchat damit ergangen ist. Eine Partnerschaft scheint daher der logische Weg, wenngleich es mich freut, dass wir solch ein innovatives Unternehmen aus der deutschen Start-Up Schmiede Berlin präsentieren können. Es scheint festzustehen, dass ein Deal, wie auch immer dieser aussehen soll, kommen wird. Als Zeithorizont wurde zuletzt ein halbes Jahr angegeben. Es könnte also heiß werden. Anleger müssen allerdings unbedingt beachten, dass es sich hier um einen Titel mit viel Fantasie handelt. Die potentiellen Ertragschancen gehen demzufolge einher mit entsprechenden Verlustgefahren. Dies bitte ich unbedingt zu beachten!

Wer jedoch an den Trend der „Augmented Reality“ glaubt, die Aufstellung mit vielen Markenpartnern schätzt und auch denkt, dass Facebook, Microsoft und Co. sich hier engagieren (die Preise für Staramba sind für diese Cashcows schließlich ein Leichtes), der kann beim Berliner Unternehmen interessante Möglichkeiten recherchieren. Ein weiterer Blick ist daher mit Sicherheit interessant.

Quellen: Morningstar, Bloomberg, Staramba SE

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