Liebe Leserinnen und Leser,

in der vergangenen Handelswoche war es einmal mehr die Zinspolitik der Notenbanken, die die Märkte fest im Griff hatte und nach oben trieb. Nach der seitens des EZB-Präsidenten Mario Draghi am Dienstag in Aussicht gestellten weiteren Zinssenkung sowie der Tätigung weiterer Anleihekäufe - und vor allem der an das berühmte „Whatever it takes“ erinnernden Aussage "Wir sind bereit, alle Instrumente zu nutzen, die notwendig sind.“, zog Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch nach.

Abwertungswettkampf & Rezessionsgefahr

Zwar beließ er den Leitzins zunächst unverändert in der Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent, bereitete die Märkte jedoch weiter auf eine Zinssenkung Ende Juli vor, womit er die Erwartungen der Analysten bestätigte und zudem die Anleger mit dem Hinweis beruhigte, nötigenfalls zu handeln, "um das Wachstum zu sichern".

Dass „billiges Geld“ als globale markttreibende Kraft und der damit einhergehende Abwertungskampf der Währungen jedoch nicht dauerhaft gesund sein kann, liegt auf der Hand – ebenso wie die Tatsache, dass solche Maßnahmen nicht grundlos ergriffen werden, sondern gerade wegen der um sich greifenden Rezessionsängste nötig sind.

Großer Verfallstag & Angst vor einer Eskalation im Iran ließen Kurse wieder purzeln

Während also in diesem Zuge im Dax am Donnerstag ein neues Jahreshoch bei 12.438 Punkten erklommen wurde, regierten zum Wochenschluss am Freitag die Verfalls-Hexen und die gestiegene Kriegsangst auf dem Parkett und der deutsche Leitindex fiel nachbörslich stark, um zum Marktende nur noch bei 12.240 Punkten zu rangieren, während auch der Dow Jones in der letzten Stunde über 100 Punkte verlor.

Nach dem Abschuss einer unbemannten US-Drohne, die sich Angaben Teherans zufolge im iranischen Luftraum, nach US-Aussagen im internationalen Luftraum befunden habe, wurde der Vergeltungsangriff seitens der Amerikaner Medienberichten zufolge erst in letzter Minute von Donald Trump gestoppt – mehr Säbelrasseln ist wohl kaum möglich und die Nervosität damit durchaus nachvollziehbar.

Gold knackt die 1.400er Marke

Genauso nachvollziehbar ist damit auch die Flucht in den „sicheren Hafen“ Gold, die den Goldpreis am Freitag kurzfristig über die Marke von 1.400 US-Dollar pro Feinunze bis auf 1.411 Dollar trieb – also den höchsten Stand seit September 2013! Wie bereits in der letzten Woche an dieser Stelle zu lesen war, kommen dem Edelmetall auch die sinkenden Zinsen und der gefallene US-Dollar zugute.

Alles in allem lässt sich konstatieren, dass weder die kurstreibenden noch die kursschwächenden Nachrichten auf eine Beruhigung der Lage hinweisen, ganz im Gegenteil stehen die Zeichen auf Sturm – da ist die ein oder andere physisch gehaltene Unze bestimmt nicht die allerschlechteste Wahl…

Und damit wünschen wir Ihnen an dieser Stelle ein wunderschönes Wochenende, vielleicht mit einem leckeren Stück Kuchen - das half schließlich bereits Agent K und seinem jungen Kollegen Will Smith in „Men in Black“, um Abstand zu gewinnen und so zuvor unlösbare Probleme in den Griff zu bekommen, sowie natürlich viel Spaß und Erkenntnisgewinn beim Lesen und Anschauen unserer Beiträge.

Herzlichst, Ihre Cashkurs Redaktion

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