Liebe Cashkurs-Community,

am Montag, den 29. August 2016 findet um 18 Uhr das 10. Anleger-Webinar des Dirk Müller Premium Aktien Fonds statt.

Sie können sich bereits jetzt unter diesem Link für eine Webinarteilnahme anmelden.


 

Aktuelle Fondsdaten zum 15.08.2016 (basierend auf den Schlusskursen vom 12.08.2016):

 

Aktueller Fonds-Kurs (NAV): 89,61 Euro

Der Vergleichsindex MSCI World Value (EUR): 94,04 Euro

Aktuelles Fondsvolumen: 77,0 Mio. Euro


 

 

Wir hatten im letzten Jahr einen (im Vergleich zum Gesamtmarkt) sehr guten Lauf und in der Spitze eine Outperformance von 14% während des Kursrückgangs. Inzwischen hat der Markt eine starke Aufwärtsbewegung gemacht, uns eingeholt und für den Moment leicht überholt (aktuell liegen wir etwa 4% hinter dem Vergleichsindex zurück). Das hat mehrere Gründe, die man auch klar benennen kann. Zum Einen ist es natürlich die Absicherung, die wie oft besprochen - als "Gummibandeffekt" die Abwärtsbewegung immer stärker abbremst in der Aufwärtsbewegung aber zunächst stark, dann immer schwächer bremst, die je weiter es nach oben geht immer weniger "Bremskraft" hat. So machen die Absicherungen aktuell nur noch 3,8% des Fondsdepots aus, die Bremswirkung lässt also hier deutlich nach. Desweiteren hatten wir in den letzten Wochen mehrere "Querschüsse", die man nie ausschließen kann und die immer wieder vorkommen, aber hier eben einmal gehäuft vorkamen und uns eingebremst haben. Das waren im Wesentlichen die minus 40% von Betsson, und jeweils -20% bei NovoNordisk (Quartalszahlen) und Dunelm (Brexit). Betsson und Dunelm legen schon wieder zu, NovoNordisk wird wohl noch etwas dauern. Das ist ärgerlich, bremst für den Moment, ändert aber nichts an den aus unserer Sicht mittelfristigen Aussichten für diese Firmen und damit ihren späteren positiven Einfluss auf den Fondswert.

Ein weiterer Aspekt war, dass in 2016 jene Sektoren gut gelaufen sind, die 2015 stärker unter Druck waren und die wir aus gutem Grund dauerhaft untergewichtet haben. Das hat uns 2015 Vorteile gebracht, bislang in 2016 eingebremst. Das waren Versorger, Telekom, Energie (Erholung des Ölpreises) und Materials (Erholung der Rohstoffpreise/Minen). Das zusammengenommen sind im Wesentlichen die Faktoren, die uns in den letzten Monaten eingebremst haben, die aber unseres Erachtens immer wieder (so wie in 2015) auch in die andere Seite ausschlagen werden und somit bislang keine vermeidbaren strategischen Fehler darstellen.

Natürlich haben wir auch Entscheidungen getroffen, die nicht alle aufgegangen sind. Wir haben uns daher in den letzten Monaten von Richemont, SES und Ericsson getrennt, nachdem wir hier aufgrund neuer Fakten und Erkenntnisse Neubewertungen der Unternehmen vornehmen mussten. Ebenso wie wir uns von Wells Fargo und SEB getrennt haben, da wir die Bankenrisiken inzwischen als akuter einschätzen als noch vor einem Jahr. Aber solche Entscheidungen, die nicht aufgehen, die man aufgrund neuer Erkenntnisse korrigieren muss, wird es immer geben, das gehört zur Börse ebenso selbstverständlich dazu, wie die zahlreichen Aktien, die sich wunderbar entwickelt haben, über die wir natürlich (zu recht) nicht so oft diskutieren wie über jene, die zurückliegen. Mit Bakkafrost, Mettler-Toledo, Nasdaq, Microssoft, Priceline, Tyler Technologies oder Chubb haben wir sehr starke Kursgewinne zwischen 17% und bis zu 60% auf die Gesamtposition. Es ist also weniger die Folge der Einzelauswahl, sondern das Zusammenspiel der oben genannten kurzfristigen Entwicklungen, die uns derzeit ein wenig zurückfallen lassen, aber wie erwähnt sind diese Abweichungen nach oben oder unten vom Vergleichsindex innerhalb unserer Strategie absolut normal. Wir haben den Fonds bewusst sehr schwankungsarm konzipiert. Wir haben etwa die Hälfte der Volatilität (Schwankungsintensität) des Gesamtmarktes. Das bdeutet, dass dieser - flapsig ausgedrückt - wie ein "Flummi" um uns herum springt. Mal nach oben, mal nach unten. Vergleichbar mit einer Durchschnittslinie in der Charttechnik. Unser Ziel ist es selbstverständlich langfristig eine konstantere und bessere Entwicklung als der Gesamtmarkt zu haben.


Die abgelaufene Börsenwoche stand ganz im Zeichen einer weiteren Erholung an den internationalen Kapitalmärkten. Zwar erwarten die Analysen immer noch leicht rückläufige Gewinne beim DAX, aber besser als erwartet ausgefallene Unternehmensgewinne sorgten für gute Stimmung und einen Kursanstieg von 3,3% beim deutschen Leitindex. Der DJ Euro Stoxx 50 Index verbesserte sich um 2,4%. In den USA dagegen gewann der DJ Industrie Index nur knapp 0,2% hinzu. Auch der MSCI World Value konnte vom zunehmenden Börsenoptimismus profitieren und erhöhte sich um 0,58%. Besonders gut lief es bei Industrie- und zyklischen Konsumwerten mit Kursgewinnen von 1,8% bzw. 1,4%. Makrothemen wie deutlich schwächere Konjunkturdaten aus Frankreich und Italien (Stagnation im 2. Quartal) spielten keine Rolle.

