Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1799 (07:27 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1727 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109.77. In der Folge notiert EUR-JPY bei 129.53. EUR-CHF oszilliert bei 1.1625.

Am Wochenende gab es den Versuch, eine erfolgreiche G-7 Veranstaltung abzuhalten. Dieser Versuch endete in einem Eklat.

Eric Schweitzer, Präsident des DIHK, beschreibt die aktuelle Konstellation treffend: „aus America first“ scheint leider immer mehr „America alone“ zu werden. Wir stimmen Herrn Schweitzer zu. Wir stellen aber auch fest, dass „America first“ schon lange vor Trump etabliert war (z.B. Druck auf Europa in der Regime-Change Politik). Die nach außen getragene Form der US-Politik unter Trump ist der Katalysator für „America alone“.

Übrig blieb eine G-6 Veranstaltung, da das geplante G-7 Kommuniqué von den G-6 übernommen wurde. Das Problem von G-6 ist jedoch, dass diese Länder für eine überschaubare Größe von knapp 20% des Welt-BIP stehen.

Fakt ist, dass der so genannte „Westen“ nicht mehr homogen nach außen agiert.

Das Ausscheren der USA zwingt damit den Rest der Veranstaltung in eine neue Rolle im Außenauftritt, die die eigenen Interessen schützt und fördert. Das ist gut. Ob die USA mit 15% Anteil an der Weltwirtschaft (fallende Tendenz) ohne G-6 ihre Agenda wie in der Vergangenheit durchsetzen können, ist offen. Das kann bezüglich des Weltfriedens durchaus positiv sein.

Hinsichtlich der Rolle, die der „Westen“ global vor diesem Hintergrund spielen kann, ergab sich am Wochenende ein einschneidender faktischer Machtverlust.

In dem westlichen Hang, sich maßgeblich mit sich selbst zu beschäftigen, wird hier heute ein Kontrapunkt gesetzt, denn am Wochenende fand auch ein Treffen der Organisation der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in China statt, das von Harmonie geprägt war. Dieser Zusammenschluss ist weitaus potenter als G-6 oder die USA. Werfen wir einen Blick auf die Teilnehmer und Interessenten. An letzterer Gruppe lässt sich die Attraktivität dieser Struktur ablesen und erkennen.

Auf diesem Treffen sagte Präsident Xi Jinping: „Wir weisen eine eigennützige, kurzsichtige, abgeschottete, begrenzt e Politik zurück. Wir erhalten die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) aufrecht , wir unterstützen ein multilaterales Handelssystem und die Bildung einer offenen Weltwirtschaft. Wir müssen das Denken aus der Zeit des Kalten Krieges und die Konfrontation von Gruppen ablegen, wir verwahren uns gegen Handlungen, durch die die eigene absolute Sicherheit auf Kosten der Sicherheit anderer Länder erlangt werden soll."

Diese Worte passen grundsätzlich zum G-6 Kommuniqué. Hier könnte zusammenwachsen, was wirtschaftlich sinnvoll und kompatibel ist. Über di e gemeinschaftlichen wirtschaftlichen Interessen, lässt sich Friedenspolitik und kultureller Austausch besser realisieren, als durch Konfrontation und Regime- Change, ist der Autor dieser Zeilen überzeugt.

Xi äußerte sich, nachdem Trump nach dem G7-Gipfel für einen Eklat gesorgt und die Zustimmung der USA zum bereits gemeinsamen Kommuniqué zurückgezogen hatte. In der Abschlusserklärung der G-7 hieß es, die Teilnehmer seien sich einig in der Notwendigkeit eines freien, fairen Handels zum gegenseitigen Nutzen. Auch dem Protektionismus wurde der Kampf angesagt.

Welche Veranstaltung ist bedeutender? G-6 oder SCO - Wie wärs mit G-6 und SCO - das hätte Verstand und Kraft und eine Seidenstraße (…)!

Bezüglich der USA bieten wir nachfolgenden Chart an.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Konsum mit knapp 70% des US-BIP korreliert ist. Hier wird eine klare Aussage bezüglich der Qualität der Nachhaltigkeit des US- Wirtschaftsmodells geliefert. Es ist keine gute Aussage.

US Treasury: Öffentliche Neuverschuldung vom 1.1.2018 bis 7. Juni 2018 bei 607 Mrd. USD oder in annualisierter Form bei einem Pfad von knapp 7% des BIP!

Ergo ist die Außenpolitik der USA Ausdruck von struktureller wirtschaftlicher Stärke oder Schwäche?

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den EUR gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.1490 - 20 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!

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