Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 0,9995 (05:53 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Stunden bei 0,9915 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 138,59. In der Folge notiert EUR-JPY bei 138,52. EUR-CHF oszilliert bei 0,9675.
Märkte ringen um Stabilisierung
Im Tagesverlauf konnten sich die Aktienmärkte nach anfänglicher Schwäche stabilisieren. Am deutschen Kapitalmarkt legte die Rendite zu. Die 10-jährige Bundesanleihe rentiert heute mit 1,50 % (Vortag 1,40 %). Dagegen ergab sich in den USA bei der 10-jährigen Staatsanleihe ein Renditerückgang von 3,13 % auf aktuell 3,08 %. Der USD hat gegenüber dem EUR marginal an Boden verloren. Im Zuge dieser Entwicklung konnten die Edelmetalle leicht an Boden gewinnen.
Kommentar: An den Finanzmärkten wird nach dem Einbruch um Stabilität gerungen. Dazu passen die Einlassungen des Chefvolkswirts der EZB. Der EZB-Chefvolkswirt Lane sieht weiter hohe Inflation. Da stimmen wir ihm zu. Er favorisiert ein gleichmäßiges Tempo bei den Zinserhöhungen. Das nehmen wir zur Kenntnis. Lane liefert Worte der Beruhigung nach den falkenhaften Tönen seitens Frau Schnabels und der Notenbankpräsidenten Lettlands und Frankreichs.
Der Blick in die Welt liefert keine Entspannungssignale. Im Irak kommt es zu Unruhen und Gewalt. Die fragile Lage vor Ort als auch die verspanntere Lage in Syrien werfen Schatten auf die gesamte Region. Zusätzlich sind die USA bemüht, bezüglich Taiwans Öl ins Feuer zu gießen. Nach den Provokationen durch Besuche diverser US-Politiker stehen Waffenlieferungen im Wert von 1,1 Mrd. USD im Raum. Die UN-Resolution 2758 vom 25.10.1971 liefert Klartext: „Die Vollversammlung der UN beschließt, all die Rechte der Volksrepublik China instand zusetzen und die Vertreter ihrer Regierung als die einzigen legitimierten Vertreter Chinas anzuerkennen und von nun ab die Vertreter Chiang Kai-sheks von dem Platz zu entfernen, den sie zu Unrecht in den Vereinten Nationen und all ihren Organisationen einnehmen.“ Wer rüttelt am Status quo? Wer schafft Unruhe als Basis potenziellen Unfriedens?
Kanzler Scholz Grundsatzrede in Prag: Bullet-Points
Gestern hielt Kanzler Scholz eine inhaltsschwere Grundsatzrede in Prag. Diese Rede ist bedeutungsvoll, weil sie Handlungsbedarf verdeutlicht, um die EU handlungsfähiger zu machen. Nachfolgend werden die von Kanzler Scholz aufgenommenen Themen kommentiert.
EU müsse Stärke gegen Neo-imperiale Autokratien zeigen
Kommentar: Ja, aber die EU muss grundsätzlich Stärke zeigen, insbesondere dann, wenn dritte Mächte in unsere Innenpolitik eingreifen.
EU brauche wirtschaftliche Unabhängigkeit, jedoch nicht Autarkie
Kommentar: Danke Herr Scholz! Kommt jetzt der seit 2015 (!) von mir geforderte IT-Airbus? Ist verstärkte Abhängigkeit von den USA (LNG) sinnvoll, nachdem uns zuvor die USA Sanktionen bar jeder internationalen Rechtsgrundlage (u.a. Automobile) androhten?
EU brauche engere Kooperation bei Rüstungsindustrien
Kommentar: Da stimme ich dem Kanzler voll und ganz zu.
EU benötige ein echtes Hauptquartier und Koalition der Entschlossenen bei Einsätzen
Kommentar: Auch das ist unter Effizienzgesichtspunkten nachvollziehbar.
Europa müsse die Ukraine so lange wie notwendig unterstützen
Kommentar: Deutschland hat schon einmal für einen Blankoscheck teuer bezahlt (1914). Man sollte Unterstützung auch an Einhaltung von zumindest Minimalstandards und eigenen Interessen (das verdient die Bevölkerung und das verlangt ihr Job) binden.
Beitritt Moldawiens, Ukraine und Georgiens im EU-Interesse
Kommentar: Ist es auch im Interesse der Bürger der EU, die es seitens der Politik zu vertreten gilt? Hat die Ost-Erweiterung nicht gezeigt, dass Nähen mit heißer Naht risikobehaftet ist? Wo sind die geografischen Grenzen der EU? Hören die Granden der EU ihren Bürgern zu? Bedarf ein derartig wichtiges Thema nicht einer demokratischen Genehmigung durch die Bürger?
