Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1439 (07:41 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1435 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 108.87. In der Folge notiert EUR-JPY bei 124.55. EUR-CHF oszilliert bei 1.1385.

Diesbezüglich sind die Einlassungen von Bundesbankpräsident Weidmann hilfreich. Die Schwächephase der deutschen Wirtschaft wird aus Sicht von Bundesbank-Präsident Weidmann unter Umständen länger anhalten als bislang gedacht. Entgegen der Prognose der Bundesbank vom Dezember könne sich die Wachstumsdelle bis in das laufende Jahr erstrecken.

Aus aktueller Sicht werde 2019 das Wachstum vermutlich deutlich unterhalb von 1,5% liegen. Im Dezember unterstellte die Bundesbank 1,6%. Einen Grund für Schwarzmalerei gebe es nicht. Weder wird ein Konjunktureinbruch noch eine längere Phase rückläufiger Wirtschaftsaktivität erwartet. Das Wachstum in Deutschland fuße auf einem starken Fundament, definiert durch günstige Finanzierungsbedingungen, zunehmende Beschäftigung und steigende Löhne.

Dem stimmen wir zu. Mehr noch bietet sich im Handelsstreit, der makroökonomisch relevanter ist als Brexit "hard or soft", Grund für Zuversicht. Trump sagte bei dem Treffen mit Vize-Ministerpräsident Liu, dass die beiden Länder "den größten Deal aller Zeiten" erreichen könnten. Laut Xinhua werden Finanzminister Mnuchin und der Handelsbeauftragte Lighthizer im Februar zu weiteren Verhandlungen nach Peking reisen.

Bezüglich des Brexits erreicht uns Klartext von den Unternehmen:

Laut dem Guardian (Quelle Institute of Directors, IoD, Umfrage unter 1.200 Mitgliedern) planen 29% der Unternehmen in der Gruppe kleinerer Unternehmen eine Verlagerung zumindest in Teilen nach Kontinentaleuropa. Zehn Prozent der Unternehmen ist bereits diesbezüglich aktiv geworden oder ist im Prozess der Verlagerung.

Kontinentaleuropa freut sich auf diesen Aufbau des Kapitalstocks von jenseits des Kanals, der Grundlage für Prosperität und gesellschaftspolitische Stabilität ist. Je härter der Brexit ausfällt (kurzfristig aber höhere Transaktionskosten), desto mehr und schneller und auch größer wird dieser Prozess ausfallen. Erkennen wir die makroökonomischen Chancen des Brexits für uns und akzeptieren wir den unerschütterlichen Unmut gegenüber der EU seitens des UK.

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

   

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1250-80 neutralisiert diese Bewertung.

Viel Erfolg!

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