Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1892 (06:09 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1825 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 103,44. In der Folge notiert EUR-JPY bei 123,01. EUR-CHF oszilliert bei 1,0694.
Am Freitag legte die Risikofreude an den Märkten eine Verschnaufpause (gemessen am Aktienmarkt) ein. Mit der medialen Ausrufung Bidens als 46. Präsident kommt die Risikofreude in Asien und im frühen europäischen Geschäft zurück. Sie ist auch getragen von positiven Datensätzen rund um den Globus. Positiv stach einmal mehr China hervor. Die Exporte stiegen per Oktober im Jahresvergleich um 11,4 %. Chinas Wirtschaft läuft rund.
Biden wahrscheinlich 46. Präsident der USA
Nach einer bemerkenswerten Hängepartie bei den Auszählungen in diversen Bundesstaaten hat sich Joe Biden gemäß der aktuellen Auszählungsergebnisse bei der US-Präsidentschaftswahl den Sieg über Amtsinhaber Trump gesichert. Der Kandidat der Demokraten setzte sich nach Angaben mehrerer Medien im Bundesstaat Pennsylvania durch und sicherte sich damit eine Mehrheit von mehr als 270 Wahlmännern im Electoral College, das den Präsidenten wählt.
Laut Biden müsse die erste Aufgabe sein, die Coronavirus-Pandemie zu bekämpfen. Dazu würde er heute ein Expertengremium zusammenstellen. Auch versprach er, den wirtschaftlichen Wohlstand wiederherzustellen, die Gesundheitsversorgung zu sichern und Rassismus zu bekämpfen. Damit fokussierte er sich auf drängende Themen aus innenpolitischer Sicht. Es sind aber tendenziell Allgemeinplätze. Zum jetzigen Zeitpunkt darf man nicht mehr erwarten. Seine Statements weisen die Richtung seiner wahrscheinlichen Präsidentschaft in der Innenpolitik.
Nahezu weltweit wird das Ergebnis der Wahl Bidens begrüßt, weil damit die unberechenbare Politik der Disruption gegen Partner, Feinde und vermeintliche Feinde voraussichtlich beendet ist. Dabei dominiert weltweit das Bewusstsein, dass sich die Positionen der USA nicht grundsätzlich ändern werden.
Der Ton und die Vorgehensweise werden zu großen Teilen jedoch zumindest in der Außenwahrnehmung zivilisierter und eher dem Kodex der internationalen Diplomatie entsprechen.
Auch dürfte die Unterminierung der internationalen Institutionen mit einer Präsidentschaft Bidens ein Ende haben. Die Reformnotwendigkeit so mancher Institution wird dann voraussichtlich durch Druck von innen seitens der USA forciert. Das wäre konstruktiv, nicht destruktiv nach der Machart der Politik Trumps.
Das Risiko, dass die voraussichtlich neue US-Regierung wie unter Clinton, Bush und Obama das nicht mit internationalem Recht konforme Mittel des „Regime-Change“ wiederbeleben, ist ausgeprägt. Jetzt hat genau dieses Establishment, dass für diese Politik in den vergangenen zwei Dekaden verantwortlich zeichnete, ohne dafür jemals zur Rechenschaft gezogen zu werden (hohe Zahl an Todesfällen unschuldiger Personen, Perspektivlosigkeit vor Ort, Folge Migrationsdruck zu Lasten EU) die Macht.
Noch-Präsident Trump ist weiter nicht bereit, die Wahlniederlage einzugestehen. Es wird diverse Klagen geben. Trump sieht Wahlbetrug.
Das sieht die OSZE anders. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) stellte fest, dass es bei der US-Wahl keine größeren Vorfälle gegeben hätte. Man hätte vereinzelte Fehler und Mängel, aber keine Manipulationen festgestellt. Es gebe keine Verfälschungen oder gar Betrug.
In der Tat gab es Vorfälle in nicht unerheblicher Zahl. Ob die Schlussfolgerung der OSZE Bestand haben wird, wird in US-Gerichten geklärt werden. Eine Portion Skepsis ob der Position der OSZE ist hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Daten/Nachrichten angebracht.
Fazit:
Mit einer Wahrscheinlichkeit von circa 90 % ist Joe Biden der 46. Präsident der USA. Das Aufatmen in der Welt ist laut vernehmbar. Das gesellschaftspolitische Problem in den USA ist jedoch nicht geheilt. Wir wünschen der zukünftigen US-Regierung Erfolg, die innenpolitischen Brandherde in den Griff zu bekommen. Wir hoffen, dass die US-Verfassungsbrüche weniger werden und der größte Teil der Welt hofft darauf, dass die zukünftige US-Politik auf ultimative Mittel der Politik verzichtet.
