Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0960 (06:28 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0930 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 107,55. In der Folge notiert EUR-JPY bei 117,88. EUR-CHF oszilliert bei 1,0597.

Die Datensätze per Berichtsmonat Mai, die uns aus der globalen Ökonomie erreichen, deuten an, dass der Tiefpunkt der administrierten Rezession für westliche Nationen (USA, Europa, Japan) im April lag. Die bisher verfügbaren Daten für den Monat Mai implizieren eine Wiederbelebung.

Ein administrierter Shutdown wirkt abrupt. Die sukzessive Öffnung der Wirtschaft erlaubt auch nur eine sukzessive Erholung. Ergo ist die V-förmige Erholung der Realwirtschaft derzeit politisch verboten. Manche Diskussionen, die laut und schrill tönen, irritieren hinsichtlich dieser offensichtlichen Sachlage.

Die Wiederbelebung läuft im Rahmen des Tempos der Öffnung. Sie kann nur in diesem Tempo verlaufen! Der Verlauf ist erzwungenermaßen flacher als der Absturz. Die Versuche diverser Seiten aus diesen Umständen Nervosität und Skepsis zu forcieren, ist intellektuell ambitioniert und darf eine Portion Fassungslosigkeit rechtfertigen.

Fazit: Zuversicht hat eine fundamentale Unterfütterung. An Covid-19 scheitert weder die Welt noch die Weltwirtschaft. Wir verweisen auf das Automobilprogramm Macrons und das 1,3 Billionen USD Paket aus Japan.

Die US-Aggression gegen China wird täglich absurder. Das Sicherheitsgesetz Chinas, das noch nicht einmal ausformuliert ist, soll Grundlage für Maßnahmen der USA gegen China sein. Europa sollte sich genau fragen, wo man sich aufstellt.

Das Verhalten der USA unterstreicht, dass man dort die UN-Charta bezüglich Souveränität entweder nicht kennt oder mindestens asymmetrisch anwendet. Bei diesem in Frage stehenden Gesetz handelt es sich um chinesische Innenpolitik.

Lassen die USA es zu, dass man ihnen in die Innenpolitik hineinredet oder ist ausländische Einflussnahme sogar strafbewährt?

Exkurs: Wird das Thema "Nationale Sicherheit" und "Nationales Interesse" nicht in den USA missbraucht? Wenn die Exekutive oder die Geheimdienste definieren was "Nationales Interesse" und was "Nationale Sicherheit" (beides Begriffe der Beliebigkeit) jeweils ist und damit die Rechtsstaatlichkeit (essentielle Grundlage der Demokratie) partiell ausgesetzt wird, unterscheidet sich das wie zu anderen Staaten, die als autoritär klassifiziert werden?

Gehen die USA gegen Whistleblower vor, die strafrechtlich relevantes Handeln der US-Politik (Exekutive) öffentlich machen? Wird damit nicht strafrechtlich relevantes Handeln der Exekutive nicht nur gedeckt, sondern auch gefördert? Wie passt das zu unseren Werten? (Das gilt auch für die Behandlung Snowdens durch die Bundesregierung!). Wenn für die Exekutive Rechtsstaatlichkeit nicht mehr gilt, nennen wir die Systeme wie? Ich bin auf Ihre Antworten mehr als gespannt! Wer im Glashaus sitzt, sollte mit Steinen vorsichtig umgehen!

Dazu Ex-Präsident Carter vor den Wahlen im Jahr 2016 zum Zustand der USA: "U.S. Is an ‘Oligarchy With Unlimited Political Bribery!"

Link: https://www.rollingstone.com/politics/politics-news/jimmy-carter-u-s-is-an-oligarchy-with-unlimited-political-bribery-63262/

Bemühen wir uns um zwingend erforderliche Sachlichkeit ob dieses Themas. Worum geht es in dem Sicherheitsgesetz Chinas. Bisher sind nur die Grundthemen bekannt, die dieses Gesetz beinhalten soll. Diese Grundthemen lauten:

Kriminalisiert wird/werden:

  • Sezession, das heißt, der Staat geht gegen Kräfte vor, die Teile Chinas aus China herauslösen wollen.

  • Subversion, also die Untergrabung der Macht der Autorität der Regierung.

  • Terrorismus, also strafrechtlich relevante Gewaltanwendung.

  • Aktivitäten fremder Mächte, die in Hongkong Einfluss nehmen.

Hat nicht jedes Land derartige Gesetzgebung, ob West, Ost, Süd oder Nord? Sind diese Tatbestände in den USA bereits kriminalisiert? Wie kann man vor diesem Hintergrund seitens der USA Sanktionen erwägen? Wer ist berechenbar, China oder die USA?

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

USA: April markierte den Tiefpunkt

Der Chicago Fed National Activity Index (Sammelindex aus 85 US-Einzelindikatoren) kollabierte per April von zuvor -4,97 (revidiert von -4,19) auf -16,74 Punkte und markierte ein Allzeittief. Der Mangel an antizyklischer Systematik im US-Wirtschaftssystem wird hier eindrucksvoll belegt. Die Vorteile einer sozialen Marktwirtschaft werden deutlich (humanistisches Modell versus calvinistisches Modell).

Die Wohnimmobilienpreise sind laut Case/Shiller im 20-Städtevergleich per März im Monatsvergleich um 0,5 % (Prognose 0,4 %) gestiegen. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 3,9 % (Prognose 3,4 %) nach zuvor 3,5 %. Das US-Verbrauchervertrauen nach Lesart des Conference Board legte per Mai leicht von 85,7 (revidiert von 86,9) auf 86,6 Zähler zu (Prognose 87,5). Der Absatz neuer Wohnimmobilien stellte sich in der annualisierten Fassung auf 623.000 Objekte (Prognose 480.000, Vormonat 619.000).

Russland: Grundsätzlich schwach in Folge von Corona

Die Einzelhandelsumsätze sanken per Berichtsmonat April im Jahresvergleich um 23,4 % (Prognose -15,0 %) nach zuvor +5,6 %. Die Arbeitslosenrate legte per April von zuvor 4,7 % auf 5,8 % zu (Prognose 5,5 %). Reale Löhne verzeichneten per März einen Anstieg um 5,9 % (Prognose -7,0 %) nach zuvor 5,7 %.

China: Sukzessive Erholung nach massivem Gewinneinbruch

Die Unternehmensgewinne der Industrie sanken per April im Jahresvergleich um 4,3 % nach zuvor -34,9 %.

Eurozone: Anzeichen einer Stabilisierung per Mai

In Frankreich verzeichnete der Geschäftsklimaindex per Berichtsmonat Mai einen Anstieg von zuvor 68 (revidiert von 82) auf 70 Punkte. Der Index des Verbrauchervertrauens sank per Mai von 95 auf 93 Punkte (Prognose 92). In Finnland legte der Index des Verbrauchervertrauens per Mai von zuvor -13,9 auf -9,0 Zähler zu. Der finnische Index, der die Zuversicht der Industrie abbildet, fiel per Mai von zuvor -23 auf -26 Punkte. Die finnische Arbeitslosenrate stieg per April von zuvor 6,6 % auf 6,8 %.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0620 - 50 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!

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