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Bei meinen Interviews werde ich mich bemühen, möglichst alle ihre Fragen und Meinungen beim Interview mit den jeweiligen Gesprächspartner zu diskutieren und darauf zu achten, dass Ihre Fragen möglichst präzise und vollständig beantwortet werden.

 

Thomas Mayer im Gespräch mit Helmut Reinhardt am 10.11.2014

 

Thomas Mayer (* 3. Januar 1954) ist ein deutscher Volkswirt, der vor allem als Nachfolger von Norbert Walter im Rahmen seiner Tätigkeit als Chefvolkswirt der Deutschen Bank einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde. In der Zeit von Januar 2010 bis Mai 2012 leitete er die Deutsche Bank Research, die für die volkswirtschaftliche Analyse innerhalb der Deutsche Bank Gruppe verantwortlich zeichnet. Sie analysiert Trends an den Finanzmärkten, in Wirtschaft und Gesellschaft und sieht sich nicht nur als Dienstleister für Deutsche-Bank-Kunden, sondern auch als Impulsgeber für öffentliche Diskussionen in Hinblick auf  ökonomische, finanzpolitische, arbeitsmarkt- und sozialpolitische Fragestellungen.

 

Genau in diese Richtung zielt auch das soeben erschienene Buch von Thomas Mayer „Die neue Ordnung des Geldes – Warum wir eine Geldreform brauchen“.

Kritik am bestehenden Schuldgeldsystem

 

Thomas Mayer kritisiert hier die seiner Ansicht nach zu leichtfertige Kreditvergabe durch Banken und die Unterstützung dieser Praxis durch die Zentralbanken. Er glaubt, dass es an der Zeit ist eine neue Geldordnung zu schaffen, in der die Geldmenge strikt begrenzt wird. Zudem fordert er eine Insolvenzordnung für alle Banken, einschließlich der sogenannten „systemrelevanten“. Das Prinzip des „too big to fail“ ist in seinen Augen nicht mit einer freien Marktwirtschaft vereinbar.

 

In seinem Buch hofft Thomas Mayer zudem, dass es nicht zu einem völligen Zusammenbruch des heutigen Geldsystems kommt. Vielmehr glaubt er daran, dass es möglich sei unser Geldsystem evolutorisch weiterzuentwickeln. Hierbei fordert er ein sogenanntes Aktivgeld, dass allein durch Zentralbanken geschaffen werden kann. Das derzeitige Passivgeld, welches vornehmlich durch Kreditvergabe von Geschäfts- und Zentralbanken geschaffen wird, lehnt er ab.

 

Herr Mayer schlägt somit eine Variante des Vollgeldsystems vor, dass sich auch mit dem Gedankengut der österreichischen Schule vereinbaren lässt. Allerdings hält er eine Kopplung der Geldmenge z.B. an Edelmetalle für nicht notwendig. Vielmehr unterstreicht er, dass Aktivgeld heutzutage nicht mehr dinglich oder materiell  unterlegt sein muss ohne eine Verbindlichkeit zu repräsentieren. 

 

Fazit

 

Ohne Zweifel ist Thomas Mayer einer der führenden Experten und Kenner der bestehenden Geldordnung. Man darf es ihm hoch anrechnen, dass er mit seinem Buch den Elfenbeinturm der Wirtschaftswissenschaften verlassen hat und sich gegen bestehende Mainstreammeinungen stellt, die die Problematik des derzeitigen Fiat-Money-Systems nicht erkennen oder sehen wollen. Ich freue mich schon heute sehr auf das Interview und natürlich auch auf Ihre hoffentlich zahlreichen Leserfragen.

 

Für die Einsendung benutzen Sie bitte die Kommentarfunktion oder besser folgende E-Mail-Adresse: interviewfragen(at)cashkurs(dot)com

 

Herzlichst Ihr

Helmut Reinhardt

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