Was gibt es Neues aus unseren Unternehmen zu berichten?

Der dänische Pharmawert Novo Nordisk gab in dieser Woche um 6,10% nach, nachdem in der Vorwoche das Unternehmen über einen zunehmenden Wettbewerbsdruck bei bestimmten Medikamentenpreisen in den USA berichtet hatte. Analysten haben daraufhin die Gewinnschätzungen für die kommenden Jahre um etwa 2,5% p.a. reduziert. Wir halten den Kursrückgang bei Novo Nordisk für übertrieben, da nicht nur die Analysten für die kommenden Jahre einen Gewinnanstieg von 9,5% p.a. erwarten, sondern auch das Management an der Gewinnprognose von 10% p.a. bis 2020 festhält. Entscheidend wird sicherlich die Einführung neuer Produkte sein, denn das Wachstum sollte hauptsächlich über die Menge und nicht mehr wie früher über den Preis erfolgen. Hier sind wir zuversichtlich, dass Novo Nordisk als Marktführer im Bereich Diabetes über eine sehr hoffnungsvolle Pipeline verfügt. Sollten die Analysten mit ihren Prognosen Recht behalten, wäre das Unternehmen bei einer EBIT-Marge von 43% und einem KGV von 18,5 für 2017 alles andere als teuer bewertet.

Celgene gab im Berichtszeitraum, nach einer längeren Erholung (von $ 95 auf $ 115) $ 2 auf $ 113 nach, ohne dass es hier unternehmensspezifische Meldungen gab. Da die Gewinnschätzungen weiter nach dem guten Quartalsergebnis erhöht wurden, handelt es sich unserer Meinung nach um Gewinnmitnahmen von Anlegern.

Cognizant Technology verlor $ 1,50 auf $ 58,20, weil der Markt befürchtet, dass der Finanzsektor zukünftig, aufgrund dessen Schwierigkeiten, weniger Consultingaufträge vergeben werde. Das Wachstum, das in den letzten drei Jahren bei überdurchschnittlichen 19% p.a. lag, soll in diesem Jahr nur noch um die 9% liegen. Auch Fusionen im Pharmabereich belasten das Wachstumspotenzial von Cognizant. Das Unternehmen gewinnt weiter Marktanteile im umkämpften Beratungsgeschäft. Wir gehen davon aus, dass das Unternehmen die Kasse von $ 2,5 Mrd. dazu verwenden wird, um durch Zukäufe das Wachstum zu beschleunigen.

Gut lief es in der zurückliegenden Woche bei dem schwedischen Wettanbieter Betsson. Die Aktie gewann über 9,8% hinzu. Es gab hierzu keine Meldung von Unternehmensseite. Die Analysten haben die Umsatzerwartung für das kommende Jahr nach oben angehoben und die Bewertung wäre bei einem erwarteten Gewinn pro Aktie für 2017 von SEK 6,53 und einem Aktienkurs von SEK 86 auch nicht zu teuer.

Dialog Semiconductor setzt seinen Aufwärtstrend weiter fort. Diese Woche stieg die Aktie von € 29,60 auf € 31,23. Ein Grund für die gute Entwicklung in den letzten Wochen könnte sein, dass die Shortpositionen, die generell nicht besonders hoch bei diesem Wert waren, um 2/3 abgebaut wurden.

Auch die gute Performance von Apple, mit Abstand größter Kunden von Dialog Semiconductor, war für die Performance in dieser Woche nicht unerheblich.

Letzte Woche hat Bertrandt AG aus Ehningen (BW) berichtet. Die Aktie gewann 4,7% auf € 97,94. Der Umsatz stieg um 7% auf € Mio. 243, blieb dabei leicht hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Erfreulicher war die Entwicklung beim operativen Gewinn. Hier erzielte Bertrandt eine OP-Marge von 8,2% nach 7,5% im Vorquartal. Gut lief es insbesondere im Bereich Physical Engineering (Testzentren) mit einem Umsatzanstieg von 10%, dagegen konnte das Segment Digital Engineering aufgrund der Umstrukturierung des größten Kunden von Bertrandt (Volkswagen Gruppe) nur 4,3% hinzugewinnen. Die Probleme bei Volkswagen insbesondere in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung könnten noch länger anhalten und zu einem Auftragsstau bei Bertrandt führen. Aus diesem Grund wurde seit langer Zeit bei Bertrandt die Mitarbeiterzahl nicht erhöht. Dennoch halten wir an der Aktie fest, da wir davon überzeugt sind, dass die Probleme bei Volkswagen im Bereich F&E (Forschung & Entwicklung) temporärer statt struktureller Natur sind. Mittel- bis längerfristig sind Umsatzsteigerungen von etwa 9% p.a. wieder realistisch, da die Autohersteller vor großen Herausforderungen wie CO2-Emission-Reduktion und Elektrofahrzeug stehen.

Den nachfolgenden Artikel empfehlen wir Ihnen besonders, da dieser sehr gut die Verschuldungssituation in China beschreibt:

www.welt.de/wirtschaft/article157637390/Chinas-Staatskonzerne-sind-tickende-Zeitbomben.html

Wir wünschen Ihnen eine erfolgreiche Börsenwoche!

Herzliche Grüße

Ihr

Dirk Müller und Andreas Schmidt

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