Liebe Leserinnen und Leser,

die heftigen Kursbewegungen der letzten Woche steckten den Marktteilnehmern weltweit auch diese Woche noch in den Knochen. Zwar sahen wir beim deutschen Leitindex eine Erholung und der Dax blieb über der Marke von 12.000 Punkten, doch es ist weiter erhöhte Vorsicht geboten!

Als nächste Kursziele liegen 12.600 bis 12.900 Punkte im Bereich des Möglichen, doch zunächst bleibt der kleine Verfallstermin am heutigen Freitag abzuwarten. Denn bis dahin ist das Interesse hoch, die Kurse stabil zu halten. Danach ist auch wieder eine weitere Abwärtsbewegung größeren Ausmaßes möglich. Erst wenn wir in der nächsten Woche wieder Kurse rund um die 13.000 bis 13.200 Punkten sehen, können wir wirklich etwas durchatmen.

Sicherer Hafen in turbulenten Zeiten

Wenn es an den Märkten ruppig wird und die Finanzmarktwellen höher schlagen, wird gewöhnlich der sichere goldige Hafen angefahren. So konnte der Goldpreis zu Beginn der Woche den wichtigen Unterstützungsbereich bei 1.310 US-Dollar verlassen und legte in den letzten Tagen eine ordentliche Rallye hin, so dass das Jahreshoch bei 1.365 Punkten wieder in greifbare Nähe gerückt ist.

Das Silber kämpft derweil um die Zurückerringung der wichtigen Marke bei 17 US-Dollar. Mit den heute beginnenden Neujahrs-Feierlichkeiten in Asien könnte hier jedoch auch wieder etwas Druck aufkommen, denn die Erfahrung zeigt, dass diese Zeit häufig für Short-Spekulationen genutzt wird. Das ändert jedoch nichts an der grundlegenden Sicherheitsfunktion der Edelmetalle.

Zinsängste – Oder war die Korrektur das Ergebnis einer Manipulation?

Natürlich suchte alle Welt nach den Gründen für den Kurssturz der letzten Woche. Dieser Tage kam dann die Nachricht eines anonymen Whistleblowers herein, der über eine indirekte Manipulation des Volatilitätsindexes VIX per Algorithmus berichtete, dessen dramatischer Anstieg letztlich zum Crash führte. Denn sorgen die Manipulateure für einen Anstieg beim VIX, so führt dies ebenfalls zu einem Kursanstieg bei den VIX-Futures, die im Gegensatz zum VIX real handelbare Finanzinstrumente sind.

Nach Angaben des Whistleblowers führt die Manipulation der Kauf- und Verkaufsangebote bei S&P-500-Optionen zu einer Art Kettenreaktion, bei der zunächst der VIX in eine bestimmte Richtung gelenkt wurde, wodurch sich auch die Kurse der VIX-Futures verändern, was wiederum zu einem drastischen Rebalancing bei börsengehandelten Indexprodukten führte, mit denen auch "normale" Anleger auf die Volatilitätsentwicklung spekulieren können, wie auf Godmode-Trader sehr schön erklärt.

Dies kann dann im nächsten Schritt zu einem Sell-Off an den Aktienmärkten führen, denn die extreme Volatilität weist gewöhnlich auf eine krisenhafte Entwicklung hin – daraufhin gibt es hier wieder eine Rückkoppelungsschleife und durch die entstandenen Kursverluste ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Volatilität tatsächlich steigt. Die Staatsanwaltschaft in New York ermittelt nun in dem Fall und wir können gespannt sein, was an dieser Geschichte tatsächlich dran ist.

Hauptauslöser für die beinahe überfällige Korrektur bleibt wohl jedoch die Angst vor einem zu schnellen Zinsanstieg in den USA. Hier lässt vor allem der Zinsanstieg der 10-jährigen Staatsanleihen die Sorgenfalten größer werden. Diese kommen der „magischen Hürde“ bei 3% gefährlich näher und das Schlimmste könnte uns noch bevorstehen. Wir halten Augen und Ohren weiter offen!

Schlimmer geht immer - Säbelrasseln der Weltmächte

"Wir haben noch nie seit dem Ende der Sowjetunion eine so hohe Gefahr einer militärischen Konfrontation von Großmächten gehabt", ließ Wolfgang Ischinger als Leiter der Münchener Sicherheitskonferenz heute verlauten. Das Misstrauen zwischen den Militärführungen in Moskau und Washington sei abgrundtief. "Es könnte gar nicht schlimmer sein."

Die Rhetorik in München spricht eine deutliche Sprache. Russland soll als Aggressor stilisiert werden. Und so können wir angesichts der mannigfaltigen Krisenherde nur hoffen, dass Moskau weiterhin Ruhe bewahrt, so wie bei der jüngsten Auseinandersetzung in Syrien…

Ihnen wünschen wir an dieser Stelle eine angenehme Verschnaufpause, ein geruhsames Wochenende und natürlich wie immer viel Erkenntnisgewinn beim Lesen unserer Beiträge.

Ihre

Cashkurs Redaktion

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