Diesbezüglich darf ich auf ein Interview von Henry Kissinger zur aktuellen Wahl verweisen. Auch wenn Kissinger mittlerweile 97 Jahre alt ist, spielt er immer noch eine nicht unbedeutende Rolle als Berater in der Außenpolitik. Sein Intellekt ist weiter messerscharf. Das Interview ist auf welt.de auf Englisch frei verfügbar:
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden
Die seit Freitag veröffentlichten Wirtschaftsdaten lieferten nahezu durchgängig positive Tendenzen oder sogar positive Überraschungswerte. Weiter sticht Fernost in dieser Phalanx positiv hervor, allen voran China.
China: China Läuft - starke Exportdaten!
Per Oktober legten die Exporte im Jahresvergleich um 11,4 % (Prognose 9,0 %) nach zuvor 9,9 % zu. Importe stiegen um 4,7 % (Prognose 9,5 %) nach zuvor 13,2 %. Der Handelsbilanzüberschuss stellte sich auf 58,33 (Prognose 46,0) nach zuvor 37,0 Mrd. USD.
Eurozone: Daten grundsätzlich positiv
Die deutsche Handelsbilanz wies per September einen Überschuss in Höhe von 17,8 (Prognose 15,8) nach zuvor 15,4 Mrd. Euro aus. Exporte stiegen im Monatsvergleich um 2,3 % (Prognose 2,0 %) nach zuvor 2,9 % (revidiert von 2,4 %), während Importe um 0,1 % sanken (Prognose +2,1 %) nach zuvor +5,8 %. Der Leistungsbilanzüberschuss stellte sich per September auf 26,3 Mrd. nach zuvor 16,5 Mrd. Euro.
In Frankreich nahm die Beschäftigung im 3. Quartal 2020 im um 1,8 % zu, nachdem es im Vorquartal einen Rückgang um 0,9 % gab (1. Quartal 2020 -2,0 %).
In Spanien sank die Industrieproduktion per September im Jahresvergleich um 3,4 % (Prognose -3,8 %) nach zuvor -5,7 %.
In Italien stieg der Einzelhandelsumsatz im Jahresvergleich um 1,3 % nach zuvor 1,0 % (revidiert von 0,8 %).
USA: Gute Arbeitsmarktdaten in Gesamtbetrachtung
Die Arbeitslosenquote U-1 sank per Oktober von zuvor 7,9 % auf 6,9 % (Prognose 7,7 %). Die Arbeitslosenquote U-6, die in der Grundtendenz eine Vergleichbarkeit zur Quote der Eurozone erlaubt, fiel per Oktober von zuvor 12,8 % auf 12,1 %. Die Beschäftigung außerhalb des Agrarsektors (Nonfarm Payrolls) stieg um 638.000 (Prognose 600.000) nach zuvor 672.000 (revidiert von 661.000). Die Partizipationsrate stellte sich auf 61,7 % nach zuvor 61.4 %.
Die wöchentliche Arbeitszeit lag bei 34,8 (Prognose 34,7) nach zuvor 34,8 Stunden (revidiert von 34,7). Die durchschnittlichen Löhne verzeichneten einen Anstieg um 0,1 % (Prognose 0,2 %) nach zuvor 0,0 % (revidiert von 0,1 %). Im Jahresvergleich ergab sich eine Zunahme um 4,5 % (Prognose 4,6 %) nach zuvor 4,6 % (revidiert von 4,7 %). Im Großhandel nahmen die Lagerbestände per September im Monatsvergleich um 0,4 % (Prognose -0,1 %) nach zuvor -0,1 % zu. Der Absatz stieg um 0,1 % (Prognose 1,0 %) nach zuvor 1,2 % (revidiert von 1,4 %).
Die Verbraucherkredite legten per September um 16,21 Mrd. USD zu (Prognose 9,00 Mrd. USD). Der Vormonatswert wurde von -7,22 auf -6,93 Mrd. USD revidiert.
Japan: Positive Datensätze
Der Reuters Tankan Index für das Verarbeitende Gewerbe stieg per November von-26 auf -13 Zähler, während der Index für den Dienstleistungssektor eine Zunahme von -16 auf -13 Punkte verzeichnete. Der Index japanischer Frühindikatoren legte per September um 4,4 nach zuvor 1,8 Zählern (revidiert von 1,7) zu, während der Lageindex einen Anstieg um 1,4 nach zuvor 1,0 (revidiert von 1,1) Punkten verzeichnete.
