Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1305 (07:20 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1293 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 111.92. In der Folge notiert EUR-JPY bei 126.53. EUR-CHF oszilliert bei 1.1345.
Mit Bestürzung nehmen wir das Unglück in Paris zur Kenntnis. Notre Dame ist eines der Wahrzeichen Europas, Frankreichs, nicht nur Paris.
Als junger Interrailer (Ende der 70/Anfang der 80er) empfand ich auf der Ile de la Cite an und in Notre Dame das Gefühl der Freiheit, die Sicherheit des Friedens, ein starkes Gefühl für Europa und das Gefühl der Freizügigkeit. Es waren und bleiben Glücksmomente meines Lebens, die mich geprägt haben. Das mag vielen so gehen oder gegangen sein.
Frankreich stand und steht aktuell für europäischen Aufbruch, ob Egalité, Fraternité, Liberté, ob der Einsatz für Europa nach dem 2. Weltkrieg (zunächst Montanunion, dann Römischen Verträge), ob das Engagement für die deutsche/französische Aussöhnung (De Gaulle/Adenauer), ob das Duo Giscard d'Estaing/Helmut Schmidt, ob das Duo Francois Mitterand/Helmut Kohl als auch dem aktuellen Ansatz von Macron, Europa zu revitalisieren, was so dringend notwendig ist.
Europa täte gut daran, massive Mittel für den Wiederaufbau von Notre Dame bereit zu stellen,
- um den solidarischen Geist Europas für alle erkennbar zumachen,
- um billigen Populismus entgegenzuwirken,
- um der europäischen Familie neue Dynamik zu verleihen,
- um ein Zeichen zu setzen, dass wir eine kulturelle Werteunion sind und bleiben.
Das macht uns aus und das macht den Unterschied zu vielen anderen!
Das "Glas Wasser" der deutschen Konjunktur ist voller als diskontiert!
Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Industrie ist trotz der temporären Flaute laut Statistischem Bundesamt weiter gestiegen. Ende Februar waren knapp 5,7 Mio. Personen in Lohn und Brot. Das sind 110.000 oder zwei Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Die Beschäftigtenzahl legte bei den Herstellern von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (+3,7%) zu. Im Maschinenbau (+2,8%), bei der Produktion von Metallerzeugnissen (+2,4%) und bei der Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln (+2,2%) waren starke Zuwächse zu verzeichnen. Einen Beschäftigtenrückgang gab es bei Herstellern von elektrischen Ausrüstungen (-0,5%). Die Zahl der Arbeitsstunden nahm bei gleicher Zahl von Arbeitstagen um 3,0% zu. Die Löhne kletterten um 5,3% auf rund 23,2 Mrd. Euro.
An den Daten wird erkennbar, dass wiederkehrende Einkommen (Unterschied zu USA und UK) entscheidende Parameter sind, die dem Konsumwachstum eine solide Basis bieten. Dieser Qualitätsaspekt wird im "Zirkus der Märkte" immer noch ausgeblendet.
Die Bundesbank meldete sich gestern zu Wort. Die deutsche Wirtschaft ist zu Beginn des Jahres wieder auf eine moderate Wachstumsspur zurückgekehrt (aktueller Monatsbericht der Bundesbank).
Die Baubranche und der private Konsum trügen zum Wachstum bei. Weitere Impulse für die privaten Konsumausgaben kämen von einem lebhafteren Pkw-Absatz. Offenbar hätten die Verbraucher Neuwagenkäufe nachgeholt. Im letzten Jahr (aber auch noch aktuell) litt die Automobilindustrie unter Schwierigkeiten bei der Einführung des neuen Abgastestverfahrens WLTP.
Auch das Bundeswirtschaftsministerium hatte sich zuletzt optimistisch gezeigt, dass die Konjunktur auf dem Weg der Besserung sei. Die Schwäche des Verarbeitenden Gewerbes dürfte durch die übrigen Wirtschaftsbereiche mehr als wettgemacht worden sein, heißt es. Im Sommer 2018 war das BIP erstmals seit dreieinhalb Jahren geschrumpft, ehe am Jahresende eine Stagnation des BIP folgte.
SOLVECON-INVEST ist optimistischer als die Norm des Marktes, weswegen wir unsere Prognosen für das Welt-BIP bisher nicht anpassten. Sollten die exogenen Belastungsfaktoren im Rahmen der aktuellen Handelskonflikte rückläufig sein (insbesondere China/USA), so würden die 2018 aufgeschoben Investitionsprogramme umgesetzt. Das unterstützte insbesondere das verarbeitende Gewerbe hier vor Ort.
Entscheidend ist immer die Frage, ob eine Konjunkturdelle endogener oder exogener Natur ist. Im letzten Jahr waren es exogene Effekte (US-Handels- und Geopolitik), die die Weltwirtschaft belasteten. Ein Reduktion dieser von den USA ausgehenden Risiken impliziert nicht unerhebliches Aufholpotential. Ist diese Chance an Märkten diskontiert?
Fazit: Das Glas Wasser ist bezüglich der Konjunkturlage Deutschlands und der Eurozone mindestens halbvoll.
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:
Der New York Fed Manufacturing Index legte per April von zuvor 3,70 auf 10,10 Punkte zu. Die Prognose lag bei 6,70 Zählern.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Währungsrelation EUR/USD favorisiert. Erst ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.1100-1.1410 eröffnet neue Opportunitäten.
Viel Erfolg!
