MIPS hat sich also dem Schutz vor Gehirnverletzungen bei Sportunfällen verschrieben. Das Unternehmen entwickelt und produziert Helme und andere Schutzausrüstung für Sportler, die einem hohen Risiko für Gehirnerschütterungen ausgesetzt sind, wie beispielsweise Skifahrer und Radfahrer.

Das Hauptverkaufsargument von MIPS ist seine patentierte Technologie, die es ermöglicht, dass der Helm bei einem Aufprall in alle Richtungen bewegt werden kann. Dies reduziert die Kräfte, die auf das Gehirn wirken und somit das Risiko von Verletzungen. MIPS verkauft seine Helme und Schutzausrüstung hauptsächlich über Fachgeschäfte für Sportausrüstung und direkt an Endverbraucher über den Online-Shop.

MIPS-Technologie wird heute in vielen verschiedenen Arten von Schutzhelmen verwendet, von Fahrradhelmen bis hin zu Skateboard- und Skihelmen. Das Unternehmen arbeitet eng mit einer Vielzahl von Herstellern von Schutzausrüstung zusammen, die die Technologie von MIPS in ihren eigenen Produkten nutzen.

Neben der Entwicklung von Schutzausrüstung führt MIPS auch zahlreiche Tests und Studien durch, um die Wirksamkeit der eigenen Technologie zu belegen und zu verbessern. Das Unternehmen hat auch ein Programm ins Leben gerufen, das es Verbrauchern ermöglicht, ihre Schutzhelme testen zu lassen, um festzustellen, ob sie die Anforderungen von MIPS erfüllen.

In vielen Fällen tun sie das nicht.

Die Secret Sauce

MIPS sieht sich selbst vor allem als Zulieferer für eine Vielzahl von Helm-Herstellern in allerlei Branchen. Das Unternehmen bezeichnet das als „ingredient Brand Model“.

Das ingredient Brand Model ermöglicht es MIPS, mit begrenzten Kosten eine große Anzahl von Kunden zu erreichen und durch die breiten und globalen Marketingressourcen der Helmmarke eine hohe Präsenz bei den Endverbrauchern zu erzielen.

Dazu arbeitet man eng mit Kunden zusammen, um eine einheitliche und kontrollierte Botschaft an Endnutzer und Medien zu gewährleisten. Dazu gehört auch, dass MIPS den Vertriebsmitarbeitern und Händlern der Kunden das notwendige Fachwissen, die Ressourcen und das Marketingmaterial zur Verfügung stellt, zum Beispiel durch die Durchführung von Verkaufs- und Vertriebsmeetings.

Darüber hinaus versucht man mit einer entsprechenden Marketingstrategie Distributoren, Händler und Medien über die Vorteile der MIPS-Technologie aufzuklären.

Der Erfolg spricht für sich

Dieses Konzept scheint zunehmend Früchte zu tragen. In den letzten fünf Geschäftsjahren konnte der Umsatz von 126 auf 608 Mio. schwedische Kronen massiv gesteigert werden. Umgerechnet entspricht das aktuell 55,8 Mio. Euro.

Der Gewinn konnte in dem angesprochenen Zeitraum von 16 auf 255 Mio. SEK gesteigert werden. Umgerechnet entspricht das 23,4 Mio. Euro.

MIPS ist also noch ein Zwerg und hat entsprechend viel Raum für Wachstum. Wir sind weit davon entfernt, dass auch nur ein Bruchteil aller weltweit hergestellten Helme mit der Schutz-Technologie von MIPS ausgestattet sind. Wie sich an den Zahlen ablesen lässt, setzen jedoch immer mehr Helm-Hersteller aus immer mehr Branchen auf MIPS.

Der Fokus auf die Kernkompetenzen und wenige Produkte führt auf Seiten von MIPS dazu, dass bereits bei dieser Unternehmensgröße erhebliche Margen erreicht werden können.

Zuletzt lag die operative Marge bei über 40 %.

Ausblick und Bewertung

Der Markt hat dieses Erfolgsmodell erkannt und zwischenzeitlich mit einer brachialen Rallye quittiert. Der Börsengang war ein echter Erfolg, bereits vor dem allgemeinen Börsenhype von 2020 und 2021 entwickelte sich der Aktienkurs von MIPS erfreulich.

Am Hoch konnte man sein Geld verzwanzigfachen und selbst nach dem Absturz der letzten Monate hätte sich ein Investment beim Börsengang noch mehr als versiebenfacht.

Das einzige Problem ist die relativ hohe Bewertung. Selbst jetzt liegt das KGV noch bei in etwa 40. Wenn man sich das enorme Wachstum und die Perspektive vergegenwärtigt, könnte sich das aber noch als Gelegenheit herausstellen.

Das Ende der Fahnenstange dürfte längst nicht erreicht sein, ganz im Gegenteil. Darf man den Prognosen Glauben schenken, werden auch in den kommenden beiden Jahren Gewinnsteigerungen von jeweils 22-33 % erwartet.

Entweder sinkt das KGV entsprechend stark oder der Kurs steigt.

MIPS (WKN: A2DNT6) - Chart vom 12.12.2022 – Kurs: 399 Kürzel: MIPS - Wochenkerzen

Mit Blick auf den Chart ist der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg womöglich noch nicht gekommen, dieses Unternehmen sollte man aber durchaus im Auge behalten.

Aus technischer Sicht hat sich noch kein belastbarer Boden ausgebildet, es mehren sich jedoch die Zeichen, dass das endlich gelingen könnte. Die Entscheidung, ob der mehrjährige Aufwärtstrend verteidigt werden kann, dürfte jedenfalls zeitnah fallen.

Gelingt ein Ausbruch über 435 SEK, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal, welches den Weg in Richtung 550 sowie 600-620 SEK freimachen würde.

Für antizyklische Anleger könnte hingegen ein Einstieg nahe 320 SEK interessant sein.

Aus Sicht der Bullen sollte die Aktie jedoch keinesfalls unter das bisherige Jahrestief fallen.

 


 

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