Ähnlich das Bild beim DJ EuroStoxx 50, auch der Euro-Leitindex verlor im Berichtszeitraum knapp 1,8%, um am Ende ein kleines Plus von 10 Punkten auf 3.591 Punkte zu erzielen. Besser lief es in den USA. Da wartet der S&P 500 Index mit einem Kursplus von 1,9% auf 2.651 Punkte auf. Hintergrund für den Kursanstieg: Sektorrotation in die hochkapitalisierten Banken und die Aussicht auf eine Verabschiedung der geplanten Steuerreform noch in diesem Jahr.

Der US Dollar konnte ebenfalls wieder zulegen und verbesserte sich gegenüber dem Euro um 1,5% auf 1,1756. Der MSCI World Value gewann in Euro gerechnet 3,1% und schloss bei 109,01 Punkten. Unser Fondspreis gab um 0,9% auf € 92,45 nach.

Stark unter Druck geriet der Kurs von Dialog Semiconductor, weil Spekulationen um die Vertragssituation mit Apple aufkamen, die von einer Beendigung bzw. teilweisen Aufhebung der Leistungen sprechen. Die Aktie fiel von € 39,03 auf € 22,96.

Fakt ist, dass Apple an einem eigenen Powerchip arbeitet. Fakt ist auch, dass eine Entscheidung von Apple, ob der Chip überhaupt in Eigenregie gebaut wird, noch gar nicht getroffen wurde. Die Unsicherheit über die Zukunft von Dialog Semiconductor wurde durch eine missglückte Präsentation des Managements erhöht, die eigentlich zur Beruhigung der Lage beitragen sollte, aber genau das Gegenteil bewirkte.

Die Frage, ob die langjährige Zusammenarbeit wie bisher fortgeführt werden kann oder ob es zu einer schrittweisen Auflösung oder gänzlichen Trennung in 2019 kommen könnte, konnte auf der Pressekonferenz (leider) nicht beantwortet werden. Da die Börsen Unsicherheit überhaupt nicht mögen, wurde der Titel am Montag noch einmal kräftig abverkauft.

Derzeit wird die Aktie so bewertet, als würde spätestens in 2020 der Apple-Umsatz deutlich zurückgehen (mehr als 70%). Jede andere Situation ab 2019 und später sollte mittelfristig zu einem höheren Kursniveau führen. Laut CEO Bagherli sollte im Februar kommenden Jahres klar sein, wie das Vertragsverhältnis in 2019 aussehen wird, da das Unternehmen eine Vorlaufzeit für Entwicklung, Design und Produktion benötigt.

Trotz der niedrigen Bewertung haben wir uns im Berichtszeitraum von der Aktie im Fonds getrennt, da der Wert bis auf weiteres ein Spekulationsobjekt ist, dies auch vorerst bleiben wird und wir mit dem Engagement nicht zum Spielball von Spekulanten werden wollen. Wir bedauern den unbefriedigenden Performancebeitrag von Dialog Semiconductor in unserem Portfolio sehr. 

Die Unsicherheit bei Qualcomm, ob es zu einer erfolgreichen, feindlichen Übernahme kommt oder ob das Management von Qualcomm diese abwehren kann, führte zu Abgaben in der Aktie mit dem Resultat, dass der Kurs von $ 68,33 auf $ 64,24 fiel. Der Ausgang ist völlig offen. Einzig der Abbau der Leerverkäufe könnte darauf hindeuten, dass bestimte Marktteilnehmer mit einer Übernahme rechnen.  

Im letzten Bericht auf der Verliererseite jetzt bester Wochenperformer: die Vestas Wind Aktie. Der Kurs verbesserte sich um 9,35% auf DKK 400,60 (nach DKK 366,40). Gründe gab es keine speziellen aus dem Unternehmen heraus. 

Weiter im Aufwärtstrend befindet sich die Bertrandt AG mit einem Kursanstieg von € 88,44 auf € 95,12. Mit dazu beigetragen haben die zahlreichen Analysten, die zuvor deutlich tiefere Kurse für das Unternehmen aus Ehningen gesehen haben und jetzt aufgrund des Kursanstiegs ihre Schätzungen nach oben angepasst haben.

Ebenfalls freundlich tendierte Tyler Technologies. Die Aktie gewann gegen den Trend von IT-Werten deutlich hinzu. Der Kurs stieg von $ 176,87 auf $ 183,65, was ein neues Allzeithoch bedeutet. Ein Grund für diese Entwicklung: Tyler hat eine weitere Übernahme im Berichtszeitraum abgeschlossen.

Wir wünschen Ihnen eine angenehme Börsenwoche.

Ihr

Dirk Müller & Andreas Schmidt 

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