Die jüngst recht erfreulichen US-Arbeitsmarktdaten stützen den US-Dollar zudem. Euroland kämpft im Moment wie Don Quijote mit Windmühlen gegen die Risiken der Energiekrise. Das Wirtschaftsvertrauen hat sich in Deutschland und Europa weiter eingetrübt. Durch umfangreiche US-Konjunkturprogramme, spürbare Wachstumsdynamik, und eine hawkishe Notenbankpolitik bleiben die Pro-Argumente weiterhin beim US-Dollar.

Vor allem aber der Zinsvorteil bleibt dem US-Dollar erhalten. Allerdings begann auch für die EZB Ende Juli die lange herbeigesehnte Leitzinswende. Diese wird den US-Zinsvorsprung zwar etwas reduzieren, aber kurz- bis mittelfristig keinesfalls ausgleichen können. Auch in Europa zeichnen sich ebenfalls mittelfristige Inflationsrisiken ab, auf die die EZB ihrerseits im Juli erstmals seit Langem mit einer Leitzinserhöhung reagiert hat. Diese längst überfällige Maßnahme wird flankiert durch sich langsam aufhellende Wachstumsperspektiven auf dem „alten Kontinent“. Vor allem im Jahr 2023 könnten sich Corona-Lockerungen, nachlassende Lieferengpässe sowie Wachstumsimpulse durch den Next-Generation-Wiederaufbaufonds der EU für coronageschädigte Regionen als Treiber erweisen. Bis dahin bleibt der Euro aber weiterhin mit einer deutlichen Schwäche gegenüber dem US-Dollar „ausgestattet“.

Von dieser anhaltenden Schwäche des Euro zum US-Dollar zeugt auch das übergeordnete charttechnische Bild. Das Kurzfristziel aus der seit dem April 2022 ausgeprägten Schulter-Kopf Schulter-Formation lautet 0,992 US-Dollar. Dieses Niveau könnte nun recht schnell erreicht werden. Darunter liegt die nächste Auffanglinie bei 0,986 US-Dollar. Die Trendfolgeindikatoren zeugen weiterhin von anhaltender chart- sowie markttechnischer Schwäche des Euro gegenüber dem Greenback. Daher sollten auch die 0,960 US-Dollar mit ins Kalkül gezogen werden.

EUR-USD

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