Datagroup ist ein deutsches IT-Dienstleistungsunternehmen und wurde 1983 durch Max Schaber gegründet. Er hält bis heute noch über 50 % der Unternehmensanteile. Bis zum letzten Jahr war er noch als Vorstandsvorsitzender im Unternehmen tätig. Heute sitzt er im Aufsichtsrat und hat das Ruder an Andreas Baresel übergeben.

CORBOX

Im Kern bietet das Unternehmen ein Full-Outsourcing-Angebot namens CORBOX („Coporate IT out of the box“) an, das sich primär an Unternehmen mit einem Umsatz von 100 Mio. bis 5 Mrd. Euro richtet. Das modulare Portfolio besteht aus diversen standardisierten IT-Services, aus dem Kunden flexibel entsprechende Module wählen können.

Dazu zählt unter anderem ein professioneller SAP Betrieb inklusive Wartung, Pflege und Weiterentwicklung, Security Services, Managed & Private Cloud Services, Public Cloud Services, End User Services, mit Applikationsbetrieb oder einem Service Desk, wo jegliche Incidents und Service Requests entgegengenommen werden.

Ohne Hilfe geht es nicht

Dass kleine, mittelständische aber auch größere Unternehmen bei der digitalen Transformation Unterstützung benötigen, ist mittlerweile allgemein bekannt. Der IT-Fachkräftemangel macht den meisten Unternehmen in Deutschland zu schaffen. Jährlich verlassen mehr Fachkräfte den Arbeitsmarkt, als neue hinzukommen.

Daher kommen viele Unternehmen kaum noch hinterher, sich für die Zukunft richtig aufzustellen. Komplexe IT-Projekte werden auf die lange Bank geschoben. Das geht nur bedingt gut. Irgendwann haben Unternehmen keine andere Wahl und müssen aufrüsten.

Die ständig wandelnden Rahmenbedingungen und Anforderungen spielen Datagroup natürlich in die Karten. Jedes Jahr gewinnt Datagroup neue Kunden und kann das Geschäft mit Bestandskunden stetig ausbauen.

Trackrecord

Dass die Dienstleistungen von Datagroup am Markt Anklang gefunden haben, verdeutlicht der Trackrecord. Das Unternehmen konnte seinen Umsatz in den letzten zehn Jahren von 146 Mio. auf 501 Mio. Euro mehr als verdreifachen.

Die EBIT-Marge stieg von 2,4 % auf 8,2 % und der Gewinn konnte von 2,55 Mio. auf 22 Mio. Euro mehr als verachtfacht werden. Beim Ergebnis je Aktie sah es ähnlich positiv aus. Das Ergebnis je Aktie legte im gleichen Zeitraum von 0,36 auf 2,64 Euro zu.

Weil das Geschäft nicht kapitalintensiv ist, konnte das Wachstum im Wesentlichen aus dem operativen Geschäft finanziert werden. Größere Kapitalerhöhungen waren nicht erforderlich. Die ausstehenden Aktien erhöhten sich von 7,16 Mio. auf 8,33 Millionen Stück.

Auch bei den langfristigen Schulden sieht es gut aus. Mit aktuell 47 Mio. Euro an Barmitteln und 69 Mio. Euro an langfristigen Schulden ist die Bilanz solide. Zudem konnten Anleger sich über jährliche Dividendenzahlungen freuen. Diese stieg in den letzten zehn Jahren von 0,2 auf 1,10 Euro je Anteilsschein.

All das machte die Aktie zu einem Outperformer und wer dem Unternehmen die letzten zehn Jahre die Stange gehalten hat, freut sich heute über eine annualisierte Rendite von 27,5 %. Das muss aber nicht bedeuten, dass die zukünftige Performance derjenigen in der Vergangenheit entspricht, die Chancen stehen aber gut, dass Datagroup den Markt auch in Zukunft schlagen könnte.

Ambitionen

Um das zu erreichen, muss sich das Wachstum in Zukunft ähnlich entwickeln. Daher hat sich der Vorstand zum Ziel gesetzt, den Umsatz bis 2026 auf 750 Mio. Euro zu steigern. Dabei soll eine EBITDA-Marge über 15 % und eine EBIT-Marge von mehr als 9 % erreicht werden.

