Das Anleihe Aufkauf Programm steht in den Startlöchern. Wie wird es von den Banken aufgenommen? Bisher hörte man im Vorfeld, das Geschäftsbanken kaum Anleihen abgegeben möchten, was das QE ad absurdum führen würde. Fließt bald weitere Liquidität den Märkten zu oder verläuft das Programm im Sande? Dieses und folgende weitere Themen beschäftigen die Börsen in dieser Woche. 

Die Lage

Aktien und Anleihen bleiben in. Der DAX gewann zuletzt wieder deutlich hinzu und Aktionäre dürften sich erneut zum Ende der Woche über einen neuen Rekordstand freuen. Diametral entgegengesetzt verlief es am Rentenmarkt. Die Zinsen für 10-jährige Bundesanleihen fielen auf ein neues Tief mit 0,3%. Kürzere Laufzeiten befinden sich bereits im Minuszinsbereich und da ist die Inflationsrate noch nicht mit eingerechnet. Der Euro verlor gegenüber dem US-Dollar und notiert auf 1,12. Aber die Gemeinschaftswährung konnte sich gegenüber dem Schweizer Franken auf Kurse oberhalb der Parität stabilisieren. Es dürfte zu keinem weiteren Kapitalabfluss größeren Ausmaßes aus dem Euroraum in die Schweiz kommen, Momentan sind es eher die strukturellen denn die zyklischen Argumente, die Aktien und Renten treiben. Niedrige Zinsen!

Die Aktienmärkte laufen seit Jahresbeginn ungebremst. Nach dem Motto „Alternativlosigkeit“, geht derzeit kein Weg an Assets vorbei. Die sehr niedrige bis negative Verzinsung treibt zusehends Anleger in Aktien. Da geht kein Weg mehr vorbei. Aber die aktuelle Rally, die in den ersten beiden Monaten dieses Jahres immerhin ein Plus von über 15 % hervorgebracht hat, wird nicht von entsprechend steigenden Unternehmensgewinnen unterstütz, was den Blasencharakter der extremen Bewegung hervorhebt. Weder in den USA, noch in Deutschland geschweige denn im Euroraum gibt es Anlass zur Euphorie. Damit fehlt dem Auftrieb die fundamentale Unterstützung. Eine Korrektur ist wahrscheinlich. Die Hoffnung, dass die EZB den Aktien- wie den Rentenmarkt mit ihrem QE-Programm dauerhaft antreiben kann, stellt sich als überzogen heraus. Zwar gibt es erste zarte Anzeichen einer Besserung durch die letzten Frühindikatoren, aber noch ist die Deflationsgefahr nicht gebannt. Ähnlich wie in den USA könnten die Zinsen im Vorfeld von QE ihren Tiefpunkt erreichen, um sich dann zu stabilisieren.

Die Aussichten:

Die Anlage-Ampel steht auf gelb. Der Aufwärtstrend bleibt noch erhalten, aber erste Anzeichen einer deutlichen Korrektur erscheinen am Anlegerhorizont. Griechenland und die Ukraine bleiben weiter die Hauptthemen. Damit die Hochs noch gehalten, aber langsam geht der Aufwärtsbewegung die Luft aus. Verkaufen solange die Märkte noch an den Weihnachtsmann glauben und zurück kaufen, wenn die Korrektur zum Ende kommt. Geduld und Disziplin verdienen ihnen Geld.

Die Marke von 10750 sollte halten. Aktien sind „sexy“. Die Volatilität nimmt zu. Die Kursspanne wird nach unten korrigiert im Dax auf 10850-11350 Punkte.

Chart

Die Serie neuer Rekordstände fand gestern beim DAX mit 11.465 Punkten eine nahtlose Fortsetzung. Allerdings blieben danach Anschlusskäufe aus, so dass das Aktienbarometer die zwischenzeitlichen Kursgewinne nicht über die Ziellinie retten konnte.

Vielmehr dokumentiert der jüngste Schlusskurs – auf Tagestief – sowie das jüngste „bearish engulfing“, dass die deutschen Standardwerte der heißgelaufenen Indikatorenkonstellation inzwischen doch Tribut zollen müssen. Exemplarisch möchten wir an dieser Stelle den RSI ins Feld führen, der in allen von uns betrachteten Zeitebenen (Tag, Woche, Monat) in seiner oberen Extremzone notierte, ehe gestern das erste Verkaufssignal im Tagesbereich folgte. Vor diesem Hintergrund würde dem DAX eine temporäre Verschnaufpause durchaus gut tun. Ein unmittelbares Ausloten der Parallelen (akt. bei 11.576 Punkten) zum steilen Aufwärtstrend seit Mitte Oktober 2014 gestaltet sich deshalb zusehends schwierig. Vielmehr sollten Anleger kurzfristig die Unterstützungen in Form eines Fibonacci-Levels (11.099 Punkte) sowie der alten Verlaufshochs vom Februar bei 11.014/10.985 Punkten im Auge behalten.

 

Wochentermine:

 

Mittwoch,  04.03.2015       Woche 10

13:00US MBA Hypothekenanträge

14:15US ADP-Arbeitsmarktbericht

15:30CA BoC Bericht zur Geldpolitik

16:00US ISM Dienstleistungsindex

16:30US EIA Ölmarktbericht

20:00US Beige Book

 

Donnerstag,  05.03.2015           Woche 10

01:30AU Außenhandel

01:30AU Einzelhandelsumsatz

09:00EU EZB Ratssitzung

12:00DE Auftragseingang Industrie

13:00GB BoE Sitzungsergebnis

13:30US Challenger Report

13:45EU EZB Sitzungsergebnis

14:30EU EZB PK zur Ratssitzung

14:30US Erstanträge Arbeitslosenhilfe

16:00US Industrieaufträge

16:30US EIA Erdgasbericht

 

Freitag,  06.03.2015          Woche 10

06:00JP ESRI Frühindikator

09:15CH Verbraucherpreise

11:00EU BIP 4. Quartal

12:00DE Produktion prod. Gewerbe

14:30US Arbeitslosenquote

14:30US Beschäftigte ex Agrar

14:30US Arbeitsproduktivität 4. Quartal

14:30US Lohnstückkosten 4. Quartal

14:30US Stundenlöhne

14:30US Wochenstunden

14:30CA Baugenehmigungen

14:30CA Handelsbilanz

21:00US Verbraucherkredite

 

Viel Erfolg ihr

 

Oliver Roth

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