Russland: Verbraucherpreise wie erwartet
Die Verbraucherpreise legten per Oktober im Monatsvergleich um 0,4 % (Prognose 0,4 %) nach zuvor -0,1 % zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 4,0 % (Prognose 4,0 %) nach zuvor 3,7 %.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.1580 - 1.1610 negiert den positiven Bias
Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!
Kommentare
Dem kann man sich nur anschließen. Herr Hellmeyer zeichnet, wie immer, ein unaufgeregtes, realistisches Bild der Gesamtsituation.
Vor 20 Jahren ist das alles schonmal passiert. Die Medien riefen Al Gore zum Präsidenten aus, am Ende entschied der Oberste Gerichtshof zugunsten von George W. Bush.
Die Medien haben keinerlei Autorität über den Ausgang einer Wahl zu entscheiden, dies können nur die Wahlmänner und Richter.
Da das Ergebnis in den sog. Swing States sehr knapp war, wird es eine Nachzählung geben!
Georgia: 132.000 Stimmzettel wurden gestern Abend im Landkreis Fulton nach Angaben als vermeintlich ungültig eingestuft. Für Trump würde dies einen eindeutigen Sieg in Georgia bedeuten, wo er bisher noch mit 10.000 Stimmen von "Sieger" Joe Biden entfernt zu sein schien.
Fazit: Mal abwarten was da noch nachkommt!
ich schliesse mich an. Sehe Biden aktuell noch weit entfernt vom Oval Office.
Verfolgt man das geschehen in den USA etwas abseits den Berichten der Mainstream-Medien,
lässt sich erkennen dass sich Trump Anhänger massiv betrogen fühlen und aktuell nicht vorhaben das aktuelle Ergebnis so zu akzeptieren. Das sind mindestens 70 Millionen Menschen, zum Teil schwer
bewaffnet und zu allem bereit. Samstag Million MAGA March in Wash.-D.C. .
Zudem ist es m.E. auch nicht ganz ausgeschlossen dass wirklich massiv betrogen wurde!
Aktuell max. 50% Biden vs 50% Trump.
Egal, ob man auf Polter-Trump steht oder nicht, er hat geliefert, es gab eine regelrechte Jobexplosion,
auch wenn die Vasallen-Medien wie in Grünschwurbel-Deutschland das anders sehen.
Der Amerikaner auf der Straße schert sich zum Glück einen Dreck über die Meinung unserer arroganten
Klebers, Miosgas und wie sie alle heißen. Jene die noch nie in ihrem Leben wirklich gearbeitet haben.
Trump war der Präsident ohne Krieg, was man vom Friedensnobelpreisträger Obama nicht sagen kann.
Mit den Demokraten werden wieder überall auf der Welt die Kriegsherde zunehmen, mit ihnen die Flüchtlinge, die wir dann statt der USA aufnehmen sollen und das Erstarken des IS,
weil dieser steht nunmal auf der Gehaltsliste des US-Geheimdienstes und den Saudis.
(Ansonsten müßten sie ja mit Mistgabeln kämpfen, da Waffen viel Geld kosten?!)
Klar ist auch, Biden ist eine Mogelpackung ohne Rückgaberecht, da jetzt schon klar ist,
dass die Präsidentin kamala Harris heißt.
Sie hat auch schon Dreck am Stecken, weil Korruptionsvorwürfe im Raum stehen.
Merkel fing ja schon mal a priori an, Richtung USA rektal vorzufühlen, zwecks schnellem Hineinkriechen.
Sollte Trump gewinnen, können sich die Staaten die sich vorschnell aus dem Fenster gelehnt haben und Biden euphorisch gratulierten warm anziehen, denn Trump wird dies nicht verzeihen.
Dass es Wahlbetrug gab, scheint jetzt auch die US Presse zaghaft zugeben zu wollen. So oder so, ich sehe die Zukunft der Europäer auch außenpolitisch noch stärker geschwächt, innenpolitisch wird nach Corona das schmerzliche Erwachen mit Schmerzmitteln, egal welcher Stärke, heftig werden.
Denn die besten Mittel zur Linderung wären anständige, mit Verstand ausgestattete Politiker, die Realitäten nicht mit kognitiver Dissonanz ausblenden. Die sind jedoch weder in D noch in weiten Teilen der nicht gewählten "Abgeschobenen" des Europaparlamentes/ "Scharlartane der Europaregierung", noch in Regierungen der meisten europäischen Mitgliedsländer zu sehen, geschweige denn zu erahnen.