Erreichen will man diese ambitionierten Ziele, indem man in Zukunft weniger in die eigene Infrastruktur investiert, unterdurchschnittlich profitable Tochterunternehmen auf Effizienz trimmen möchte und die eigenen Services weiter digitalisieren und automatisieren will.

Zusätzlich stehen weitere Übernahmen auf der Agenda.

Ausblick und Bewertung

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres setzte sich das Wachstum fort, wenngleich sich die Wachstumsraten deutlich verringert haben.

Der Umsatz ist um 3,7 % von 123,2 auf 127,7 Mio. Euro gestiegen. Grund dafür war der kontinuierliche Ausbau der Kundenbasis sowie das Cross- und Upselling in den bestehenden Verträgen. Das EBIT legte um 13 % auf 11,5 Mio. Euro zu. Die EBIT-Marge verbesserte sich signifikant von 8,3 auf 9 %. Beim Ergebnis je Aktie konnte Datagroup noch einen obendrauf legen. Das EPS ließ sich von 0,74 auf 0,87 Euro um 16,9 % steigern.

Die aktuellen Zahlen belegen eindrucksvoll, dass Datagroup auch in einem herausfordernden makroökonomischen Umfeld mit starker Inflation das Geschäft weiter ausbauen und dabei die Profitabilität verbessern kann.

Für das Gesamtgeschäftsjahr, das im September endet, liegen die aktuellen Konsensschätzungen beim Umsatz bei 536,3 Mio. Euro. Damit würde sich das Umsatzwachstum auf nur 7 % belaufen. Beim EBIT erwarten die Analysten 49,9 Mio. Euro, was einer verbesserten EBIT-Marge von 9,3 % bedeuten würde.

Das Ergebnis je Aktie soll allerdings um 40 % auf 3,68 Euro zulegen. Somit kommt Datagroup auf eine KGVe von 17,12 und notiert weit unter dem historischen Durchschnitt. In der Regel mussten Anleger das 30-fache auf den Tisch legen.

Datagroup (WKN: A0JC8S) - Chart vom 28.03.2023 – Kurs: 63,00 Kürzel: D6H – Wochenkerzen

Können die Bullen das aktuelle Niveau nicht halten, droht die Aktie unter den Support von 63 Euro zu fallen. Der nächste Unterstützungsbereich liegt dann bei 60 Euro. Darunter reihen sich die Unterstützungen nur so auf. Dazu kommt noch der mehrjährige Aufwärtstrend, der als weitere Unterstützung dient.

Dennoch ist festzuhalten, dass die Aktie übergeordnet bullisch ist und sich noch in einem intakten Aufwärtstrend befindet. Bis zum nächsten großen Kaufsignal hat der Titel aber noch einen weiten Weg vor sich. Erst Kurse über 75 Euro würden ein Kaufsignal mit Kurszielen von 80 und 87 Euro generieren. Danach wäre der Weg in Richtung Allzeithoch frei.

Im Januar hatte Christof von Wenzl bereits einen fundamentalen Blick auf den Titel geworfen, hier geht es zur Analyse: https://www.cashkurs.com/aktienwelt/beitrag/ckaktienanalyse-datagroup-kluge-uebernahmestrategie

 

 

Risikohinweis
Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken, bietet keine Anlageberatung und empfiehlt nicht den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Hinweis auf zukünftige Ergebnisse.

Hinweis
Dirk Müller sowie die Finanzethos GmbH haben sich verpflichtet den Kodex des Deutschen Presserates für Finanz- und Wirtschaftsjournalisten einzuhalten. Der Verhaltenskodex untersagt die Ausnutzung von Insiderinformationen und regelt den Umgang mit möglichen Interessenkonflikten. Die Einhaltung des Verhaltenskodex wird jährlich überprüft. Dies gilt auch für die für Dirk Müller oder für die Finanzethos GmbH tätigen freien Journalisten.

Beitrag senden

Drucken mit Kommentaren?



href="javascript:print();"