In der letzten Handelswoche kam es zu einer deutlichen Verlangsamung der Aufwärtsdynamik. Die DAX vollzog eine leichte Seitwärtsbewegung zwischen 6700 und 6800 Punkten wobei der Widerstand von 6850 Punkten nicht überschritten werden konnte. Die „Unendliche Geschichte“ von und mit Griechenland war der Grund dafür, denn mit sich hinziehenden Verhandlungen in Athen kehrten auch die Unsicherheiten der Schuldenkrise an die Börse zurück.

Die Woche
An den Börsen werden die vorläufigen Ergebnisse in Athen immer weniger zur Kenntnis genommen, da die Anleger wohl mehrheitlich auf weitere Hilfen für Athen setzen. Deshalb rückt zunehmend wieder die Konjunktur in den Vordergrund. In der Berichtswoche ist mit positiven Meldungen aus den USA zu rechnen. Die Daten werden belegen, dass die konjunkturelle Dynamik zu Jahresbeginn weiter anzieht. Für die Eurozone ebenso wie für Deutschland werden die BIP-Daten zwar zeigen, dass die wirtschaftliche Aktivität Ende 2011 geschrumpft ist, zugleich signalisieren die Frühindikatoren, dass die konjunkturelle Talsohle zum Jahreswechsel erreicht worden ist. Der ZEW Index für Deutschland dürfte mit einem weiteren Anstieg diese Trendwende bestätigen. Die Konjunkturhoffnung und das Geld der EZB für Banken dürfte also auch zum Beginn diese Woche den Aktienmarkt positiv stützen. Die kurze Schwächeperiode zum Ende der letzten Handelswoche entstand aus der Angst vor einem Scheitern der Griechenlandverhandlungen. Diese Sorge besteht auch weiterhin, sodass der Markt deshalb die Hürde von 6850 Punkten auch in dieser Woche nicht überspringen kann. Das Battle der Woche lautet also Konjunkturhoffnung gegen Griechenlandkrise.

Trend
Zwischen 6700 und 6800 scheint derzeit die Neutrale Zone zu verlaufen. Erst im Falle des Durchbrechens dieser Marken lässt sich mehr erkennen. Es sieht aber zumindest zu Beginn dieser Woche eher noch mal positiv aus wonach der Dax durchaus nach oben ausbrechen könnte. Die Fed-Sitzung, der Philly Fed Index und die US Frühindikatoren werden uns einen Überblick über die Lage der US Wirtschaft geben. Der ZEW-Index teilt uns die Analysteneinschätzungen für Deutschlands Finanzmärkte mit.  Die Aussagekraft dieser Statistiken ist natürlich fraglich. Dennoch reagieren die meisten Marktteilnehmer auf diese Daten und weshalb sollte man dies nicht für sich nutzen? Dennoch bleibe ich bei meiner Grundaussage, dass beim Chancen-Risikoverhältnis ein Ende der Rallye längst überfällig ist. Das bedeutet, dass man ruhig langsam Long-Positionen Abbauen kann.
 
Charttechnischer Ausblick:
Übergeordnet bleibt das Chartbild weiter bullisch, der Aufwärtstrend ist intakt und die Bären schaffen es seit Wochen nicht eine größere Korrektur einzuleiten. Immer wieder wurden Anstiege durch eine Seitwärtsbewegung korrigiert, dies scheint auch aktuell der Fall zu sein. Kann der Dax nun über 6.780 Punkte ansteigen, sind direkte Anschlusskäufe bis in den Widerstandsbereich zwischen 6.820 und 6.840 Punkten wahrscheinlich. Kann diese Marke nachhaltig überwunden werden, kommt es zu einem Kaufsignal mit einem ersten Kursziel bei 7.000 Punkten. Zwischen 6.720 und 6.780 Punkten ist der Markt nun neutral zu werten. Unterhalb von 6.720 Punkten sind direkte Anschlussverkäufe bis 6.680 und 6.650 Punkte denkbar. Darunter treten Kursziele bei 6.595 Punkten in den Vordergrund. Hier verläuft derzeit auch die untere Aufwärtstrendlinie, diese sollte nicht ohne weiteres zu überwinden sein.
Intraday Widerstände: 6.820 + 7.000 + 7.090 + 7.175 Intraday Unterstützungen: 6.720 + 6.680 + 6.595 + 6.420


Finanzmarkttermine KW 07/2 13.02.-17.02.2012

Montag: BoJ Ratssitzung

Dienstag: BoJ Zinsentscheid, Q4 Thyssen Krupp
1100 Uhr DE ZEW Index
1455 Uhr US Redbook
1600 Uhr US Lagerbestände

Mittwoch: Q4 u.a. TUI
0800 DE BIP Q4
1100 EU Handelsbilanz Dezember
1300 Uhr US MBA
1430 Uhr US Empire State Manufacturing Index
1515 Uhr US Industrieproduktion
1600 Uhr US Hausmarkt Index
1630 Uhr US Öllagerbestände
2000 Uhr FOMC Sitzungsprotokoll

Donnerstag: Q4 Norsk Hydro, Zurich Finance
1100 Uhr DE Ifo Wirtschaftsklima
1430 Uhr US Erstanträge auf Arbeitslosigkeit
1430 Uhr US Erzeugerpreise
1500 Uhr US Internationale Kapitalströme
1545 Uhr US Bloomberg Consumer Index
1600 Uhr US Philly Fed Index

Freitag:
1000 Uhr EU EZB Leistungsbilanz
1430 Uhr US Consumer Price Index
1600 Uhr US Frühindikatoren


Die Aussichten zum Wochenbeginn der KW 07/12
Dollar $1,31 – 1,32; Yen 101,5-103; Bund Future 138-138,7. Der Dax beginnt die Woche zwischen 6685-6750. Dow 12800-12920, Nikkei 8950-9080 und der Hang Seng 20800-20950. Gold 1720 $. Silber 33,55

Bullen
Die Bullen sind in dieser Woche noch am Drücker. Wir werden sicher die 6850 Punkte Marke ankratzen. Sofern wir darüber hinausgehen hieße das nächste Ziel 7000. Doch unter 6580 Punkten wandelt sich der Trend auch schnell wieder zum Bärenmarkt also gilt es die charttechnische Logik nicht zu vernachlässigen.

Bären
Die Bären müssen weiter Geduld aufbringen. Die Rallye ist zwar ins stocken geraten, aber noch ist der Trend positiv. Die Bären sollten ihr Pulver trocken halten, falls in dieser Woche die Marke von 6850 Punkten nicht genommen werden sollte.  Denn dann steht einem Trendwechsel nichts mehr im Wege in diesem überkauften Markt.

Gesundheit wünscht Ihnen
 
Ihr
Oliver Roth


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