Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Ergebnisse der Frankreichwahl haben an den Märkten für Erleichterung gesorgt. Auch der DAX befindet sich nach Überwinden des alten Allzeithochs in luftigen Höhen. 12.670 Punkte wären das nächste Ziel nach oben für den deutschen Leitindex, 12.830 Punkte dann das nächste. Die Probleme sind zwar nicht kleiner geworden, doch im Augenblick freut man sich über diese Situation. Eine Konsolidierung wäre durchaus nötig und 12.100 Punkte ein schönes Ziel dafür. Darunter liegt bei 11.900 Punkten eine weitere Unterstützung. Erst bei noch tieferen Indexständen würde der Markt wieder nach Süden drehen.

Präsidentschaftswahl in Frankreich – Ein Freund der Kapitalmärkte vor einem Sieg?

In gut einer Woche steht in Frankreich die endgültige Entscheidung für den neuen Präsidenten an. Dass Marine Le Pen Präsidentin wird, ist sehr unwahrscheinlich, wenn auch nicht unmöglich. Vermutlich wird Emmanuel Macron – ein ausgesprochen großer Freund der Kapitalmärkte – dieses Rennen für sich entscheiden. Wenn man sich dessen Vita mal ein wenig näher anschaut, werden sich doch einige darüber freuen, dass nun alles auf einem richtigen Weg ist...

Auch der zuvor verprügelte Euro, den viele schon auf die Parität mit dem US-Dollar geschrieben hatten, hat nach dem Vorwahlausgang in Frankreich einen deutlichen Schub nach oben bekommen, fast bis an die Marke von 1,10 USD/EUR. Es spricht momentan einiges für einen weiteren Anstieg des Euro – was ja mal wieder fast keiner erwartet hatte.

EU-Erweiterung = NATO-Erweiterung? Ein Blick auf die Fakten

Der türkische Präsident droht mit dem Ende der EU-Beitrittsabsichten. Man muss sich ernsthaft fragen, ob Herr Erdogan das wirklich so meint... Denn diese Diskussion hält ja bereits seit etlichen Jahrzehnten an. Dieser EU-Beitritt der Türkei hatte nie eine große Wahrscheinlichkeit gehabt. Jetzt gilt das erst recht nicht. Momentan drängen sich da ganz andere Themen auf. Einen EU-Beitritt kann man am Rande abhaken. Dieser steht für die nächsten Jahre sowieso nicht an.

Andererseits muss man sehen, dass viele EU-Erweiterungen der letzten Jahre schon mit großen Fragezeichen hätten versehen werden müssen. Man denke etwa an Rumänien oder Bulgarien in ihrer aktuellen Verfassung und stelle sich die Frage, was diese Länder in der EU zu suchen haben. Oftmals spielt dabei eine politische Absicht im Hintergrund die entscheidende Rolle. Interessanterweise gingen die auch immer mit einer NATO-Erweiterung einher: Entweder ist die EU vorgeprescht und die NATO kam hinterher oder aber beide Bündnisse wurden zeitgleich entsprechend vergrößert. Dahinter stehen in erster Linie einflussreiche politische Interessen und nicht etwa politische oder gesellschaftliche Relevanzen.

Verhängen die USA weitere Strafzölle? „Dagegen könnte man sich doch wehren“...

Die US-Regierung erwägt – wie im Falle von Stahl – die Verhängung weiter Strafzölle, etwa auf Computerchips, den Schiffbau oder Aluminium. Man möchte also vor allem die heimische Wirtschaft stärken. Nun werden einige sagen: „Darauf kann man ja entsprechend reagieren.“ Das Problem ist aber, dass die Amerikaner nun einmal die Macht haben, das zu tun. Denn wer könnte sich Ihnen ernsthaft entgegenstellen? Gegenmaßnahmen, „die den Amerikanern mal richtig wehtun“, kann man sich leider gar nicht leisten. Dafür sind die USA einfach zu groß, zu mächtig und zu aggressiv.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein sonniges und erholsames Wochenende und viel Spaß beim Lesen der Beiträge.

Ihre

Cashkurs-Redaktion

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