Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.2130 (07.02 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.2055 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109.13. In der Folge notiert EUR-JPY bei 132.35. EUR-CHF oszilliert bei 1,1981.

In den letzten Tagen zeichnet sich ansatzweise eine geopolitische Entspannung ab

Das gilt zunächst für den Nordkoreakonflikt. Die bisherigen Ergebnisse sind, wenn sie denn belastbar sind, als historisch zu klassifizieren. Die Chance, dass ein geopolitischer Problemfall damit von dem Radarschirm der Risiken eliminiert wird, ist als hoch zu klassifizieren.

Aber auch die Haltung Europas bezüglich des Atomdeals mit dem Iran darf als ermutigend interpretiert werden. Der Ton des Westens mäßigt sich. Das gilt zumindest für Deutschland, Frankreich und das UK. Die Töne werden langsam weniger disruptiv. Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben ihr Festhalten an dem Atomabkommen bekräftigt. Weitere Themen sollen in künftige Verhandlungen aufgenommen werden. Damit steht zumindest Vertragstreue der wesentlichen Länder der EU im Raum. Die Haltung der USA zum Thema Vertragstreue ist höflich ausgedrückt bestenfalls ambivalent.

Bezüglich der Eskalationspolitik gegenüber Russland kann jedoch noch nicht von einer belastbaren Entspannung gesprochen werden. Die EU hält weiter zur Ukraine, obwohl dieses Land seit Gründung 1991 nicht ansatzweise die Bedingungen zu einer Assoziierung in die EU (u.a. Gewaltenteilung, deswegen Ablehnung der Assoziierung im ersten Anlauf durch Deutschland im Mai 2012!) erfüllte. Die Diskriminierung von Teilen der Bevölkerung steht im Widerspruch zu den westlichen Werten.

Ist die Ukrainepolitik der USA kongruent mit EU-Interessen? Die freundlichere Haltung bezüglich Risikofreude als Reaktion auf geopolitische Entspannung lässt sich an den europäischen Aktienmärkten festmachen.

Positive Daten erreichten uns heute aus China

Der offizielle Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor stieg per April von 54,6 auf 54,8 Punkte und signalisiert damit eine leicht zunehmende Dynamik. Der Index für den Sektor Produktion sank unwesentlich von 51,5 auf 51,4 Punkte. Die Prognose war bei 51,3 Zählern angesiedelt.

Die Daten vom deutschen Arbeitsmarkt konnten am Freitag einmal mehr überzeugen. Saisonal bereinigt sank die Anzahl der Arbeitslosen per April um weitere 7.000 nach zuvor -18.000.auf jetzt 2,37 Millionen Arbeitslose. Das ist der niedrigste Wert seit der Vereinigung Deutschlands. Die Quote verharrte erwartungsgemäß bei 5,3%.

Der Economic Sentiment Index der Eurozone lieferte im April einen positiven Impuls am Freitag. Der Index war mit 112,7 Punkten im Monatsvergleich unverändert. Die Prognose lag bei 112,0 Zählern.

Das Niveau ist und bleibt historisch betrachtet hoch.

Aus den USA erreichte uns die erste Schätzung des BIP per 1. Quartal 2018. Demnach soll das US-BIP in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung nach den statistischen Berechnungsmethoden der USA, die sich durchaus wesentlich von denen der EU abheben (US-Ansätze in Teilen fragwürdig), um 2,3% nach zuvor 2,9% erhöht haben. Die Prognose lag bei 2,0%.

Deutlich wurden im ersten Quartal Ermüdungserscheinungen im Bereich des privaten Konsums. Gab es hier noch ein sportliches Wachstum um 4,0% im Endquartal 2017, verringerte sich die Dynamik auf 1,1% im ersten Quartal 2018. In wie weit die aktuelle Entwicklung eine Reaktion auf das überproportionale Wachstumstempo dieses Sektors im Vorquartal ist und war, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass sich hier das geringste Wachstumstempo im Konsumsektor seit dem ersten Quartal 2017 einstellte.

Laut finaler Berechnung stellte sich das US-Verbrauchervertrauen nach Lesart der Universität Michigan per April auf 98,8 nach zuvor 97,8 Punkten. Die Prognose lag bei 98,0 Zählern.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Erst ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.2400-20 neutralisiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg!

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