Das schwierige Börsenjahr 2022 & vorsätzliche Beihilfe zur Altersarmut
„Wie gut, dass ich keine Aktien habe“ und „Endlich gibt es wieder Zinsen“ musste ich mir dieses Jahr immer wieder anhören. Nach gefühlt unendlicher Aktien-Hausse und Zinslosigkeit scheint 2022 einen Einschnitt zu markieren. Aber haben Zinspapiere tatsächlich neuen Glanz gewonnen und Aktien ihren langfristigen Charme verloren?
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... "Um jetzt die Masse der noch Aktien-renitenten Anleger hinter dem Zins-Ofen hervorzulocken, muss der Staat ihnen etwas bieten, ihnen im übertragenen Sinn wie einem Esel die Mohrrübe vorhalten. Das heißt, es sollte ein ordentlicher Batzen aus dem monatlichen Steuerbrutto in Aktien angespart werden können und das so angehäufte Vermögen auch bei späterem Verzehr steuerfrei bleiben."
Soso, der "Staat" muss - graue Theorie! Wer sagt dem "Staat", was er machen muss? Macht er dass dann? Wenn mit dem "Staat" die Regierung gemeint ist, wird diese gar nichts für eine langfristige Vermögensbildung beim Otto-Normal-Sparer tun. Außer vielleicht Placebos verteilen, aus Geld, das man vorher dem Sparer über Steuern abgenommen hat.
Seit spätestens den 60-ern weiss der "Staat", dass auf Grund der zu erwartenden demografischen Entwicklung die Rente nicht reichen wird. Was tut er? Durch die kalte Progression dem Sparer noch mehr abnehmen, damit noch weniger für das Alter bleibt. Die ständige Heraufsetzung des Rentenalters ist m.E. eine Art staatlich legitimierte Enteignung, mit der Milliarden "gespart" werden (auf Seiten des Staates), dadurch, dass zum einen die Beitragszahler länger leisten müssen (wenn sie dazu gesundheitlich in der Lage sind), zum anderen immense Rentenbeiträge gespart werden, weil das Renteneintrittsalter erhöht ist und die Auszahlungen der Rente später einsetzen.
Das sog. "beste Deutschland aller Zeiten" (ich weiß nicht, wo das sein soll?) hat EU-weit die niedrigste Rentenquote und das höchste Renteneintrittsalter. Rentner müssen Flaschen sammeln, um über die Runden zu kommen, die Kinderarmut steigt ständig, alteingesessene, florierende Unternehmen werden durch die Energiekosten in die Insolvenz getrieben ... da wird der "Staat" einen Teufel tun, um diese (vielleicht sogar gewollte, wer weiß) Entwicklung aufzuhalten oder gar umzukehren!
profiteur01
am 24.11.2022 um 10:22 Uhr
Also, wenn die geplante Rentenaktie in einen gemeinsamen Topf, gesteuert von "Regierungsfinanzexperten" eingezahlt werden soll, sehe ich mehr als schwarz für die zukünftigen Rentner. Sollte der Bürger eigenständig in Aktienfonds einzahlen müssen/dürfen, sehe ich die Tür zur Abzocke noch weiter aufgehen. Zu viele Menschen haben sich bis dato nicht mit Aktien beschäftigt, da kein/e Geld/Zeit dafür vorhanden., sie bewegen sich am Existenzminimum. Schon die Riesterrente war für die Bürger ein großes Minusgeschäft, verdient haben Banken und Versicherungen. Die großen Fonds und Anlagegesellschaften sind wie bereits erlebt, die großen Gewinner, der normale Bürger, bis auf wenige Ausnahmen fast zu 100% der Verlierer, da Wissen und Eigenverantwortung durch Glaube und Hoffnung in den Köpfen ersetzt wurden.
Edilisa
am 24.11.2022 um 15:56 Uhr
Leider habe ich sehr spät den Vorzug des Aktiensparens entdeckt. Finanzen gehörten nicht zur Bildung in den 50/60/70 er Jahren.
Würde ich mit meinem heutigen Wissen, jedem jungen Menschen Wärmsteins ans Herz legen, so wie Sie es immer wieder tun????
Edilisa
am 24.11.2022 um 16:04 Uhr
Meines Erachtens sollte das jeder selbstbestimmt für sich entscheiden! Wenn der Staat da erstmal wieder mitmischt, wird die Eigenverantwortung abgegeben und der Schuss geht wie bereits bei Riester und ….nach hinten los. (
Feldmann
am 25.11.2022 um 10:35 Uhr
@Edilisa
Selbstbestimmung und Eigenverantwortung, kann naturgemäß nur jeder einzelne übernehmen, alles was dazwischen ist (Staat, Makler etc.) profitiert, nur der Betroffene nicht. EINE angemessene Steuer, die für alle gleich wäre, würde « Reichtum « , damit sind nicht unbedingt Millionen gemeint, aber Zufriedenheit jeden einzelnen der es will, bringen.
Sehr kompakt dargestellt.
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Robert Halver leitet die Kapitalmarktanalyse bei der Baader Bank. Mit Wertpapieranalyse und Anlagestrategien beschäftigt er sich seit Abschluss seines betriebswirtschaftlichen Studiums 1990. Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernseh- und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie durch Fachpublikationen präsent.
Kommentare
Soso, der "Staat" muss - graue Theorie! Wer sagt dem "Staat", was er machen muss? Macht er dass dann? Wenn mit dem "Staat" die Regierung gemeint ist, wird diese gar nichts für eine langfristige Vermögensbildung beim Otto-Normal-Sparer tun. Außer vielleicht Placebos verteilen, aus Geld, das man vorher dem Sparer über Steuern abgenommen hat.
Seit spätestens den 60-ern weiss der "Staat", dass auf Grund der zu erwartenden demografischen Entwicklung die Rente nicht reichen wird. Was tut er? Durch die kalte Progression dem Sparer noch mehr abnehmen, damit noch weniger für das Alter bleibt. Die ständige Heraufsetzung des Rentenalters ist m.E. eine Art staatlich legitimierte Enteignung, mit der Milliarden "gespart" werden (auf Seiten des Staates), dadurch, dass zum einen die Beitragszahler länger leisten müssen (wenn sie dazu gesundheitlich in der Lage sind), zum anderen immense Rentenbeiträge gespart werden, weil das Renteneintrittsalter erhöht ist und die Auszahlungen der Rente später einsetzen.
Das sog. "beste Deutschland aller Zeiten" (ich weiß nicht, wo das sein soll?) hat EU-weit die niedrigste Rentenquote und das höchste Renteneintrittsalter. Rentner müssen Flaschen sammeln, um über die Runden zu kommen, die Kinderarmut steigt ständig, alteingesessene, florierende Unternehmen werden durch die Energiekosten in die Insolvenz getrieben ... da wird der "Staat" einen Teufel tun, um diese (vielleicht sogar gewollte, wer weiß) Entwicklung aufzuhalten oder gar umzukehren!
Würde ich mit meinem heutigen Wissen, jedem jungen Menschen Wärmsteins ans Herz legen, so wie Sie es immer wieder tun????
Selbstbestimmung und Eigenverantwortung, kann naturgemäß nur jeder einzelne übernehmen, alles was dazwischen ist (Staat, Makler etc.) profitiert, nur der Betroffene nicht. EINE angemessene Steuer, die für alle gleich wäre, würde « Reichtum « , damit sind nicht unbedingt Millionen gemeint, aber Zufriedenheit jeden einzelnen der es will, bringen.
Sehr kompakt dargestellt.