Mit der heutigen Chartanalyse möchte ich den Weg von der Analyse zum tatsächlichen Trade beschreiben. Wir nehmen als Beispiel einen Trade in der Deutschen Post, wie wir ihn bei Cashkurs-Livetrading getätigt haben.

Die Post hat sich bereits im August zwei alten Verlaufshochs aus dem Vorjahr genähert. Diese sind als Widerstände zu sehen. Ein Indiz dafür, dass die Widerstände nicht überschritten werden, waren die leicht höheren Hochs im August. Diese deuteten auf eine Trendschwäche hin. Der im Juni gestartete Aufwärtstrend war außerdem schon relativ weit gelaufen, ohne vorher eine Korrektur auszubilden.
Bei all diesen Hinweisen auf eine bevorstehende Korrektur, haben wir die Deutsche Post näher verfolgt.

Im Bereich des langfristigen Widerstands haben wir dann das Augenmerk auf eine kleinere Zeiteinheit gelenkt. Dazu sehen wir im zweiten Chart die Deutsche Post auf 15-Minuten-Basis. Hier sind die nur leicht steigenden Hochpunkte zu erkennen, wie sie sich an der blauen Widerstandslinie entlanghangeln.

Am 6.9.2016 haben wir dann ein Put-Hebelzertifikat auf die Deutsche Post gekauft, um von einer Korrektur zu profitieren. Zu diesem Zeitpunkt hatte es die Aktie ein weiteres Mal nicht geschafft, über den leicht steigenden Widerstand auszubrechen. Es erfolgte ein dynamischer Rücksetzer unter das letzte Tagestief vom 5.6.2016. Genau dort haben wir das Hebelzertifikat zu 2,73 Euro gekauft (entspricht einem Kurs von 28,77 Euro in der Aktie).

Den Stop-Loss haben wir anhand der durchschnittlichen Schwankungsbreite der Aktie bestimmt. Diese lag bei 0,14 Euro. Als Stop-Loss nehmen wir meist die doppelte Schwankungsbreite. So geben wir einer Aktie etwas Luft zum Atmen.

Das erste Kursziel lag im Bereich des August-Tiefs zwischen 27,80 und 27,90 Euro. Ein derartiges Verlaufstief stellt ein Unterstützungsniveau dar, von dem aus der langfristige Trend weiter fortgesetzt werden könnte.

Am 08.09. kam es dann zu einem weiteren kleinen Verlaufshoch. Aber auch diesmal wurde der Kurs wieder direkt nach unten gedrückt. Hier sieht man, dass der Stop-Loss genau richtig platziert war. Selbst ein neues Hoch hat das Gesamtbild nicht verändert – der übergeordnete Marktkontext war weiterhin negativ. Die Bullen gaben sich dann endlich geschlagen und ein deutlicher Ausverkauf setzte ein. Dabei wurde unser erstes Kursziel erreicht und sogar unterschritten. Dort haben wir die Hälfte der Position geschlossen und einen Teilgewinn in Höhe von 31 Prozent realisiert.

Mit der verbliebenen Teilposition haben wir auf eine weitere Schwäche spekuliert und den Stop-Loss auf Break-Even nachgezogen. Nach der dynamischen Abwärtsbewegung standen die Chancen gut, dass wir noch weitere Tiefs sehen.
Als dies dann auch so eingetroffen ist und die Aktie der Post am 14.09. auf ein neues Tief gefallen ist, haben wir den Stop-Loss auf unser erstes Kursziel bei 27,90 Euro in der Aktie bzw. 3,60 Euro im Hebelzertifikat nachgezogen. So wäre uns auf jeden Fall ein schöner Gesamtgewinn geblieben.

Am 16.9. ist ein weiteres Verlaufstief entstanden. Diesmal wurde die Aktie direkt wieder gekauft, sodass nur ein Mini-Tief entstanden ist. Im Bereich um 27,00 Euro lag ein übergeordnetes Unterstützungsniveau (siehe Tageschart blaue Linie).
Das war für uns ein eindeutiges Zeichen, dass der Abwärtstrend zumindest vorerst nicht mehr weiter läuft. Wir haben die verbliebene Teilposition am 16.9. im Bereich um 27,20 Euro geschlossen und einen weiteren Gewinn in Höhe von 56 Prozent realisiert.

Pro Hebelzertifikat haben wir 0,28 Euro riskiert. Am Ende haben wir pro Hebelzertifikat einen Gewinn in Höhe von 1,20 Euro realisiert – also das eingegangene Risiko um mehr als 4 Mal zurück verdient.

Sie können erkennen, dass der Ausstieg nach einem ähnlichen Muster verlaufen ist wie der Einstieg. Wir konnten anhand der Charttechnik die Stimmung im Markt einfangen und uns entsprechend positionieren.

Wenn auch Sie bei dem nächsten Trade mit dabei sein wollen, testen Sie Cashkurs-Livetrading völlig kostenfrei und unverbindlich.

Ihr Mario Steinrücken

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