In den stets lesenswerten Auswertungen der Kollegen bei Starcapital findet man verschiedene Ranglisten internationaler Aktienmärkte, die nach Bewertungskennzahlen sortiert sind. Unter den eingesetzten Kennzahlen finden sich Klassiker wie das Kurs-Gewinn- und das Kurs-Buchwert-Verhältnis aber auch zyklisch bereinigte Gewinnzeitreihen.

Wir haben einmal die Listen zusammengefasst und eine (inoffizielle) Rangliste zusammengestellt, die Sie der folgenden Tabelle entnehmen können.

Nimmt man die Kriterien CAPE, KUV und KBV und schaut, welche Länder insgesamt am häufigsten auftauchen, erhält man die folgende Liste:

  • Israel
  • Norwegen
  • Polen
  • Portugal
  • Russland
  • Singapur
  • Spanien
  • Tschechien
  • Türkei
  • Ungarn

Der eine oder andere oben aufgelistete Markt wird niemanden überraschen. Politisch wacklige Regionen finden sich oft unter den billigen Märkten. Aber Brasilien und die Türkei sind nicht allein auf der Liste, auch Singapur und Hong Kong sind dabei.

Ein Blick auf die längerfristige Entwicklung des Straits Times Index (Singapur) und des Hang Seng Index (Hong Kong) zeigen über mehr als zehn Jahre anhaltende, volatile Seitwärtsphasen. Die Umsätze und Gewinne der dort gelisteten Firmen stiegen in den letzten zwanzig Jahren um mehr als 5% p.a. (Hong Kong) respektive 8% p.a. (Singapur). Mit dieser Entwicklung hat die gesamte Börsenbewertung nicht mitgehalten, so dass sich hier die Chance einer Neubewertung eröffnet.

Zum Vergleich hier der US-Markt:

Es gibt im Grunde nur zwei Faktoren, die wir an den Finanzmärkten abseits des kurzfristigen Tradings für sinnvoll nutzbar halten. Einer dieser Faktoren ist das Momentum, der andere ist die Bewertung. Man kann sehr einfach beide Ansätze kombinieren und die Aktienmärkte herausfiltern, die niedrig bewertet sind und ein positives Momentum aufweisen.

Wenn man nun noch die Märkte mit einem negativen Momentum ausschließt, wird die Sache rund und der Herzmuskel dankt es mit ausbleibender Spontanverkrampfung bei stark fallenden Kursen.

Schnell reicht wird man mit einem solchen Ansatz nicht, aber man wird mindestens ebenso schnell Geld verdienen wie ein risikofreudiger buy-and-hold-Anleger, erspart sich aber massive Kursverluste. Und das ist doch schon eine ziemlich gute Ausgangslage. Zu einem lesenswerten Papier von StarCapital geht es hier.

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