Der europäische Eintopf, in den wahllos alle Kulturen, Ethnien, Religionen, Bildungsunterschiede, Ideologien
und Resortiments vergangener Zeiten mit Gewalt und in kürzester Zeit ohne Sinn und Verstand zusammengerührt wurde, wird zu Brechdurchfällen übelster Art führen. Leider kann man durch diese, oftmals als harmlos bezeichnete Krankheit sterben. Wann begreift der Mensch, dass Hoffnung allein kein Allheilmittel ist und zwingende Beleitmassnahmen notwendig sind um Heilung zu erreichen?
herzlichen Dank für Ihre rationalen Lageberichte und insbesondere für die 90% Wahrscheinlichkeit.
Es ist wirklich exakt so eingetroffen, wie der geschätzten Politikexperte Paul Roberts in diesem Artikel (https://www.cashkurs.com/wirtschaftsfacts/beitrag/paul-craig-roberts-hat-amerika-eine-zukunft/) voraussagte. Die linksliberalen Mainstream-Medien versuchen mit allen perfiden Brainwashingmethoden, die vom linksliberalen Establishment platzierte Marionette John Biden zum Präsidenten zu erheben und Fakten zu schaffen. Beruhigend, daß Putin dem zukünftigen Präsidenten in Anbetracht des hauchdünnen Wahlergebnisses erst nach Auszählung aller Stimmen gratulieren möchte.
Mit freundlichen Grüßen
Das hat für mich mehr Aussagekraft als 7 Tage volle Dröhnung "Biden ist Präsident"; von CNN - MSNBC über ABC bis hin zu BILD und das ganze GEZ-Gesindel . Das Ausmaß an Manipulation, Zensur sowie Verbreitung von Falschinformation in Mainstream-Media ist aktuell nicht mehr tragbar.
in Ihrem Fazit schreiben Sie vom lauten Aufatmen in der Welt, ich kann das aus meinem Umfeld nur bestätigen. Es stimmt mich jedoch nachdenklich, daß nicht eine ach so erleichterte Person dabei war, die einen freien Journalisten oder Sender namentlich benennen konnte. Alle fühlten sich bei meiner Frage von ARD, ZDF & Co. frei und bestens informiert. Die wenigen unter meinen Bekannten, die nicht in dieses Horn tröten, kennen hingegen auch ein Reihe alternativer Informationsquellen. Diese wechselseitige Beziehung ist übrigens bei allen wegbereitenden Themen wie: Corona, CO2, Populationsanpssung, 9/11...... annähernd deckungsgleich.
Von Präsident Trump erwarte ich keine zukunftsweisende Systemumstellung, gehe aber von einem ambitionierten " Weiter so" aus, was den großen Crash noch ein Weilchen in Richtung Zukunft schieben könnte.
Um eine ganz andere Dimension handelt es sich aber beim "Great Reset", hier erwarte ich von
Kamala Harris selbstredend keine Zuwiderhandlung, vielmehr wäre sie die konfigurierte Erfüllungsgehilfin einer epochalen Veränderung.
Mein Rat an alle Verschwörungsverteidiger ist, sich vielleicht doch einmal zu erkundigen, was freien Journalismus ausmacht.
wir leben in Zeiten von massiven Umbrüchen. Die koordinierten Kräfte des so genannten Establishments sind bemerkenswert und treffen auf Kräfte, die weniger koordiniert sind (auch weniger Finanzpotenz).
Ich habe 2007 in "Endlich Klartext" im Vorwort und Nachwort gewarnt, dass wir zuerst die freien Märkte verlieren werden und dann die Demokratie.
Wer die letzten 13 Jahre Revue passieren lässt, kann sich dem statement von 2007 vielleicht anschließen.
LG
Folker Hellmeyer
Von welchem Wahlbetrug lamentieren Sie da? Bitte Butter bei die Fische! Und ja, Cashkurs, bitte immer eine kritische Haltung bewahren und das am besten nach allen Seiten.
Wer Kritik und Widerspruch zu Hass und Hetze umdeutet legt Feuer. Das sind Methoden aus den dunklen Epochen unserer Historie.
Was nun den Wahlbetrug in den USA angeht, erwarten Sie das Ergebnis schon vorm Prozess. Wie bereits oben von mir angedeutet, gibt es hierzu bei den freien Medien jede Menge Informationen. Belege, die auch vor Gericht standhalten, werden derweil zusammengetragen. Warum beschreiben Sie das legitime Einklagen auf Berichtigung der Wahlergebnisse als "erschleichen"?
Es muß doch auch in Ihrem Interesse sein einen möglichen Wahlbetrug aufzudecken.