Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1352 (06:28 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1333 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 104,95 In der Folge notiert EUR-JPY bei 119,17. EUR-CHF oszilliert bei 1,0634.

Der IWF stellt im Kampf gegen die Coronavirus-Krise Hilfen für betroffene ärmere Länder oder Schwellenländer in Höhe von bis zu 50 Mrd. USD bereit. Laut IWF müsse es eine abgestimmte Antwort auf die globale Epidemie geben, um schwächeren Ländern zu helfen. Wir begrüßen diesen Ansatz.

Laut Analyse des IWF führe die Krise sowohl beim Angebot von Unternehmen als auch bei der Nachfrage der Konsumenten für Ausfälle. Bei der Nachfrage scheine das schlimmer zu sein als in der Weltwirtschaftskrise von 2008/09.

Der Vergleich ist ambitioniert. Die Krise 2008/2009 hatte endogene Wurzeln systemischer Natur. Aktuell geht es um einen exogenen Faktor. Die aktuellen Nachrichten aus China belegen, dass dieser Einbruch kurz ausfallen kann und dann Nachholeffekte für ein völlig anderes Szenario sorgen können als 2008/2009!

Die großen Notenbanken sollten laut IWF für ausreichend Liquidität sorgen. Kredite an kleinere und mittelgroße Firmen dürften nicht abreißen. Zinssenkungen und Wertpapierkäufe durch die Notenbanken könnten an den Finanzmärkten für Vertrauen sorgen. Korrekt, es geht um das Ziel, gesunde Strukturen zu erhalten.

Neben den Maßnahmen des IWF werden global weitere Programme aufgesetzt, um diese Ziele zu erreichen. So hat Präsident Trump ein Hilfspaket angekündigt, um die US-Wirtschaft vor den Folgen der Coronavirus-Epidemie abzuschirmen. Es gehe um die Senkung der Lohnsteuern. Vizepräsident Pence erklärte, man erwäge Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall.

Alle diese globalen Maßnahmen entfalten neben den Zinssenkungen mittel- und langfristig ihre vollen Kräfte. "Food for thought!"

Aktuelle Lage zur Ausbreitung:

Coronavirus global: Die Zahl der Infizierten legte um 4.402 auf 114.443 zu. Die Zahl der Genesungen stieg um 2.154 auf 64.154, während die Zahl der Todesfälle um 201 auf 4.026 zulegte (also global akut 46.263 Fälle).

Coronavirus Europa: Die Zahl der Infizierten nahm um 3.255 auf 15.497 zu. Italien bleibt das primäre Problemland mit jetzt 9.172 Infektionen. Die Zahl der Genesungen stellt sich auf 1.139 (Vortag 712). Insgesamt waren 538 Todesfälle zu beklagen, davon 463 in Italien (also akut 13.820 Fälle).

Coronavirus Epizentrum Hubei/Wuhan: Die Zahl der Infizierten nahm um 17 auf 67.760 zu. Die Zahl der Genesungen legte um 1.136 auf 47.587 zu. Die Zahl der Todesfälle stieg um 17 auf 3.024 (also akut 17.149 Fälle).

Coronavirus Gesamtchina: Die Zahl der Neuinfektionen (19 nach 40) und Todesfälle (17 nach 22) ging in den letzten 24 Stunden weiter zurück. Das sind positive Nachrichten!

Es hat circa sechs Wochen gedauert, bis China das von Wuhan ausgehende Problem im Griff hatte. Fraglos waren die Maßnahmen, die in Peking verfügt wurden, drastisch. So wie auch jetzt Maßnahmen in Italien deutlich verschärft werden, um der Sache Herr zu werden. Bei Bedarf muss man nachsteuern. COVID-19 ist mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit ein temporäres Problem.

Die gestern in Ansatz fühlbare Weltuntergangsstimmung an den Aktienmärkten hinsichtlich der Amplitude des Abverkaufs hat wenig, wenn gar nichts mit den absehbaren Realitäten zu tun. Die absehbaren Realitäten sind geprägt von drastisch verringerten Diskontierungsfaktoren dank Zinssenkungen, von makroökonomischen Hilfsprogrammen, Steuersenkungen und ökonomischen Aufholeffekten und voraussichtlich neuen Toleranzen bei Staatsverschuldungen!

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Schlechte Stimmung, Frankreich reüssiert

Der Sentix-Index für die Eurozone kollabierte per Berichtsmonat März von +5,2 auf -17,1 Punkte und sank auf das niedrigste Niveau seit April 2013. In Frankreich verzeichnete die Industrieproduktion per Januar einen Anstieg um 1,2 % nach zuvor -2,5 % (revidiert von -2,8 %). In Frankreich nahm die Beschäftigung laut Revision außerhalb des Agrarsektors im 4. Quartal um 0,4 % zu (bisher 0,2 %).

UK: Brexit-Konsequenzen noch im zarten Ansatz

Die Einzelhandelsumsätze fielen im Jahresvergleich laut BRC per Februar um 0,4 % nach einem unveränderten Ergebnis per Januar.

USA: Schwächer, aber historisch immer noch hoch

Der Index "Employment Trends" des Conference Board verzeichnete per Berichtsmonat Februar einen Rückgang von 109,8 (revidiert von 110,2) auf 109 Punkte.

China: Keine Verwerfungen an der Preisfront

Die Verbraucherpreise legten im Jahresvergleich per Berichtsmonat Februar um 5,2 % (Prognose 5,2 %) nach 5,4 % zu. Die Erzeugerpreise sanken im Februar im Jahresvergleich um 0,4 % (Prognose -0,3 %) nach zuvor +0,1 %.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.1210 - 1.1230 neutralisiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg!

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