Nach einer kurzen Erholung in der letzten Woche, folgt die erneute Korrektur auf dem Fuß. Die Achterbahnfahrt geht weiter, allerdings in abschüssigem Terrain. Die Schuldenkrise hat die Börsen wieder fest im Würgegriff und lässt positive Signale aus der Berichtssaison verpuffen. Doch jede Korrektur findet einmal ihren Boden. So auch diese.

Die Woche

Der Optimismus vom Jahresbeginn scheint verflogen. Nun sind wieder die Euro-Skeptiker am Drücker und die Börsen gehen in die Knie. Die belastenden Indikatoren die von Bullen ins Feld gebracht werden, sind die steigenden Risikoprämien einiger Euroländer wie Spanien und Frankreich und die politischen Unsicherheiten die von den französischen Präsidentschaftswahlen und der Regierungskrise in Holland herrühren.  Doch beleuchten wir mal die „Krisen“ im Einzelnen.  Bis hin zum spanischen Schuldenschnitt lauten manche „Prophezeiungen“ derzeit. Doch angesichts einer überschaubaren Staatsverschuldung macht das jedoch wenig Sinn und hilft nicht weiter. Vielmehr gilt es die hohe Verschuldung von privaten Haushalten und Unternehmen, insbesondere der Banken infolge der Immobilienkrise abzubauen. Die Situation gleicht somit eher dem positiven Beispiel Irlands als dem von Griechenland. Es wird deshalb nicht zum äußersten kommen. Besonders auch weil es Deutschland und der Rest Europas dies nicht zulassen werden. Dennoch bleibt eine Unsicherheit in den Märkten, weil die Präsidentenwahl in Frankreich und die Regierungskrise in den Niederlanden Platz für Skepsis und Spekulation in den Märkten lässt.  Ein möglicher Machtwechsel in Frankreich wird zwar einige Wellen in der Eurodebatte machen,  aber letztlich wird Frankreich keine wesentlichen Veränderungen an den europäischen Strukturveränderungen erreichen und letztlich anstreben. In den Niederlanden gibt es trotz der aktuellen Unsicherheiten, keine wirkliche alternative zum Sparen.  Ergo wird auch dort die Vernunft in einer neuen Konstellation obsiegen. Unter dem Strich  werden die politischen Spannungen im Euroraum heftige aber auch nur kurz Wellen schlagen. Das Geld fließt deshalb kurzfristig aus den Aktien in Bundesanleihen und bläht den Bondmarkt auf. Doch die Luft wird dort bald wieder abgelassen und kehrt in die Risikoassets zurück. Aufgrund der positiven Unternehmensergebnisse und des generell wiederkehrenden Konjunturoptimismus und niedriger Zinsen handelt es sich derzeit um eine gesunde Korrektur in steigenden Aktienmärkten. Aufgrund der politischen Handlungsunfähigkeit befindet sich die Börse also nur in einer Korrektur auf Sicht, die zu Käufen genutzt werden sollte.

Trend

Diese  Woche kehrt die Korrektur zurück. 6480 und 6225 sind als Unterstützung zu werten und 6740 ist als erster Widerstand anzusehen. Konjunkturdaten USA und Europa werden diese Woche wieder eine große Rolle spielen. Und die Berichtssaison geht diese Woche mit deutschen Unternehmensdaten weiter. Die Woche beginnt schwach, aber eine Gegenbewegung könnte den Markt bereits Mitte der Woche wieder stabilisieren.  

Chart der Woche

Der DAX stellte zu Wochenbeginn alles andere als einen Augenschmaus dar: Nach markanten Kursverlusten von rund 3,5 %
steht der deutsche Leitindex schneller als erwartet vor einer negativen Weichenstellung: So findet eine markante Schulter-Kopf-Schulter- Formation ihren Abschluss, sobald die massive, breite Unterstützungszone bei rund 6.500 Punkten nachhaltig unterschritten
wird. Neben der Nackenlinie der angeführten oberen Umkehr (akt. bei
6.534 Punkten) speist sich diese aus dem Fukushima-Tief vom März
2011 bei 6.483 Punkten, dem Hoch vom Oktober 2011 bei 6.430 Punkten sowie dem Aufwärtstrend seit September (akt. bei 6.396 Punkten). Mit einem frischen Ausstiegssignal der Stochastik und einem „bullish failure“ beim MACD machen die technischen Indikatoren dabei nicht all zuviel Hoffnung, dass das angeführte Szenario abgewendet werden kann. Die nächste Anlaufmarke stellt im Negativfall die 200-Tages-Linie (akt. bei 6.225 Punkten) dar. Das kalkulatorische Abschlagspotential von rund 700 Punkten mahnt perspektivisch aber sogar vor deutlich größeren Abschlägen.

