Die Versicherungsbranche hat sich ihr grundsolides Image an den Kapitalmärkten wieder zurück erkämpft.

Waren es die Versicherer, welche um die Jahrtausendwende noch für Bauchschmerzen an den internationalen Kapitalmärkten sorgten, stehen die Häuser heute vergleichsweise stabil und konservativ da, wenngleich die Branche auch mit ihren Herausforderungen zu kämpfen hat. Insbesondere das Niedrigzinsumfeld lässt die Branchengrößen stöhnen. In den Hauptzentralen der großen Versicherer würde man sich mit Sicherheit über das Ende der ultra lockeren Geldpolitik freuen. Weiterhin stehen regulatorische Veränderungen auf der Agenda. Solvency II ist die große Herausforderung dieser Branche. Noch ist unklar wann es vollständig eingeführt wird, Experten schätzen heute das Jahr 2016. In den Konzernzentralen weltweit gibt es, was das neue Regelwerk betrifft, noch immer ein Haufen ungelöster Fragen und auch Experten können die genauen Auswirkungen noch nicht absehen. So verschiebt sich Jahr für Jahr die überfällige Konsolidierung in der Versicherungsbranche. Insbesondere die Branchenprimi, wie die Allianz, zögern mit Akquisitionen, bis nicht die letzten Details von Solvency II geklärt sind. Zu groß ist das Risiko den Erfolg einer milliardenschweren Übernahme durch veränderte Regulatorien zu gefährden. Insbesondere das starke Wachstum einiger Versicherer im Lebenbereich ist besonders kapitalintensiv. Daher wird sich nach lukrativen Spezialversicherern und dem klassischen Schaden-\ Unfall-Geschäft umgeschaut.

Die Branche insgesamt steht jedoch sehr solide da. Rückversicherer erfreuen sich weiter steigender Prämien, aufgrund einer erhöhten Anzahl an Naturkatastrophen. Seit einigen Jahren ist hier eine Trendwende zu erkennen. So konnten die großen drei Rückversicherer, Münchener Rück, Swiss Re und Berkshire Hathaway ihre Gewinne um 25 Prozent seit 3 Jahren in die Höhe schrauben. Anders sieht es bei den Erstversicherern aus. Hier gibt es von Unternehmen zu Unternehmen stake Unterschiede. Während die Allianz nach dem erfolgreichen Konzernumbau der letzten Jahre Oberwasser hat, befindet sich der Konkurrent Zurich in ernst zu nehmenden Herausforderungen.  Hervorzuheben ist bei den Versicheren, dass sie augenscheinlich Möglichkeiten gefunden haben, ihr Geschäft von der Zinsentwicklung stärker abzukoppeln. Aktuell geschieht dies durch Anlagen in Infrastruktur, Energie und Immobilien.

Fazit:

Ein Engagement in den Versicherungssektor ist für konservative Anleger ein guter Schutz vor Kursrückgängen an den Aktienmärkten. Es ist davon auszugehen, dass bei einem schwächeren Aktienmarkt die Titel der Versicherer relativ stärker als der Gesamtmarkt tendieren werden. Auch haben die Münchener Rück, Allianz SE und … gute eigene Storys und sind daher möglicherweise ein Investment wert. Anleger sollten auf eine starke Solvabilitätsquote, eine angemessene Dividendenrendite und eine gute Risikopolitik der Unternehmen achten. Fulminante Kurssprünge sind jedoch von der Branche nicht zu erwarten. Anleger setzen hier auf ein langfristiges Investment. Vorsicht ist geboten, am heutigen Tag schon nach potenziellen Übernahmekandidaten Ausschau zu halten. Aufgrund der offenen Fragen bei Solvency II, ist dies noch keine Strategie und sollte erst ab 2015 ins Auge gefasst werden.

Aktien, auf die man ein Auge haben sollte:

Allianz, Axa, AIG, Münchener Rück und Swiss Re

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