US-Finanzministerin Janet Yellen ließ verkünden, dass eine staatliche Rettung des Kreditinstituts ausgeschlossen sei. Anders als in der Finanzkrise vor einigen Jahren lautet die Devise nun: "Das machen wir nicht noch einmal." (Zitat Janet Yellen).

Das US-Finanzministerium verwies darauf, dass das amerikanische Bankensystem "wirklich sicher" und widerstandsfähig sei. Die Bürger könnten Vertrauen in die Sicherheit und Solidität des US-Bankensystems haben… Hieß es das nicht damals auch schon…?

Wäre ich ein Pilot, dann würde ich jetzt sagen: „Fasten your seatbelt“… Oder: Absicherungen beibehalten und weiter genau beobachten. Die Silicon Valley Bank – war – bis dato DER Start-Up-Finanzierer im Tal der unbegrenzten Möglichkeiten. Das kann direkt und indirekt massive Auswirkungen auf zahlreiche Techwerte im Nasdaq 100 haben. Auch wenn diese sich gar nicht bei dieser Bank (re-) finanziert haben.

Somit liegt nun – mal wieder – eine intensive Woche vor uns. Der IWF prognostizierte in seinem im Januar veröffentlichten Weltwirtschaftsausblick, dass mehrere Länder in diesem Jahr in eine Rezession geraten werden und sich das weltweite Wachstum verlangsamen wird. Na bravo…

Es blüht aber noch die zarte Pflanze der Hoffnung: So gibt es wohl in mehreren wichtigen Volkswirtschaften kleine bis mittlere Vorzeichen für eine wirtschaftliche Erholung. Erholung – kein vollständiger Rebound. In den ersten beiden 2023´er Monaten konnten dank sinkender Energiekosten und eines insgesamt milden Winters die Wirtschaftsaktivitäten „wiederbelebt“ werden. Entspannungen bei der Lieferkettenproblematik halfen zudem.

Der IWF hob seine Wachstumsprognose (2023) für China auf 5,2 Prozent. Das Reich der Mitte strebt nach eigenen Aussagen rund 5,5 Prozent für das laufende Jahr an.

Alle Augen werden diesen Donnerstag dann aber wieder auf die Aussagen der EZB-Notenbanker gerichtet sein. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte gestern nochmals, dass eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte "sehr, sehr wahrscheinlich" (Zitat Christine Lagarde) sei. Die Märkte preisen das nun schon mal ein, beziehungsweise haben es bereits eingepreist. Daher wird vor allem beäugt, was nach der Verkündigung der Zinsanpassung „zwischen den Zeilen“ verlautbart wird.

Die Verbraucherpreise sanken im Euroraum im letzten Monat auf 8,5 Prozent. Dies entspricht dem niedrigsten Stand seit Mai 2022. Nichtsdestotrotz bleiben die Währungshüter gezwungen, den seit 2022 eingeschlagenen restriktiven Kurs bis auf weiteres fortzuführen.

Insbesondere der Anstieg der Inflations-Kernrate (ohne Lebensmittel- und Rohstoffpreise) lässt keinerlei Entspannung aufkommen. Im Gegenteil…Im Januar verzeichneten die USA einen Erzeugerpreise-Anstieg um 0,7 Prozent gegenüber Dezember 2022. Das lag zum einen weit über den Markterwartungen und war bis dato der stärkste Anstieg seit sieben Monaten.

Fazit: Die Ereignisse um die Silicon Valley Bank haben mal wieder deutlich vor Augen geführt, wie wichtig es ist nicht in vorschnelle Kaufpaniken zu schlittern. Die Absicherungen / Stopps sollten daher beibehalten und / oder nachgezogen werden. Der VDAX NEW (Volatilitäts-Index) tendiert auffällig niedrig.

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