Erweiterung der EU auf 36 Staaten bedürfe interner Reformen
Kommentar: Interne Reformen sind gut, wenn sie die demokratischen Grundsätze und Effizienz steigern helfen. Wegen der zusätzlichen neun Länder ist eine EU-Bürgerbefragung nach den Fehlern der Erweiterung in der Vergangenheit nicht nur sinnvoll, sondern geboten.
EU-Parlament: Sitzverteilung zukünftig gemäß Wählerstimmen
Kommentar: Das ist mehr als überfällig, da ansonsten fortgesetzt insbesondere deutsche EU-Bürger faktisch diskriminiert würden.
In der EU bedarf es Mehrheitsentscheidungen in den Feldern Außen- und Steuerpolitik
Kommentar: Die Erfahrungen zeigen, dass das für Handlungsfähigkeit erforderlich ist.
EU soll bei Hightech und Raumfahrt Spitzenposition einnehmen
Kommentar: Dann mal los!
Notwendigkeit neuer Regeln für Schuldenabbau
Kommentar: In der Tat, hier sprechen die latenten Verletzungen der Maastricht-Kriterien eine klare Sprache. Es bedarf eines Neuansatzes. Es bedarf jedoch keiner Verwässerung.
Keine Akzeptanz von Verletzung von Rechtsstaatsregeln
Kommentar: Herr Scholz, ich höre ihre Worte. Ich würde diesbezüglich gerne ein Gespräch unter vier Augen mit Ihnen führen. Ich bin für Sie terminlich flexibel.
EU-Zahlungen müssen konsequent an Einhaltung rechtsstaatlicher Standards geknüpft sein
Kommentar: Herr Scholz, ich höre ihre Worte. Diese Regel hat die EU mit der Zahlung der zunächst zurück gehaltenen Fördergelder an Polen gerade konterkariert, weswegen jetzt vier europäische Richter-Vereinigungen gegen Brüssel klagen. Ich messe Brüssel an Taten.
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:
Eurozone: Daten der zweiten Reihe nicht überzeugend
In Finnland stieg der Index des Verbrauchervertrauens per August von zuvor -15,9 auf -14,9. Der Index, der die Zuversicht in der Industrie misst, sank dagegen von fünf auf zwei Zähler.
In Irland sanken die Einzelhandelsumsätze per Berichtsmonat Juli im Monatsvergleich um 1,6 % nach zuvor -1,6 % (revidiert von -1,3 %). Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 8,1 % nach zuvor -7,3 % (revidiert von -6,6 %).
In den Niederlanden sank der Index des Geschäftsklimas des Verarbeitenden Gewerbes per Berichtsmonat August von zuvor 8,4 auf 4,6 Punkte.
USA: Stimmung in Dallas schwach, aber besser als im Vormonat
Der Dallas Fed Manufacturing Business Index stellte sich per Berichtsmonat August auf -12,90 nach zuvor -22,60 Punkte.
Japan: Arbeitslosenrate unverändert bei 2,6 %
Die Arbeitslosenrate lag per Berichtsmonat Juli bei 2,6 % (Prognose 2,6 %) nach zuvor 2,6 %.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem EUR favorisiert. Ein Überschreiten des Widerstandsniveaus bei 1.0300 – 1.0330 neutralisiert den positiven Bias des USD.
Viel Erfolg!
Kommentare
Die ideologischen EU Projekte in der Rüstungsindustrie sind eine Farce.
Ob wir von Luft- oder Bodensysteme reden.
Anfällig, kompliziert, > einfach unzuverlässig und dann noch mit starken Verzögerungen.
Es muss nicht alles bis zum Tod standisiert werden und kooperiert werden auch da bedarf es an Gesunden Wettbewerb.
Jetzt werden Modelle von Lockheed etc. gekauft...
Heute hast du mich echt dazu gebracht wieder aktiv zu werden. Nur weil Du es bist, hab ich mir die Mühe gemacht für dich im Kanzleramt anzuklopfen.
Wolfgang Schmidt hat auf Ihre Vieraugengespräch-Anfrage per WhatsApp folgendenes geantwortet:
« Herr Hellmeyer kann gerne seine Fragen an Jörg Kukies schicken. »
Was genau willst Du die Herrschaften / Pardon / den modernen Ratenfänger eigentlich fragen?
Nehmen wir an, ich würde Dir so ein Treffen organisieren, was dann?
