Im Berichtszeitraum 02.08. - 16.08.21 stieg unser Vergleichsindex MSCI World Value Net (EUR) um 2,83 % von 135,88 auf 139,73 - der Dirk Müller Premium Aktien Fond legte um 0,51 % auf 94,39 Euro zu.  

Der S&P 500 legte währenddessen rund 2,1 % zu. Auf der Gewinnerliste sind Aktien aus der Stahl- und Sportartikelbranche. Aktien aus dem Gesundheitssegment und Halbleiteraktien mussten Federn lassen. Dies spürte auch der technologielastige Nasdaq 100, der nur rund 1,2 % im Berichtszeitraum stieg. 

Wie gewohnt finden Sie nachfolgend Auszüge aus den jüngsten Quartalsberichten der im Fonds enthaltenen Gesellschaften und unsere Einordnung dazu:

Atlas Copco

Das schwedische Industrietechnik-Unternehmen Atlas Copco berichtete Zahlen für das zweite Quartal 2021, die leicht unter den hohen Erwartungen des Marktes lagen, aber die internen Prognosen übertrafen. Der Umsatz betrug 27,5 Mrd. SEK oder 14,2 % mehr als noch im Vergleichsquartal 2020. Die Bruttomarge lag bei 42,2 % nach zuvor 39,6 %. Netto verdiente man 4,6 Mrd. SEK, was einer Marge von 16,6 % nach 13,0 % in Q2 2020 entsprach. Überzeugend zeigt sich der Free Cash-Flow mit rund 4 Mrd. SEK nach noch 3,6 Mrd. SEK im Vergleichsquartal.

Weiter verbessern konnte sich auch der wichtige Auftragseingang: satte 45 Prozent mehr! Das Volumen beläuft sich auf 32,5 Mrd. SEK, nachdem im Vergleichsquartal 2020 noch 22,4 Mrd. SEK zu Buche standen.

Beim Ausblick für das laufende Quartal wurde auf das hohe Maß an Aktivitäten der Kunden hingewiesen. Genaue Zahlen gab es nicht, sicherlich auch weil Atlas die Folgen einer möglicherweise länger steigenden Inflation nicht abschätzen kann. Im Call wurde das Thema Rohstoffe angesprochen und das Management berichtete, dass steigende Kosten zwar in den neuen Aufträgen einkalkuliert worden seien, aber bei längerem Auftrieb der Preissteigerung diese auf das Ergebnis drücken könnten oder es Nachverhandlungen geben müsse. Atlas ist solide aufgestellt und gestärkt aus der Krise hervorgegangen. Qualität und Zuverlässigkeit zeichnet sich eben aus. Die Inflation ist generell kein Thema, wenn sie kalkulierbar bleibt! Besonders im Bereich Kompressortechnik (Gase, Wasserstoff) erwarten wir in den kommenden Jahren eine starke Geschäftsentwicklung.

ABB

ABB Ltd, der schwedisch-schweizerische Energie- und Automatisierungstechnikkonzern mit Hauptsitz in Västerås, Schweden und Zürich, öffnete kürzlich die Bücher für das abgelaufene zweite Quartal 2021 (Bilanzierung in USD). Der Umsatz betrug 7,45 Mrd. USD und wurde damit, vom Vergleichsquartal 2020 aus gesehen, um 21 % gesteigert. Die Bruttomarge lag bei 33,7 % nach noch 32,3 % ein Jahr zuvor. Netto verdiente ABB 752 Mio. USD, was einer Marge von 10,1 % nach 5,2 % in Q2 2020 entsprach. Währenddessen lag der Free Cash-Flow bei 512 Mio. USD und damit etwas unter dem Wert von 540 Mio. USD des Vergleichsquartals 2020.

Auch hier, ähnlich wie bei Atlas Copco, stieg der Auftragseingang, allerdings „nur“ um 32 % (Atlas verzeichnete plus 45 %). Die geografische Verteilung der Auftragstätigkeit (8 Mrd. USD) lag bei ABB eher auf dem amerikanischen Kontinent und weniger im asiatischen Raum. Wobei Kanada mit 58 % und Indien mit 46 % die Zugpferde in den jeweiligen Regionen waren.

Beim Ausblick für das laufende Quartal ist man optimistisch, nicht zuletzt wegen der niedrigen Basis des Vorjahres. Kommende Infrastrukturprojekte sollen ABB Auftrieb verschaffen. Hingegen sind Rohstoffpreise und Lieferkettenengpässe weiterhin unkalkulierbare Belastungsfaktoren.

Das Management hält ein Umsatzwachstum von zehn Prozent für realistisch. Auch die operative Marge (EBITA) soll sich verbessern und das angestrebte Ziel für 2023 von 13-16 % erreichen. Aktuell liegt der Wert bei rund 15%, was sich aber in Q3 und Q4 2021 wieder etwas reduzieren sollte. ABB konnte den Schub nach der Pandemie mitnehmen, jetzt gilt es den guten Auftragsbestand auch mit auskömmlichen Margen abzuarbeiten. Dies sollte auch gelingen, wenn die bekannten Probleme (Rohstoffpreise und Lieferengpässe) nicht dauerhaft oder gar schlimmer werden.

Diageo

Der weltweit größte Spirituosenhersteller Diageo plc produziert, destilliert und vermarktet auf globaler Ebene alkoholische Getränke. Das Unternehmen ist in mehr als 180 Ländern tätig. Mehr als 200 Marken umfasst das Portfolio: Bekannte Namen wie Johnnie Walker (Scotch Whiskey), Smirnoff (Vodka), Captain Morgan (Rum) aber auch Baileys, diverse Gin- und Tequila-Sorten sowie Yeni Raki und natürlich Guinness Bier erfreuen Liebhaber solcher Köstlichkeiten.

Diageo berichtet immer nur Halbjahres- und Jahreszahlen in voller Ausführlichkeit, so auch zum Abschluss des Fiskaljahres 2021 (30.06.21). Der Umsatz betrug 12,7 Mrd. GBP oder 8,3 % (organisch sogar 16 %) mehr als noch im Vergleichsjahr 2020. Die Bruttomarge lag stabil bei 60,4 %. Der operative Gewinn wurde mit 3,7 Mrd. GBP (plus 74,6 %) und das Nettoergebnis mit 2,66 Mrd. GBP (1,4 Mrd. in 2020) ausgewiesen. Der Free Cash-Flow stieg von 1,6 Mrd. auf nunmehr 3 Mrd. GBP.

Beim Ausblick für das laufende Halbjahr blieb das Management konkrete Zahlen schuldig. Man erwartet ein anhaltendes organisches Wachstum auch im Fiskaljahr 2022. Die operative Marge soll weiter verbessert werden, wenngleich in das Marketing investiert werden muss. Allgemeine Investitionsausgaben in 2021 lagen bei 626 Mio. GBP und sollen im Fiskaljahr 2022 in einer Spanne zwischen 800 und 850 Mio. GBP auslaufen. Diageo konnte im abgelaufenen Halbjahr 2021 die Krise hinter sich lassen. Etablierte Produkte - gepaart mit einem besseren Produktmix - verhalfen dem Konzern zu wiederkehrender Stärke. Restaurants und Bars füllen sich wieder und die Planung für Großveranstaltungen nehmen Fahrt auf. Ob mit oder ohne Krise, getrunken wird eben immer. Sei es aus Frust oder Feierlaune. Hoffen wir inständig auf letzteres.

Herzliche Grüße und weiterhin heitere Tage

Ihr

Dirk Müller & Fonds Team

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