Jetzt ist man bei den amerikanischen Gelddruckern „geduldig“ unterwegs. Man wartet ab, den nächsten Fehler zu machen. Neulich sagte ein FED-Vertreter sinngemäß, dass man keine Ahnung habe. Zumindest das war richtig.

Und dennoch gilt der Satz, man sollte nie gegen die Notenbank wetten. Es gilt aber auch, dass nichts unendlich ist, auch nicht die Allmacht einer Zentralbank. Sie kommen und gehen auch wieder. Wie bekannt sein dürfte, müssen Finanzblasen bei Laune und am Leben gehalten werden. Das weiß auch der amtierende US-Präsident. Donald Trump bezeichnete neulich noch den FED-Chef Jerome Powell mit seinen Zinserhöhungen als verrückt. Dabei ist er doch so willig...

Trump trägt wieder mal den Sieg davon. Die Börse stieg, der US-Dollar fiel. Werden auch bald die Leitzinsen in den USA fallen? Zumindest hat die FED einen Puffer von bis zu 250 Basispunkten. Theoretisch auch mehr. Dagegen hat die EZB ihr Zinspulver verschossen - aber nach ihren eigenen Angaben noch einen prall gefüllten Werkzeugkasten. Wir wissen nicht, was sich darin befindet. Vielleicht ein paar Butterbrote, Handgranaten und die Bibel. Manch witziger Meinungsexperte erwartet immer noch eine Zinswende - und sei es im nächsten Jahrtausend.

Unterdessen meldet sich das Gold zurück. Die Zentralbanken haben im letzten Jahr offiziell 651 Tonnen davon gekauft. Wenn sie es tun, warum sollte man das nicht auch? In über siebzig kleineren und größeren Währungen hat Gold ein neues Allzeithoch erreicht, wovon hierzulande wenig geschrieben wird.

Das bedeutet ja nichts anderes, als dass die jeweilige Währung auf ein neues Allzeittief gegenüber dem Gold gefallen ist, um es genauer zu beschreiben. Gold als Anti-Geld riecht den Braten, dass nur noch mehr vom Alten, also mehr Geld, die Show einigermaßen über die Bühne bringt. Bis sie endet.

Vermutlich wird irgendwann auch die USA zinslos dastehen mit noch mehr Billionen an Schulden (und Guthaben auf der anderen Seite). Was bedeutet das?

Wie Sie wissen, macht der Teufel am liebsten auf den größten Haufen und mangels Zinsen einen immer größeren Bogen um das herkömmlich Ersparte. Und nein, Dividenden sind zwar nicht der neue Zins, aber eine Art von Strohhalm – eine Art von Notfallmaßnahme, zu der die Notenbanken besonders hierzulande die Sparer verdammen.

Der Teufel hat es sich bei den Sachwerten und Aktien gemütlich gemacht. Und wenn man ihm ein mehr oder weniger großes Sparhäufchen aus Aktien hinlegt, kommt er auch wieder vorbei und legt ein paar Dividenden hinzu - vielleicht ein paar Kursgewinne. Danke, liebe Zentralbanken, dass ihr uns Sparer mit eurer Zinspolitik immer stärker ins Risiko drückt – und mit Inflation bestraft, wenn wir es nicht tun. Teuflisch!

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