Willst Du Tugendwörter mit positiver Aura aber unklarer Bedeutung like: « change » bekommen - meistens weiß man, nach deren Aussagen, sowieso nicht was drin ist.
Andersrum: man muss sich mit der Psychologie der Täuschung beschäftigen. (Ich meine es völlig ernst)
Jeder von « euch » / Ihnen weiß wer Stalin oder Hitler oder Pol Pot ist, nicht wahr? Aber woran sind ihre « Ratenfängermethoden » als politische Verführung erkennbar?
In Europa: wir retten euch alle! Wir müssen zusammenhalten!
In Asien: wir zeigen es den Armis wie es geht.
In Russland: wir sind ein souveräner Staat - wir gewinnen jeden Krieg
In USA? Amerika First
In England ?
Bla bla bla (usw).
Lisa
… Belarus und Moldau nicht vergessen! Na klar, den russischen Bären immer weiter reizen °!°
Woher die Befehle wohl kommen?
»Von Ost nach West erstreckt sich die Landmasse Europas vom Uralgebirge in Russland bis zur Atlantikküste Portugals, was etwa 6000 Kilometer West-Ost-Ausdehnung bedeutet.« (Wikipedia, lernt man aber auch in der Grundschule).
Na dann mal los, Olaf, es gibt viel zu tun – packen wir's an!
Woh, wenn das für alle Staaten gilt, dann gibt's für D auf lange Sicht keine EU-Mittel mehr.
Wir stehen vor eine Kathastrophe, da kann man solche Mistviehe nichts als Entscheidungsträger mehr zulassen!
Was werden sie alle Leute machen, die Quatschköpfe mit ins Untergang zu folgen, oder den Punkt anerkennen, es ist zu viele irreversieble Sozie-Entscheidungen schon getroffen!
Das Leben (!) der Leute wird verfault, es droht hunderte, vielleicht tausende Jahre Finsternis!
Jeder Menasch der seine Kinder in sowas reinschweissen will, der verdient nicht meine (persöhnliche) Achtung!
nun habe ich mir tatsächlich die ganze Rede angehört. Ich fand sie formal ok, allerdings entsprach sie exakt dem erwarteten EU-Sing Sang. Die Aufblähung durch neue Mitmach-Staaten steht für unser gewähltes Staatsoberhaupt offensichtlich ganz weit oben auf der Agenda. Was das für die Steuerzahler seines eigenen Landes bringen soll, ist mir jedoch nicht klar. Sehr wohl ist bei dieser Neurekrutierung aber eine deutliche Parallele zu den Bemühungen der Nato zu erkennen. Ich persönlich empfinde es in diesem Zusammenhang als entsetzlich, in so einer Rede nicht ein winziges Entspannungssignal in Richtung der Russischen Föderation zu setzen, sondern mehr Geld und mehr Waffen für mehr Krieg anzukündigen.
Das Ergebnis eines Vier-Augen-Gesprächs zwischen Ihnen und dem deutschen EU-Kanzler würde mich auch sehr interessieren. Bei dem in diesem Gespräch angesagten Thema der Rechtsstaatlichkeit würde ich gerne die Namen der deutschen Regierungskritiker Michael Ballweg und Oliver Janich erwähnt wissen. Sie sind seit Wochen in Haft.
»SCHWARZBUCH«, EU&NATO, von Wolfgang Effenberger, sehr zu empfehlen!
Grüße an alle!
ein sehr guter Kommentar, Danke.
Danke auch für den Hinweis, dass Oli und Micha gerade für ein paar unbequeme Aussagen eingeliefert wurden und im Aquarium von Dachdeckern (Psychologen) und AVD’s in Warteschleife auf die Beweislage ihres losen Mundwerks verharren.
Wir wünschen ihnen gute Rechtsanwälte.
Ich hoffe Folker ist gut versichert.
Aber, das sag ich ihm schon länger. Die Leute vom Rathaus kommen meistens nicht zum Teetrinken vorbei. Spannend wird es, wenn die magische Linie von sagenhaften (aktuell!) 75.000 YouTube-Klicks überschritten wird. Ihre Beobachtungslisten sind lang.
Folker, deine Geradeaus-Kommentare werden immer interessanter.
Da Meinungsbeiträge in den Medien durch Artikel 5 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland geschützt sind, achtest du zwar akribisch auf die strikte Trennung von Meinung und Information, sie wird dir aber nicht helfen, wenn du zu oft mit Steinen wirfst und ein:
« Allez oder En garde! » ausrufst. Julia kann dich da besser beraten. Ich bin nur « Beobachter »
Weiter so Jungs und Mädels !
Sie können uns nicht alle einsperren!!!
Macht’s gut zusammen