Liebe Leserinnen und Leser,
gilt es sonst im Oktober bereits die Jahresendrallye anzuvisieren, entpuppte sich der letzte Monat kurstechnisch -passend zu Halloween- als kleiner Horrortrip mit Verlusten im Dax von insgesamt 6,5 Prozent. Von diesem Niveau aus ging es in den letzten Tagen dann in der Erholungsbewegung wieder um 2,8 Prozent nach oben. Beinahe punktgenau wurde das entstandene Gap geschlossen und die prognostizierte charttechnische Marke bei 11.670 Punkten erreicht.
Bis zum Übertreffen der 200-Tage-Linie bei 12.400 Punkten befinden wir uns damit weiter im Korrekturmodus wobei die nächsten wichtigen Unterstützungen bei 11.200 und 10.800 Punkten liegen. Viele Marktteilnehmer sehen das Ziel der aktuellen Abwärtsbewegung erst bei 10.100 Punkten im Dax – spätestens dort wird sich dann final entscheiden, ob der Markt wieder drehen kann oder ob wir es tatsächlich mit einer großen Verwerfung zu tun haben.
Gute Unternehmensdaten – negativer Ausblick; erhöhtes Überraschungspotential
Angesichts der Gesamtsituation hinsichtlich des weiter schwelenden Handelskriegs samt steigenden US-Zinsen und den damit verbundenen Folgen für die Schwellenländer, ist es nicht verwunderlich, dass der Ausblick momentan –trotz beinahe durchweg positiver Unternehmenszahlen- vielerseits mit Sorgenfalten behaftet ist.
Zwar werden auf der einen Seite weitere Zollanhebungen im Dezember seitens Trump angekündigt und erwartet – auf der anderen Seite sieht man auch schon erste Signale dafür, dass eine weitere Eskalation abgewendet werden könnte. So soll der US-Präsident nach einem Telefonat mit Chinas Staatschef Xi Jinping angeblich ein Abkommen mit der Volksrepublik ausarbeiten lassen, welches den Handelsstreit beilegen könnte.
Hieraus könnte sich ein großer Überraschungseffekt ergeben, der die Situation nach den Midterm-Elections in der kommenden Woche wendet, welche durchaus auch ein Grund für die zuletzt gesehenen größeren Bewegungen an den Märkten gewesen sein könnten.
Falls es hier also –aus verschiedenen möglichen Gründen- zu einer plötzlichen Entspannung und gar der Rücknahme der bisherigen Zölle und Handelsbarrieren kommt, können wir uns in etwa vorstellen, was dies für ein Kursfeuerwerk nach sich zöge. Nachdem die negativen Auswirkungen in den letzten Wochen und Monaten sukzessive eingepreist wurden, liegt hier also ein enormes Aufholpotential verborgen. Solange es jedoch nicht zu derartigen Überraschungen kommt, bleibt weiterhin Vorsicht die Mutter der Porzellankiste!
Kleptokratie at its best
Apropos Mutti: Der heiße Tanz um die Nachfolge von Merkel wurde in dieser Woche bereits umfassend kommentiert – gerade in Hinsicht auf die Personalie Friedrich „Bierdeckel“ Merz, die urplötzlich auf dem Parkett erschien. Wessen Politik Herr Merz mit all seinen Ämtern und Aufsichtsratsposten bei BlackRock, der Trilateralen Kommission, als Vorsitzender der Atlantik-Brücke und Mitbegründer der Arbeitgeberlobby „Neue Soziale Marktwirtschaft“ uvm. betreiben würde, sollte klar sein.
Es ist ja auch überaus praktisch: Wieso sollte man sich denn überhaupt noch die Mühe machen, zu versuchen, Einfluss auf Politiker zu nehmen, wenn man doch die gewünschten Kandidaten einfach direkt dort einsetzen und platzieren kann, wo man sie braucht!? Das mag vielleicht auch der Grund dafür sein, dass er in den Medien direkt als DER Kandidat überhaupt gehypt wurde – wir nutzen diese Beobachtungen als Merkmal zur Standortbestimmung – und stellen fest: Das ist Kleptokratie at its best.
An dieser Stelle wünschen wir Ihnen -trotz aller Unwegsamkeit und Ärgernispotentiale ein schönes Wochenende und viel Erkenntnisgewinn bei Lesen unserer Beiträge.
Ihre
Cashkurs Redaktion
Kommentare
Politiker haben ja sowieso, zumindest in der Demokratie, nichts zu melden. Sie fungieren als als Handlanger, A....lecker u. -kriecher. Beinahe könnte man man meinen, dass die angebliche Demokratie, eher Demokratur, in eine Lobbykratie mündet um nicht zuletzt die Reichen, die ohnehin immer reicher werden, noch reicher zu machen, denn es reicht ja bekanntlich nie. Angestrebt ist ein Reich von Reichen mit einem Heer von Dienern aka Arbeiterklasse. Die Kunst, wenn man sieht wie erfolgreich es funktioniert ist es wahrlich eine Kunst, besteht darin, dass man die Arbeiterklasse knechtet und ihnen dabei soviel Unsinn, Lügen, falsche Hoffnung auftischt, bis sie sogar um Nachschlag bittet. Die Perversion und dabei ist, dass sich niemand mehr als Opfer fühlt, evtl. noch als Missverstanden, und die Opfer, derer gibt es massenhaft, werden einfach als Schizophren empfunden, da sie nicht zu schätzen wüssten, wie gut es ihnen eigentlich geht.
Ich frage mich warum wir immer noch wählen gehen, wenn man uns nach Gutdünken Personalien vorsetzt, die eigentlich keine Mehrheit haben geschweige denn Qualifikation, es sei denn in gewissen Zirkeln. Ich kann mich nicht erinnern Seehofer zum Innenminister, Maas zum Aussenminister oder v.d. »Laien« zur Kriegsministerin gewählt zu haben. Besser fernbleiben – wer nichts erwartet der wird auch nicht enttäuscht!
Das kann man doch überhaupt nicht erkennen, die ganze linke Presse und auch die rechte Presse feindet ihn an, als wenn er das schlimmste wäre was Deutschland passieren könnte.
Und dass er so oft in der Presse ist, ist auch verständlich als potentieller Kanzlerkandidat, daraus zu schließen, dass er jetzt von der Presse hoch gejubelt werden soll.
Caschkurs berichtet insgesamt, ja auch kaum(oder fast gar nicht) über kleiner Parteien, deren Kandidaten. Deswegen ist die Kritik, dass CDU und Merz so fot in der Presse sind auch völlig fehl am Platz
@Falko
In den Medien, habe das sensibilisier geprüft, erwähnt, um Verdächtigungen der Befangenheit abzuschmettern, schon kritisch gegen Merz. Interessant sind die letzten 2--3 Sätze eines Berichts, die sind dann nahezu immer positiv, zumindest bei den öffentlich Rechtlichen.Das zuletzt Gehörte bleibt im Sinn.
Hat zwar nichts mit Merz zu tun, aber eine wichtige Meldung auf n-tv heute ist z.B. diese hier:
Wie ist die Stimmung in den USA?
Navidi: Einige Amerikaner "gehen von Bürgerkrieg aus"
Einige Amerikaner? Aha...wow...also es wird langsam bedrohlich in den USA, da sich schon einige echte krasse Gedanken machen. Ist das seriöse Berichterstattung? Einige haben eine kritische Haltung gegenüber Merz...wow! Mutti geht und SchMerz kommt.