Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,2123 (06:07 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,2119 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 104,81. In der Folge notiert EUR-JPY bei 127,05. EUR-CHF oszilliert bei 1,0795.

Die Finanzmärkte mäandern weiter auf bekannten Niveaus. Aktienmärkte erleiden in der Golden Week Momentum-Verluste. Edelmetalle stehen unter mildem Druck. Der USD bewegt sich gegenüber Hauptwährungen unauffällig.

CBO: Sorry, der Gesamthaushalt war, ist und wird prekärer sein!

Das US-Staatsdefizit wird laut CBO (Haushaltsbüro des US-Kongresses) im Haushaltsjahr 2021 erneut hoch ausfallen. Es heißt, das Defizit der Bundesregierung würde knapp 2,3 Billionen USD betragen. Im Vorjahr waren es circa 3,1 Billionen USD. In der aktuellen Prognose ist das Corona-Hilfspaket im Volumen von 1,9 Billionen USD nicht enthalten.

Ich weise darauf hin, dass das CBO hier nur einen Teil des Haushaltsdefizits thematisiert. 2020 lag die Neuverschuldung der öffentlichen Hand laut US-Treasury bei 4.546,4 Mrd. USD. In der Gesamtbetrachtung wird es 2021 mit dem Hilfspaket dramatischer als derzeit erwartet. Die Lage war, ist und bleibt prekär!

EU-Kommission aktualisiert Prognosen

Angesichts der Lockdowns und der Impfprobleme senkte die EU-Kommission die Wachstumsprognosen für das Jahr 2021. Die konjunkturelle Erholung verzögere sich. Die EU-Kommission erwartet, dass die Wirtschaft der Eurozone im 1. Quartal 2021 schrumpft. Im Frühjahr würde sie anspringen, um dann im Sommer Schwung aufnehmen. Diese Bewertung ist meines Erachtens realistisch.

In der neuen Winterprognose senkte die EU-Kommission die BIP-Prognosen für 2021 und erwartet für 2022 ein höheres Wachstum als in der Herbstprognose unterstellt. Per 2021 soll sich das BIP-Wachstum in der Eurozone auf 3,8 % stellen (zuvor 4,2 %). 2022 erwartet die Kommission ein Wachstum in Höhe von 3,8 % (zuvor 3,0 %). Ergo erhöhte die Kommission die BIP-Prognose für den Zweijahreszeitraum um beachtliche 0,4 %.

Weitere Zahlen für einzelne Länder der Eurozone:

© SOLVECON-INVEST, Daten EU-Kommission

Als Fazit lässt sich ziehen, dass die Perspektiven vielversprechend sind. Es gilt auch zu konstatieren, dass Deutschland prozentual nicht das Zugpferd sein wird.

Liegt das auch daran, dass politische Kräfte im Inland an den tragenden Säulen unserer Wirtschaft sägen? Beispielsweise würde der verstärkte Einsatz der derzeitigen Dieseltechnologie, in der Deutschland Technologieführer ist, faktisch auf Sicht einer Generation einen substanziellen Teil der Lösung des CO2/Feinstaub/Ultrafeinstaub-Problems liefern. Der Eindruck einer ideologischen Vorfestlegung drängt sich auf. Haben Ideologien Deutschland jemals genutzt oder immer nur brachial geschadet?

US-Aufsicht: GameStop-Untersuchung - Klartext!

US-Behörden untersuchen, ob Marktmanipulationen zu der Aktienrally bei dem Videospielehändler GameStop und bei der Kinokette AMC geführt hätten (Quelle: Wallstreet Journal). Das Justizministerium und der Staatsanwalt von San Francisco hätten Informationen von Brokern angefordert. Zudem habe die US-Derivateaufsicht CFTC eine Untersuchung eröffnet, ob ein Fehlverhalten bei Handel mit Silber-Futures vorgelegen habe. So weit, so gut!

Es ist völlig unverständlich, dass die Aufsicht in den USA seit mehr als 20 Jahren die Manipulation an den Edelmetallmärkten weniger als ansatzweise halbherzig verfolgt. Es ist nahezu absurd, dass jetzt die mögliche Aufwärtsmanipulation Silbers stehenden Fußes mit Verve untersucht wird, während die massiven und regelmäßig wiederkehrenden Abwärtsmanipulationen kaum verfolgt und bestraft wurden.

Wie bei MBS und anderen Themen drängt sich bei dem Thema US-Aufsicht bezüglich der Protektion von US-Interessen und/oder von US-Establishment-Interessen (Finanzsektor ein Teil davon) ein fader Beigeschmack auf. Was sagt das über den US-Rechtsstaatsstatus aus? Diplomatischer ließ sich das nicht ausdrücken.

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Athen setzt positiven Akzent

In Griechenland sank die Arbeitslosenquote per November von zuvor 16,4 % (revidiert von 16,7 %) auf 16,2 %.

USA: Erwartungen verfehlt

Die Arbeitslosenerstanträge sanken in der Berichtswoche per 6. Februar 2021 von zuvor 812.000 (revidiert von 779.000) auf 793.000 (Prognose 757.000).

Russland: Starke Handelsbilanz

Die Handelsbilanz wies per Berichtsmonat Dezember einen Überschuss in Höhe von 10,56 Mrd. USD nach zuvor 7,08 Mrd. USD aus. Die Devisenreserven fielen in der Berichtswoche per 5. Februar 2021 insignifikant von zuvor 589,5 Mrd. USD auf 586,1 Mrd. USD.

Mexiko: Zinssenkung

Die Zentralbank hat unerwartet den Leitzins von zuvor 4,25 % auf 4,00 % auf das niedrigste Niveau seit Mai 2016 gesenkt.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Positionierung EUR/USD favorisiert. Ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.2200 - 1.1910 eröffnet neue Opportunitäten.

Viel Erfolg!

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