Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0679 (05:40 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0651 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 129,61. In der Folge notiert EUR-JPY bei 138,41. EUR-CHF oszilliert bei 0,9861.

Finanzmarkt: Freundlicher Jahresauftakt

Der Finanzmarkt zeigte sich am ersten Tag des Jahres gegenüber Risikoaktiva aufgeschlossen. In den letzten Wochen des alten Jahres dominierte eine merkliche Sensitivität gegenüber den deutlich erhöhten Kapitalmarktzinsen, die Risikobereitschaft reduzierte. Diese Sensitivität besteht fort. Mit der Entspannung an den Kapitalmärkten am gestrigen Tag ergab sich Aufwärtspotential an den Aktienmärkten.

An den Kapitalmärkten kam es zu einem Rückgang der Renditen. Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert aktuell mit 2,43 % (Vortag 2,58 %), die 10-jährige US-Staatsanleihe mit 3,84 % (Vortag 3,88 %).

Der EUR hat gegenüber dem USD unwesentlich an Boden eingebüßt. Anders verhielt sich das bei dem JPY. Hier verlor der USD deutlicher an Boden und notiert aktuell unter der Marke von 130 JPY auf den niedrigsten Niveaus seit Juni 2022.

Die edlen Metalle konnten gestern an Boden gewinnen. Gold markierte mit in der Spitze 1842 USD pro Unze die höchsten Niveaus seit Juni 2022. Silber gewann an Boden und notiert solide oberhalb der Marke von 24 USD pro Unze.

Deutschland: Rekordstand bei Zahl der Erwerbstätigen

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist im vergangenen Jahr laut Statistischem Bundesamt auf ein Rekordniveau in Höhe von 45,6 Millionen gestiegen. Das entsprach einer Zunahme um 589.000 Erwerbstätige oder 1,3 % im Jahresvergleich. Der bisherige Höchststand wurde 2019 mit 45,3 Millionen Erwerbstätigen markiert.

Kommentar: Zunächst erfreuen wir uns an den Daten. Diese Entwicklung ist im historischen Kontext hinsichtlich der Konjunkturschwäche bemerkenswert. Sie ist jedoch maßgeblich Ausdruck der massiven Subventionspolitik in der Corona- als auch jetzt in der Energiekrise (zusammen circa eine Billion EUR), da durch die Staatshilfen Insolvenzen in erheblicher Höhe abgewendet wurden. Nicht endogene Stärke, sondern Staatssubvention ist entscheidender Faktor.

Professor Sinn übt Kritik

Professor Sinn warf den Grünen vor, die wahren Kosten der Energiewende zu verschleiern. Von grüner Seite würde ein Narrativ verbreitet, das falscher kaum sein könne und unehrlich sei. Man würde durch die Nutzung grüner Energie nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und dem Klima helfen als auch für billigere Energie zu sorgen. Indem wir teurere Energien durch das Verbot der billigeren Alternativen erzwingen, würden wir die Industrie dezimieren und massive Wohlstandseinbußen hinnehmen müssen.

Kommentar: Professor Sinn ist zuzustimmen. Fraglos ist die grüne Transition das richtige Ziel. Es geht aber um die Frage der Umsetzung. Wenn wir die Wirtschaft an die Wand fahren, werden wir kaum die Mittel für die grüne Transition aufbringen können. Das UK liefert bereits ein Beispiel. Wegen der Krise wird wieder stark mit Holz geheizt.

Die handwerklichen Fehler in der Umsetzung sowohl in der Vergangenheit unter der Kanzlerin Merkel als auch aktuell sind Ausdruck sowohl einer ideologischen als auch in Teilen populistischen Politik (Atomausstieg Merkel), in der Narrative (medial forciert) die notwendige Faktenorientierung unterminieren. Gefragt ist Pragmatismus. Deutschlands Politik, sofern sie pragmatisch geprägt war, war ein Segen für das Land und die Welt. Immer wenn Deutschland sich ideologisch zeigte, war das Resultat was?

OECD: Frühindikatoren per November schwächer

Per November sank der Index der Frühindikatoren der OECD weiter von zuvor 98,4 auf 98,3 Punkte und markierte den niedrigsten Indexwert seit 2020. Ein Indexwert unterhalb von 100 Punkten signalisiert eine unterdurchschnittliche Konjunkturentwicklung. Der Blick auf nachfolgenden Chart der OECD verdeutlicht, dass nur in der akuten Corona-Krise (administrierte Rezession wegen „Wirtschaftsverbot“) in den letzten 14 Jahren niedrigere Niveaus markiert wurden. Das hier erkennbare Warnsignal, das kausal mit der Ukraine-Krise korreliert ist, sollte nicht ignoriert werden.

 

 

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

China: Leichte Divergenz zwischen PMIs von NBS und Caixin

Der von Caixin ermittelte PMI für das Verarbeitende Gewerbe stellte sich per Dezember auf 49,0 (Prognose 48,8) nach zuvor 49,4 Zählern und zeigte damit eine leichte Divergenz zu dem Pendant des staatlichen NBS (47,0 Punkte).

Eurozone: Einkaufsmanagerindices besser im Monatsvergleich

Einkaufsmanagerindices (PMI) des Verarbeitenden Gewerbes per Dezember:

Eurozone:47,8 nach zuvor 47,1
Niederlande:48,6 nach zuvor 46,0 Punkten
Spanien:46,4 nach zuvor 45,7
Italien:48,5 nach zuvor48,4
Frankreich:49,2 nach zuvor 48,9
Deutschland:47,1 nach zuvor 46,2

 

In Portugal verharrte der Geschäftsklimaindex per Dezember bei 1,20 Punkten. Der Index des Verbrauchervertrauens stellte sich per Dezember auf -38,10 nach zuvor -37,7 Zähler.

Ungarn: Verarbeitendes Gewerbe legt dynamisch zu

Der PMI für das Verarbeitende Gewerbe schoss per Dezember von zuvor 56,0 (revidiert von 54,7) auf 63,1 Punkte in die Höhe.

Global: Diverse PMIs des Verarbeitenden Gewerbes per Dezember:

Brasilien:44,2 nach zuvor 44,3 Punkten
Mexiko:51,3 nach zuvor 50,6 Punkten
Australien:50,2 nach zuvor 50,4 Punkten
Malaysia:47,8 nach zuvor 47,9 Punkten
Philippinen:53,1 nach zuvor 52,7 Punkten
Vietnam:46,4 nach zuvor 47,4 Punkten
Taiwan:44,6 nach zuvor 41,6 Punkten
Saudi-Arabien:56,9 nach zuvor 58,5 Punkten

 

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das bei dem Währungspaar EUR/USD eine neutrale Haltung favorisiert.

Viel Erfolg

 

Beitrag senden

Drucken mit Kommentaren?



href="javascript:print();"