Wo ist die damals so gefeierte "new economy" heute? Zumindest bei United Internet, einem Internettechnik-Anbieter der ersten Stunde. Gegründet 1988, damals unter anderem Namen, vereint das Unternehmen aus dem Rheinland heute die Hauptmarke 1&1 mit GMX, Web.de und versatel. Namen, die auch unbedarfte Nutzer mindestens von Emailadressen kennen.  Dazu kommt das Bereitbandgeschäft von freenet.de. Während viele Unternehmen als eigenständige Einheiten verschwunden sind, hat United Internet überlebt… und ist heute ein Beispiel für das, was man vor 15 Jahren in allen diesen damals neuen Aktien zu erblicken geglaubt hat.

Die ach so unsichere "Zukunft von United Internet"

Die kürzliche Meldung vom "Streit der Analysten um die Zukunft von United  Internet" klingt, als herrschten unter Analysten kontroverse Einschätzungen über die Wachstumsaussichten. Das wäre ja auch gut so, denn wenn sich alle einig sind, ist das zwar kein schlechtes, aber auch kein gutes Zeichen. Denn dann wäre die Bewertung des Titels bereits hoch und das gliche die vermeintlich Sicherheit der Einigkeit der Analysten wieder aus. Die Zukunft ist niemals sicher, sagt Warren Buffett. Das gilt auch hier.

Analysten

Aber bei dieser Aktie scheint weiteres Wachstum erst mal ziemlich wahrscheinlich. In Wirklichkeit sind sich auch alle die Analysten einig, dass United Internet stark wachsen wird. Und eben dadurch haben die meisten Analysten auch recht, wenn sie zwei Dinge annehmen: 1) die Aktie ist bereits teuer und 2) die Wachstumsdynamik wird abnehmen. Klar gibt es immer Herausforderungen in der Branche. Das ist Wirtschaft. Und darum gibt es natürlich kontroverse Ansichten darüber, wo die Aktie in einem Jahr stehen wird. Das weiß eben keiner.

Pro-Argumente

Das Wachstum ist ziemlich hoch und derzeit anhaltend und die Entwicklung relativ stabil. Das Unternehmen hat in fast 30 Jahren gezeigt, dass es etwas kann. Auf dem wachsenden Markt für Internetzugänge und Zusatzdienste ist das viel wert.

Contra-Argumente

Die Margen könnten in Zukunft unter Druck geraten, aber danach sieht es derzeit nicht aus. Die Bewertung wäre dann inzwischen recht hoch. Das ist auch der Tenor der Bedenkenträger bei den anderen Analysten.

Auf einen Blick:

Fazit:

Aus meiner Sicht ist die Bewertung immer noch ziemlich fair. Der Velten-Faktor liegt mit 18,7 nur wenig über dem Durchschnitt aller Aktien. Man bekommt eine - erwiesenermaßen - echte Wachstumsaktie für wenig Geld - was sich wahrscheinlich bald ändern wird.

Beste Investment-Grüße Ihr

Robert Velten



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