Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,2385 (07:13 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,2325 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 107.03. In der Folge notiert EUR-JPY bei 132.55. EUR-CHF oszilliert bei 1.1895.

Allen voran die USA forcieren gegen Russland und China einen Wirtschaftskrieg, um diesen Ländern volkswirtschaftlich zu schaden und den Prozess des Projektes „One Belt - One Road“ und der Seidenstraße, einen konstruktivem Projekt im Gegensatz zu den destruktiven westlichen Regime-Change Ansätzen der letzten 17 Jahre (Folge auch Flüchtlingsströme = Primärursache), zu konterkarieren.

Wir freuen uns, dass diese reale Diktion ansatzweise auch medial gespiegelt wird, denn es liefert in der Frage der Eskalationspolitik eindeutige Hinweise auf Verantwortlichkeiten.

Umso erstaunlicher sind die Einlassungen des Weißen Hauses bezüglich der Folgen dieser US-Politik. Die aus der Risikoaversion des Wirtschaftskriegs resultierenden Abwertungen des Rubels und des Yuan werden jetzt als Währungsmanipulation gegenüber Moskau und Peking als Vorwurf durch Washington konstruiert.

Auch für Washington gilt: Das aggressive Handeln hat Konsequenzen!

Für ernst zu nehmende Analysten und Volkswirte ist das intellektuelle Niveau, das uns aus Washington aufgezwungen wird, mittlerweile nur noch schwer verdaubar.

Unsere Bundesregierung mischt sich in Syrien ein. Man fordert ein Ende der Kämpfe. Dann sollte man seitens des Westens die islamisch orthodoxen, terroristisch gegen westliche Werte agierenden Kräfte unter Umständen nicht weiter unterstützen (überwiegend Söldner, nicht Syrer). Mehr noch fordert man einen Neuanfang langfristig ohne Assad. Wir fragen uns diesbezüglich, auf welcher belastbaren internationalen Rechtslegung diese Forderung beruht?

Welche Länder bewegen sich in Syrien im Rahmen des Völkerrechts konform und welche Länder brechen latent Völkerrecht vor Ort?

Warum gibt es keine Lernkurven aus den Fehlern der Regime-Change Politik, die ausschließlich Tod, Unglück und Flucht verursachten.

Am Ende hat der Westen nicht nur Rückgänge am Anteil der Weltwirtschaft seit 28 Jahren zu verzeichnen. Der moralische und ethische Kompass des Westens ist aus Sichtweise der aufstrebenden Länder ebenso massiv seit 2001 unter die Räder gekommen.

Die Hybris, die der Westen nach außen offen signalisiert, ist bezüglich der makroökonomischen Realitäten ambitioniert. Mit jedem Tag gewinnen die aufstrebenden Länder an ökonomischer Bedeutung, die auch immer eine politische Machtachsenverschiebung bedingt.

Wie sagte mir mal ein Mitglied der chinesischen Zentralbank. Der Westen hat alles versprochen und nichts gehalten bezüglich politischer Partizipation auf Basis der veränderten Bedeutung der Wirtschaftsräume. Ist Wortbruch ein westlicher Wert (auch Nato-Osterweiterung)?

Das waren und sind die Katalysatoren für die Emanzipation der aufstrebenden Länder unter Führung Pekings und Moskaus. Sie liefern Antworten mit Alternativen zu IWF, Weltbank und SWIFT. Sie sind konstruktiv mit Infrastrukturprojekten (Seidenstraße)! Das hilft den Menschen und zerstört sie nicht!

Was machen wir? Reden über westliche Werte? Leben wir diese Werte oder führen wir sie ad absurdum (u.a. Unschuldsvermutung)?

Ist Kontinentaleuropa -und ich betone den Begriff Kontinentaleuropa- sich bewusst, wo und wie man sich bindet? Will man gegen 66% der Weltwirtschaftsleistung, gegen 88% der Weltbevölkerung und gegen die Halter von 70% der Weltdevisenreserven mit einem exportseitig geprägten Wirtschaftsmodell antreten, um Zukunft für die kommende Generation zu generieren?

Wo sind nur die Bismarcks, die die Fähigkeit der Abstraktion in der internationalen Diplomatie kannten und vor allen Dingen konnten! An dieser Stelle ein Ausspruch von Fürst Bismarck:

„Gegen Russland kann man nicht gewinnen, man kann mit Russland aber Zukunft gestalten!“

Damit kommen wir zu den zuletzt veröffentlichten Konjunkturdaten und freuen uns über die Performance der chinesischen Wirtschaft. Das BIP legte per 1. Quartal im Jahresvergleich um 6,8% (Prognose 6,7%) zu (Quartalsvergleich 1,4%). Die Industrieproduktion nahm per März im Jahresverglich um 6,0% zu (Prognose 6,2%). Die Einzelhandelsumsätze verzeichneten per März einen Anstieg im Jahresvergleich um 10,1% (Prognose 9,9%). „Urban Investment“ stieg per März im Jahresvergleich um 7,5% (Prognose 7,6%).

Aus den USA erreichten uns gemischte Signale, die in der Gesamtschau positiv ausfielen.

So enttäuschte der NY Fed Manufacturing Index per April mit einem Rückgang von 22,5 auf 15,8 Punkte (Prognose 18,8).

Die Einzelhandelsumsätze legten per März stark um 0,6% (Prognose 0,4%) zu.

Die Lagerbestände verzeichneten per Februar erwartungsgemäß eine Zunahme um 0,6%.

Der NAHB-Housing Market Index sank per April unwesentlich von zuvor 70 auf 69 Punkte.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Währungsrelation EUR/ USD favorisiert. Erst ein Ausbruch aus der Bandbreite 1,2230 - 1.2560 eröffnet neue Opportunitäten.

Viel Erfolg!

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