Widerstände: 6.750 + 6.900 + 7000
Unterstützungen: 6.483 + 6.225 + 6100

Finanzmarkt Termine KW 17/12 23.04.-27.04.2012

Montag:
23.04.12 07:00: JP; ESRI Frühindikator Februar
23.04.12 11:00: EU; Öffentliches Defizit und Verschuldung 2011

Dienstag:
24.04.12 US; Federal Reserve Bank Ratssitzung
24.04.12 01:30: AU; Verbraucherpreise März-
24.04.12 11:00: EU; Auftragseingänge Industrie
24.04.12 11:00: EU; Kapitalisierung Börsenmärkte
24.04.12 14:55: US; Redbook (Woche)
24.04.12 15:00: US; S&P Case Shiller Index
24.04.12 16:00: US; Verbrauchervertrauen Conference Board
24.04.12 16:00: US; FHFA Hauspreisindex Februar
24.04.12 16:00: US; Verkäufe neuer Häuser März

Mittwoch:
25.04.12 US; MBA Zahl der Hypothekenanträge
14:30: US; Auftragseingang für langlebige Güter
25.04.12 16:30: US; US-Öllagerbestände (Woche)
25.04.12 18:30: US; Fed Sitzungsergebnis
25.04.12 19:00: US; Auktion 5-jähriger Notes
25.04.12 20:00: US; FOMC Forecasts
25.04.12 20:15: US; FED Sitzungsergebnis

Donnerstag:
26.04.12 DE; Verbraucherpreise April
26.04.12 11:00: DE; Ifo Kredithürde April
26.04.12 11:00: EU; Business and Consumer Survey
26.04.12 11:00: EU;Business climate indicator
26.04.12 14:30: US; Erstanträge Arbeitslosenhilfe
26.04.12 15:45: US; Bloomberg Consumer Index
26.04.12 16:00: US; Anstehende Hausverkäufe März
26.04.12 22:30: US; Fed Balance Sheet
26.04.12 22:30: US; Money Supply

Freitag:
27.04.12 JP; BoJ Sitzungsergebnis
27.04.12 08:10: DE; GfK-Konsumklimaindex April
27.04.12 14:30: US; Bruttoinlandsprodukt Q1
27.04.12 14:30: US; Beschäftigungskosten Q1
27.04.12 15:55: US; Verbrauchervertrauen University of Michigan April (Final)

Die Aussichten zum Wochenbeginn der KW 17/12

Dollar $1,312 – 1,32; Yen 106,5-108,3; Bund Future 140,5-141,25. Der Dax beginnt die Woche zwischen 6500-6750. Dow 12850-12950,  Nikkei 9450-9650 und der Hang Seng 20500-21100. Gold 1637 $. Silber 30,86

Bullen:
                                                                                                          
Bullen sollten nicht verzagen auch wenn es diese Woche zunächst schwer fällt Optimismus auszustrahlen. Sollte die 6483 Halten im Dax, dann sind alle Chancen auf eine Erholung gegeben. Doch ich warne davor denn Trend zu missachten. Die Korrektur wird aufgrund der politischen Spannungen noch etwas anhalten und nur von kurzen Erholungen unterbrochen.

Bären:

Unter der Marke von 6483 darf man ruhig nochmals als Bär in die Vollen gehen. Sollte die Marke aber halten gilt es sich langsam aus dem Markt zu verabschieden, denn die Chancen auf Erholung sind dann deutlich größer als auf eine Fortführung der Korrektur.

Gesundheit wünscht Ihnen

Ihr

Oliver Roth

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