Kommentare
- um den solidarischen Geist Europas für alle erkennbar zumachen"
Wenn nur die Symbolik aus alten Tagen hilft, wie man sich in der BRD noch immer auf die hohen Tage einiger Dichter und Denker einsingt, dann sollte man das Geld lieber in andere Projekte stecken. Schließlich sind gerade diese Bauten ein Sinnbild für die Enteignung des Plebs und die Gier des States (einst aka Klerus und König) nach immer mehr, die Unterdrückung der Freiheit durch Angst und Machtsymbole.
Es ist und bleibt ein Sachschaden. Wer die Symbole braucht, der mag dafür bezahlen - freiwillig!
Was helfen Symbole? Nüschd!
Den Aufbau und Brandsanierung schätze ich auf mindestens 5 Milliarden Euro.
Für 5 Milliarden Euro könnte man zigtausenden EU-Armutsbürgern nicht nur symbolisch, sondern tatkräftig helfen, das hätte mehr Symbolcharakter als ein ...*tempel aus dem 12. Jahrhundert.
* Anm. der Red.: Dieser Kommentar wurde aufgrund der Netiquette moderiert.
Der will doch die EU nicht wirklich für uns Bürger reformieren. Er will erst mal an das Geld des deutschen Steuerzahlers. Von diesem "synthetischen" Präsidenten nach Goldman Sachs Gnaden haben wir nun wirklich nichts positives zu erwarten.
Siehe auch schon mal die Aachener Verträge! Da hat uns die Kanzlermatrone wieder mal etwas eingeschenkt!
Diese Kungelei zwischen einzelnen EU- "Führungsstaaten" und Ausgrenzung anderer wird wohl auch ein weiterer Sargnagel für die Union in der bisherigen Form werden.
Ich selber habe da auch keine Ahnung, aber da wird doch irgendwas in der Schatulle sein.
...und keine Meldung darüber, wem das Bauwerk denn gehört!
Kriegt der Vatikan die Großspenden oder die französische katholische Kirche? Der Staat doch wohl nicht, Frankreich ist im Gegensatz zu Germany ja keine Glaubensfestung.
Also Leute, wenn ihr wohllöblich spenden wollt, überlegt euch, wem!
Aber da der Autor ein Fan der alten Weltordnung ist, sind seine Punkte diesbezüglich nur konsequent.
Übrigens, die erlebte Freizügigkeit war vor der EU und Schengen/Dublin.
Wir brauchen das also nicht dafür.
"Frankreich stand und steht aktuell für europäischen Aufbruch, ob Egalité, Fraternité, Liberté"
Jaja, die satanische Gleichmachung aller Menschen, Bruderschaft unter den Freimaurern und die Freiheit der Leute so zu agieren wie die Elite will, nicht war?
Und es braucht schon Chutzpe hier die blanko unterschriebenen, unsäglichen Römischen Verträge als Einsatz für Europa! zu bezeichnen.
Das Schönschreiben der von der Elite sich im abwrackenden Zustand befindlichen Deutschen Wirtschaft ist ein ins Gesicht spucken der Leute hier.
Ist das wirklich nur Ignoranz oder etwa ein tiefes Verachten der Menschen?
Super Kommentar!
Die Ursache des Brandts ist unklar. WOW
Vielleicht die Rache für Kinder die gelitten haben. Die Wege Gottes sind unergründlich............
Wir werden bald sehen, wie es genutzt wird.............
Diese Sakralbauten stehen auf den Knochen von Millionen geschundenen, bitterarmen und unterdrückten Menschen deren »Gottesfürchtigkeit« brutal ausgenutzt wurde zum Ruhme einiger weniger. Heute sind die Protzbauten der Banken die Kathedralen – nichts hat sich geändert – die Lämmer schweigen weiter.
Herr Hellmeyer, Frankreich stand und steht aktuell für europäischen Aufbruch, soll das ein Scherz sein!
Frankreichs Wirtschaft ist am Boden.
Das "Glas Wasser" der deutschen Konjunktur ist voller als diskontiert!
Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Industrie ist trotz der temporären Flaute laut Statistischem Bundesamt weiter gestiegen. Ende Februar waren knapp 5,7 Mio. Personen in Lohn und Brot. Das sind 110.000 oder zwei Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
In was für Lohn und Brot stehen die meisten Menschen in Deutschland, in Prekären Arbeitsverhältnissen, wo Sie kaum überleben können.
Wie kann es ansonsten sein , das in Deutschland nur 26,7 Mill Menschen in Kranken und Rentenversicherung einzahlen, wo doch 41,5 Mill in Arbeit und Brot stehen sollen.
Und dann sollte man sich doch mal Gedanken machen, was der Unterschied zwischen Personen und Menschen besteht.
Bei den deutschen Politikern kommt mir das vor wie "Juchu, wieder ein Grund Millionen Steuergelder für irgendetwas zu verschwenden, hauptsache wir investieren es nicht in die deutsche Infrastruktur etc. und somit unsere Zukunft".
Was übrigens auch der IWF fordert (vgl. https://www.tagesschau.de/ausland/iwf-scholz-101.html), denn es darf nicht sein, dass der Zahlmeister irgendwann seine Zahlungen nicht mehr meistert.
Wahrscheinlich ist in dem Fall mit Ehrlichkeit nicht zu rechnen.
Überhaupt würde ich mehr Aufrichtigkeit wünschen auch von einem etablierten Autor, der wahrscheinlich
Sand in den Augen hat oder mir Sand in die Augen streuen will.