Guten Tag meine Damen und Herren,

während Friederike über Deutschland und ganz Europa wütet, sehen wir auch in dieser Woche beim DAX einen eher ruhigen Markt auf weiterhin sehr hohem Niveau zwischen 13.350 und 13.150 Punkten. Die Unterstützungen sind rundherum eng gestaffelt, die nächste größere Zielmarke liegt bei 13.700 und als Fernziel bei 14.400 Punkten. Nach unten ist natürlich die große Marke bei 13.000 im Auge zu behalten, bei 12.500/12.600 sehen wir aber den ganz wichtigen Unterstützungsbereich.

Der Dow Jones knackte diese Woche derweil die Marke bei 26.000 Punkten und erreichte damit wieder mal einen Höchststand. Die positiven Konjunkturdaten treiben auch die anderen wichtigen Börsenbarometer in die Höhe und wir sehen insgesamt immer noch einen sensationellen Bullenmarkt.  

Alles eitel Sonnenschein? Ab Sommer könnte es auch an den Märkten stürmisch werden

Auch Europas Autoabsatz befindet sich auf einem 10-Jahreshoch  - da läuft´s also rund. Und klar: Wir haben im Moment eine stark boomende und beinahe schon heiß laufende Wirtschaft, auf der anderen Seite haben wir aber auch ganz große Gefahren. Die italienischen Banken mit 360 Milliarden an faulen Krediten beispielsweise.

Was passiert, wenn die Konjunktur kippt? Was passiert dann auch in Hinsicht auf die Migration und den Kampf um die Arbeitsplätze? Solange es also konjunkturell weiter so rund läuft, können wir sehr vieles abfedern. Doch auch das Thema Euro-Krise wird eines Tages zurückkommen, wenn die Konjunktur wieder kippt. Wann das genau der Fall sein wird, kann niemand sagen.

Ab der zweiten Jahreshälfte wird es jedenfalls spannend. Denn dann sehen wir zum ersten Mal Nettoabflüsse der  Notenbanken, die ja seit 2009 in Reaktion auf die Finanzkrise massiv Geld in die Märkte pumpen. 2014 haben die Amerikaner bereits angefangen, ihre Bilanz stabil zu halten, während die EZB und die Bank of Japan weiter auf die Politik des billigen Geld setzten. Ab dem Sommer dieses Jahres wird die FED aber nun damit beginnen Geld abzuziehen – und zwar per saldo mehr, als von der EZB oder den Japanern nachgeschossen wird.

Ab dann muss man also damit rechen, dass es an den Kapitalmärkten, vor allem aber auf der Konjunkturseite entsprechende Reaktionen gibt. Schließlich leben wir seit Jahren nur von dem billigen Geld. Aktuell sehen wir auch schon steigende Zinsen, was immer der Vorläufer einer späteren Rezession ist. Die Reedereien warnen bereits vor sinkenden Frachtraten im Laufe des Jahres und erwarten rückläufige Warentransporte auf den Weltmeeren. Das sind natürlich nur kleine, frühe Vorboten und noch ist alles im grünen Bereich, aber man sollte es schon einmal gehört haben.  

Die „jungen Wilden“ kommen!

Auch bei der Politik ist Bewegung drin  - und zumindest für die alte Garde könnte sich hier ein kleiner Polit-Orkan zusammenbrauen, denn die Medien schießen sich ganz klar auf ein Scheitern der GroKo ein. Wenn man wissen will, wo die Reise hingeht, ist es immer mal interessant in den sogenannten Qualitätsmedien nachzuschauen, um zu erfahren, welche Meinung dem Volk aktuell eingebläut werden soll.

Und hier sieht man ganz deutlich, dass wahlweise Schulz, Merkel oder auch Seehofer überall eins auf den Deckel kriegen und im Kampagnenjournalismus der Öffentlich-Rechtlichen unwidersprochen nur noch die Gegner zu Wort kommen. Da wird doch klar, was die Stunde geschlagen hat!

Das Thema kann man so gut wie abhaken. Ob es jetzt doch noch zur GroKo kommt, oder diese dann erst in ein, zwei Jahren kippt? Schlussendlich scheint es so, als hätte man sich darauf eingeschossen, die alten Herrschaften loszuwerden und stattdessen „junge Wilde“ an den Start zu bekommen.

Vielleicht einen Jens Spahn bei der CDU, der sich jetzt schon in Position bringt und bemüht ist, mit der Forderung nach Lohnsteuersenkungen Punkte zu machen. Währenddessen versucht die SPD mit ihrem Ruf nach Steuererhöhungen anscheinend krampfhaft unter die 15% Hürde zu fallen und ist in dieser Mission auf einem guten Weg.

Außerdem fragt man sich dort auch, wer es denn machen soll!? - Nahles ist ja wohl keine ersthafte Option. Und plötzlich kommt da ein Kevin Kühnert um die Ecke, der sich hier positioniert, um Schulz abzuschießen. Vor wenigen Wochen noch völlig unbekannt, wird  Kevin Kühnert jetzt in allen Medien ganz groß gespielt und man liest die Schlagzeilen vom „leidenschaftlichen Widersacher“ und dem „freundlichen Störenfried“. Da wird gerade einer aufgebaut.

Man braucht schließlich Personal  - sowohl für die Medien, als auch für die Politik. Bei der FDP hat sich Lindner ja schon lange entsprechend in Position gesetzt.

Was man sich hier als großes Ziel für die Zukunft vorstellen kann, ist, dass mit den jungen Wilden in Deutschland und mit einem Macron in Frankreich dann vielleicht Europa gemeinsam mal ganz anders gestalten werden kann und die Menschen das wieder mitgehen, weil ihnen eine neue „Story“ vorgesetzt wird.              

Alles nur alter Wein in neuen Schläuchen

Nun, Sie wissen es, meine Damen und Herren: Am Ende entscheiden die Wahlen sowieso nichts. Wie sagte Seehofer so schön: Die, die entscheiden, werden nicht gewählt - und die, die gewählt werden, haben nichts zu entscheiden.

Aber mit den Jungs vornedran kann man sicherlich mehr an die Bevölkerung verkaufen, da gehen die wieder stärker mit. Wartens wir es einfach ab - spannend bleibt es allemal! 

An dieser Stelle wünsche ich Ihnen ein ebenfalls spannendes, aber erholsames und vielleicht nicht ganz so stürmisches Wochenende mit Ihren Lieben sowie weiterhin viel Erkenntnisgewinn beim Lesen unserer Beiträge.

Ihr

Dirk Müller

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