Liebe Leserinnen und Leser von Cashkurs,

Sie haben wahrscheinlich schon oft von gehebelten Finanzprodukten gelesen. Werden diese „Kunstprodukte“ zu oft als „Teufelszeug“ verschrien? Entscheiden Sie selbst! Mit gehebelten Optionsscheinen oder Knockout-Scheinen kann viel Geld verdient, aber gleichzeitig noch mehr Geld verloren werden. Nur wer sich in diesem Metier absolut auskennt, sollte einen ersten Schritt in diese Richtung wagen. In meinem Börsenbrief handele ich ab und zu mit Knockout-Scheinen. Mit einem Knockout-Schein kann zum Beispiel passend auf eine prognostizierte Kursbewegung eines Index gehandelt werden. Vergleichen Sie hierzu meinen letzten Artikel:

<link>www.cashkurs.com/Detailansicht.80.0.html

Um Bewegungen eines Index oder eine Aktie zu handeln, muss zuerst einmal das Produkt verstanden werden. Mit einem Knockout-Schein können Sie sowohl auf fallende, als auch auf steigende Kurse spekulieren. Der Knockout-Schein wird von einer Bank oder auch dem Emittenten aufgelegt. Er besitzt eine Wertpapierkennummer und kann über die Börse in Stuttgart oder auch über die Börse Frankfurt (Scoach) gehandelt werden. Die wichtigsten Kriterien eines Knockout-Scheins sind der Hebel, die Art des Knockout-Scheins, das Bezugsverhältnis, der Stop-Loss und die Fälligkeit. Nehmen wir zunächst anSie möchten auf fallende Kurse beim deutschen Aktienindex spekulieren. Fallende Kurse werden mit „short“ bezeichnet, steigende Kurse mit „long“.

Wie gehen Sie hier am besten vor? Zuerst einmal müssen Sie sich das passende Produkt heraussuchen. Es gibt viele Finanzseiten die einen passenden Service anbieten. Ich habe mich mit der Seite von www.finanztreff.de angefreundet. Über den direkten Link kommen Sie zur Auswahl der Knockout-Produkte:

http://www.finanztreff.de/dvt_suche.htn?u=100&k=&seite=turbos&sektion=knockOut&isPartner=1&typeCode=FALL&underlying=846900.ETR

Hier können Sie sich nun nach Belieben einen bestimmen Schein heraussuchen. Ein simples Beispiel: Sie kaufen einen Knockout-Schein (short, also auf fallende Kurse) auf den DAX, welcher momentan einen Hebel von 9 besitzt. Der Hebel eines Scheins variiert je nach Kurs- oder Indexentwicklung. Um das Beispiel zu konkretisieren, stelle ich ein reales Produkt vor. Es handelt sich hierbei um keine Kaufempfehlung!

http://derivate.finanztreff.de/dvt_einzelkurs_uebersicht.htn?u=100&i=8404324&suchbegriff=CM5LFJ&exitPoint=

Zuerst blicken wir nun auf den Hebel. Je höher der Hebel des Scheins liegt, umso höher die prozentuale Steigerung des Scheins. Mit dem Produkt können Sie anhand fallender Kurse im DAX profitieren. Nehmen wir also an, dass sich der DAX um 1% verbilligt. Der Knockout-Schein verteuert sich in diesem Moment um 9%. Verliert der DAX um 2%, verteuert sich der Knockout-Schein logischerweise um 18%. Die Hebelwirkung ist also enorm! Jedoch sollte der DAX nach einem Kauf des Scheins steigen, verliert der Knockout-Schein wiederum an Wert. Steigt der DAX also um 1%, so verliert der Schein um etwa 9%. Steigt der DAX um 2%, verliert der Schein um 18% an Wert. In diesem Zusammenhang gilt es nun auf den nächsten wichtigen Punkt zu achten, den Stop-Loss! Der Name Knockout-Schein verrät es quasi von selbst. Das Produkt verfällt wertlos, es wird „ausgeknockt“, sobald es den vordefinierten Stop-Loss berührt. Bei dem obigen Beispiel bedeutet das konkret: Sobald der DAX auf 5990 Punkte steigt, ist der Schein ausgeknockt. Ihr kompletter Einsatz wäre dahin! Aus diesem Grund ist es unbedingt notwendig, immer auf einen ausreichenden Abstand des Stop-Loss eines Knockout-Scheins zu achten. Der Stop-Loss bezieht sich also auf den Basiswert des Knockout-Scheins. In unserem Beispiel also auf den deutschen Aktienindex und dessen „Punktestand“.

Zwischeninfo: Natürlich kann der Basiswert eines Scheins auch der Wert einer einzelnen Aktie oder der eines Rohstoffes etc. sein.

Die Fälligkeit des Scheins ist endlos. Der Schein wird bis zum Erreichen des Knockouts an der Börse gehandelt! Sie sollten immer darauf achten, dass die Fälligkeit „open end“ ist. Das Bezugsverhältnis gibt an, welcher Spread an der Börse zwischen Geld und Briefkurs gestellt wird. In unserem Fall liegt dieser bei 0,01 Euro. Der Spread ist bei Indexscheinen in der Regel sehr klein und fair. Bei Knockout-Scheinen auf Aktien aus dem MDAX liegt dieser oft zwischen 0,05 – 0,10 Euro. An dieser Spanne verdient der Emittent des jeweiligen Scheins. Je niedriger der Spread, umso besser für den Käufer. Im Übrigen ist die Liquidität bei einem Knockout-Schein gegenüber einer Aktie immer vom Emittenten gegeben. Sie können immer kaufen sowie verkaufen. Voraussetzung ist natürlich, dass der Emittent nicht Pleite macht. Lehmann lässt grüßen…!

Bevor Sie aktiv mit Knockout-Scheinen handeln, sollten Sie erst einige Wochen auf dem Papier üben. Es ist nicht immer leicht und oftmals holt sich der Markt das zuerst gewonnen Geld erbarmungslos wieder. Insofern Sie das Prinzip der Scheine verstanden haben, sind Sie auf dem richtigen Weg. Übung, wenn auch zuerst auf dem Papier, macht bekanntlich den Meister.   

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